Liebe, Trost oder Hilferuf? Was dein Hund sagen will, wenn er die Pfote auf dich legt

09.12.2024 um 12:00 Uhr
    Ein junger, hellbrauner Hund sitzt aufmerksam und gibt einer Person mit gestreiftem Pullover die Pfote auf einem gestreiften Teppich. | © Getty Images / miniseries
    Pfötchen halten: Ist das ein tierischer Liebesbeweis? | ©Getty Images / miniseries

    Ein Hundepfötchen auf der Hand oder dem Schoß kann selbst den trübsten Tag erhellen. Die „heilende Wirkung“ des Pfotenauflegens kennen viele von uns nur zu gut. Doch bedeutet diese Geste tatsächlich Zuneigung – oder sehen wir Menschen darin nur das, was wir sehen möchten? Was steckt wirklich hinter dieser rührenden Angewohnheit unserer Fellfreunde?

    Hunde sprechen zwar nicht in Worten, doch sie haben ihre ganz eigene Art, uns ihre Gefühle und Bedürfnisse mitzuteilen. Mit feinen Gesten und Körpersignalen zeigen sie uns, was sie wollen, ob ihnen etwas unangenehm ist oder ob sie sich gerade rundum wohlfühlen. Besonders spannend: Viele dieser Signale können je nach Situation unterschiedliche Bedeutungen haben. Auch wenn dein Hund plötzlich seine Pfote auf deinen Arm, dein Bein oder deine Hand legt, steckt oft mehr dahinter, als es auf den ersten Blick scheint.

    1. Mehr Aufmerksamkeit, bitte!

    Wenn dein Hund immer wieder die Pfote auf dich legt, will er dir mit ziemlicher Sicherheit etwas mitteilen. Könnte es zum Beispiel sein, dass er nicht ausgelastet ist? Pfötchen-Auflegen (in Kombination mit einem auffordernden Blick) kann ein Zeichen dafür sein, dass sich dein vierbeiniger Mitbewohner Beschäftigung von dir wünscht, sei es durch ein Spiel oder einen Spaziergang. Komm der Aufforderung nach und sorge für ein wenig Abwechslung im Hundealltag.

    2. Zeit für einen Snack

    Auch körperliche Bedürfnisse, wie Durst oder Hunger, können den Hund dazu bewegen, mit dem Pfötchen Druck zu machen. Etwa wenn es kurz vor der Fütterungszeit ist oder du den Abendsnack einfach übersprungen hast – wie kannst du nur? Viele Hunde haben außerdem dank des Tricks „Gib Pfote“ gelernt, dass eine Belohnung drin ist, wenn sie dir das Pfötchen entgegenstrecken. Pass auf, dass du nicht immer sofort springst, wenn dein cleverer Kollege nach Futter bettelt, sonst belohnst du dieses Verhalten.

    3. Kleiner „Hilferuf“

    In manchen Fällen kann die Pfote auch ein Zeichen für Stress oder Unsicherheit sein. In ungewohnten oder für deinen Hund angstauslösenden Situationen sagt er mit dem Pfotenstupser etwa: „Ich fühle mich gerade unsicher und brauche Rückhalt.“ Hier kannst du deinem besten tierischen Freund Sicherheit vermitteln, indem du ruhig bleibst und ihm zeigst, dass die Situation unter Kontrolle ist. Ein wenig Abstand oder eine klare Ansage hilft ihm oft, sich zu entspannen.

    Achte auch auf Stresssymptome wie Wegdrehen, Augenblinzeln, Naselecken oder Gähnen. Bei verstärktem Hecheln oder anderen Anzeichen dafür, dass es deinem Hund gerade nicht gutgeht, solltest du ebenfalls auf Ursachenforschung gehen. Wenn er die Pfote auf dich legt, könnte er auch auf Schmerzen hinweisen wollen.

    4.Trostpfötchen

    Hunde haben feine Antennen für unsere Emotionen. Wenn unsere flauschigen Freunde merken, dass ihr Mensch traurig, gestresst oder krank ist, bieten sie oft Trost und Zuwendung an. Die Pfote auf deinem Bein ist dann ähnlich zu einer Umarmung. Dieses „tröstende“ Verhalten könnte das Ergebnis einer jahrhundertelangen Koevolution mit dem Menschen sein. Einige Studien deuten darauf hin, dass Hunde menschliche Emotionen nicht nur erkennen, sondern auch spiegeln.

    5. Kleine Geste, große Liebesbekundung

    Dein Vierbeiner fühlt sich pudelwohl: Er liegt neben dir und lässt sich ausgiebig kraulen. Fast nebenbei „antwortet“ er auf die Streicheleinheit mit seinem Pfötchen – dann darfst du von einer Geste der Zuneigung ausgehen. In der Hundesprache kann diese Berührung bedeuten: „Ich mag dich“ oder „Ich fühle mich bei dir wohl“.

    *Affiliate Links

    Noch mehr "Hundisch"-Übersetzungshilfe gibt's hier: