Das kuschelweiche Katzenbett oder interaktive Spielzeug lässt deine Katze links liegen? Doch kaum hast du ein Paket ausgepackt, macht sie es sich schnurrend im Karton gemütlich und sei er noch so klein? Woher rührt die kätzische Pappkisten-Liebe? Und warum geraten Katzen beim Anblick von Gurken eigentlich in Panik oder bekommen die Krise, wenn Türen geschlossen sind? Antwort(en) auf diese und auf andere Katzenmysterien findest du hier.
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Katzen würden ihr Körbchen jederzeit mit einem kargen Karton tauschen. Aber warum eigentlich? Die große Liebesgeschichte von Katzen und Kisten hat einen erstaunlich pragmatischen Hintergrund. Der Pappunterschlupf bietet Stubentigern in erster Linie einen sicheren Beobachtungsposten und simuliert die Höhle, die Katzen in freier Wildbahn aufsuchen würden, um sich vor Feinden zu verstecken.
Außerdem sind enge Schachteln aus Karton ausgezeichnete Wärmeisolatoren. Katzen lieben Temperaturen zwischen 30 und 37 Grad Celsius. In einer kleinen Kiste zusammengerollt können sie es sich auch in kühlen Menschen-Wohnungen schnell warm und gemütlich machen. Bei einigen Katzen geht die Vorliebe für Vierecke so weit, dass sie sich besonders gern in Schuhkartondeckel oder auf rechteckige Teppiche setzen – manchmal reicht sogar ein mit buntem Klebeband „gezeichnetes“ Viereck auf dem Boden.
Tipp: Pappkisten hier und da erleichtern Katzen das Eingewöhnen in neue Umgebungen erheblich.
Das Internet ist voll von Videos, in denen Katzen mit einem senkrechten Sprung vor harmlosen Salatgurken flüchten. Aber warum haben die Vierbeiner solche Angst vor dem grünen Gemüse? Der Grund für das scheinbar bizarre Verhalten ist einfach – und gar nicht so witzig. Weil Gurken optisch einer Schlange ähneln, wird bei Katzen ein uralter Instinkt geweckt: die Flucht vor dem potenziell gefährlichen Reptil.
Lieber nicht nachmachen: Vermeide solche „Gurkenstreiche“. Sie mögen lustig erscheinen, aber für deine Katze bedeutet es puren Stress. Sie gerät regelrecht in Panik, wenn sie hinterrücks von einer Gurke überrascht wird.
Mit einer Katze im Homeoffice zu arbeiten, ist manchmal ein schwieriges Unterfangen. Kaum sitzt man am Laptop, springt die Samtpfote auf den Schreibtisch, schmiegt ihr Köpfchen an deine Hand und macht es sich auf der Tastatur bequem. Für die flauschige Ablenkung gibt es mehrere Erklärungen. Zwei davon kennen wir schon von Punkt 1: Katzen lieben Vierecke und sie mögen es warm – eine Laptoptastatur erfüllt beides. Manchen Miezen geht es beim Tastaturbesetzen auch schlicht um Aufmerksamkeit. Und Forschenden der Loránd Universität in Budapest zufolge imitieren Katzen, die sich auf Tastaturen legen, das Verhalten ihres Menschen. Deine Katze versucht also vielleicht sogar, dir Arbeit abzunehmen. Wie schön ist der Gedanke bitte?
Schnurrenden Katzen geht es ihr richtig gut, oder? Obwohl es häufig als Zeichen von Entspannung gelesen wird, schnurren Katzen aus verschiedenen Gründen. Sie signalisieren damit Wohlbefinden, aber auch Stress oder Schmerzen. Es wird angenommen, dass Katzen sich mit Schnurren selbst beruhigen. Schnurrt deine Katze in deinem Schoß liegend, während sie ihre Streicheleinheiten genießt, ist ihre Welt in dem Moment aber ganz bestimmt sehr in Ordnung.
Katzen sind neugierige Wesen. Eine geschlossene Tür ist für sie ein absolutes No-Go, denn sie wollen wissen, was dahinter vor sich geht. Diese Neugierde ist tief in ihrem Wesen verankert. Geschlossene Türen symbolisieren für Katzen eine Begrenzung ihrer Freiheit, und das können sie nicht ausstehen. Wenn du also das nächste Mal die Tür hinter dir schließt und deine Katze daraufhin protestiert, denk daran: Es geht ihr weniger um den Raum als um die Kontrolle über ihre Umgebung.
Viele Katzen fahren regelrecht auf Oliven ab. Eine wissenschaftliche Erklärung für die Olivenliebe fehlt bislang, doch es gibt ein paar Theorien. Einige (experimentierfreudige) Katzen mögen einfach den Geschmack oder das Spiel mit den kleinen Kugeln, auf andere scheinen Oliven eine drogenähnliche Wirkung zu haben. Die Vermutung: Für die euphorische Reaktion soll eine chemische Verbindung in der Olive verantwortlich sein, die dem anregenden Inhaltsstoff von Katzenminze (Nepetalacton) ähnelt. Die Pflanze wirkt auf Katzen stimulierend und weckt ihren Spieltrieb. Bei einigen Stubentigern haben Oliven ähnliche Effekte. Aber Vorsicht: Oliven sollten nur in kleinen Mengen genossen werden, da sie für Katzen zu salzig sind.
Mit Katzen nachts allein einen Horrorfilm zu schauen, ist keine gute Idee. Manchmal starren Miezen wie gebannt ins Nichts, als würde dort jemand sitzen. Oder sie verfolgen Dinge, die für uns Menschen unsichtbar sind. Gruselig, oder? Katzen haben zwar keine übernatürlichen Fähigkeiten, aber eine außerordentlich scharfe Sinneswahrnehmung. Sie riechen und hören dreimal so gut wie wir Menschen, können auch im Dunkeln sehen und generell einige Lichtspektren wahrnehmen, die wir nicht erfassen, etwa UV-Licht. Es stimmt also: Wenn deine Katze die Decke anstarrt, nimmt sie vermutlich irgendetwas wahr, um Monster, Dämonen oder Untote handelt es sich aber sehr wahrscheinlich und wenig überraschend nicht.
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