Riskanter Badespaß: Kaum jemand weiß vom Hunde-Problem Wasserrute

15.08.2024 um 13:00 Uhr
    Vier fröhliche Hunde in unterschiedlichen Fellfarben spielen und planschen im flachen Wasser eines Sees an einem sonnigen Tag. | © Adobe Stock / Kate Wasserverrückte Hunde wie Retriever sind oft vom Schwimmer-Syndrom betroffen.  | ©Adobe Stock / Kate

    Der Name klingt fast witzig, dabei handelt es sich bei einer Wasserrute um ein schmerzhaftes und noch relativ unerforschtes Hunde-Problem. Wie kommt es zum sogenannten Schwimmer-Syndrom und was können wir im Umkehrschluss tun, um unseren flauschigen Freund davor zu schützen?

    Was bedeutet es, wenn der Hund beim Spielen niest?

    Es gibt Hunde, Retriver zum Beispiel, die Wasser fast so sehr lieben wie ihre Snacks. Ob Bächlein oder Meer – jede Bademöglichkeit wird genutzt. Sie stürzen sich ins kühle Nass und sind so schwer wieder an Land zu bekommen wie Kinder, die zitternd und mit blauen Lippen eine Erkältung riskieren. Hunde, die zu lange im Wasser bleiben, können sich eine schmerzhafte Wasserrute zuziehen.

    Gefahr für Wasserratten: Was steckt hinter dem Schwimmer-Syndrom

    Nach dem Schwimmen war noch alles okay, aber am Abend kann der Hund nicht mehr wedeln? Nur noch der Ansatz der Rute steht ab und bewegt sich leicht, der Rest des Schwanzes wird nicht mehr aktiv genutzt? Das sind typische Anzeichen für eine Wasserrute, auch Schimmer-Syndrom, Hammelschwanz oder Wasserschwanz genannt. Dabei handelt es sich um eine Muskelentzündung am Ansatz des Schwanzes. Die betroffenen Hunde zeigen oft deutliche Anzeichen von Unwohlsein oder Schmerzen, insbesondere wenn der Bereich um die Rutenwurzel berührt wird. Das Ganze muss ähnlich schmerzhaft sein wie ein Hexenschuss beim Menschen.

    Die genauen körperlichen Vorgänge, die zur Wasserrute führen, sind noch nicht erforscht. Häufig wird die Wasserrute jedoch mit kaltem Wasser, plötzlicher intensiver Bewegung oder übermäßiger Beanspruchung der Rücken- und Rutenmuskulatur in Verbindung gebracht. Die Muskelzellen und -fasern im Schwanz werden dabei wahrscheinlich überlastet, was zu einer vorübergehenden Durchblutungsstörung und Entzündung führen kann. Besonders betroffen sind (junge) wasserfreudige Jagdhunde wie Beagle, Setter, Pointer, Labrador oder Golden Retriever.

    Die Symptome treten meist erst einige Stunden nach der Wasseraktivität auf, für eine Wasserrute sprechen:

    • Rutenansatz steht einige Zentimeter waagerecht, knickt dann schlaff ab und kann nicht mehr bewegt werden.

    • Schmerzen bei Berührung des Schwanzes oder des unteren Rückens.

    • Hunde wirken möglicherweise unruhig oder zeigen Anzeichen von Schmerzen.

    • In manchen Fällen kann der Hund Probleme haben, sich hinzusetzen (das Becken kippt weg) oder sich hinzulegen.

    Wasserrute bei Hunden: Was jetzt zu tun ist

    In den meisten Fällen ist die Erkrankung harmlos und nach einigen Tagen überstanden. In der akuten Phase kann der Hund jedoch unter starken Schmerzen leiden. Aus diesem Grund ist es ratsam, den Hund mit der Wasserrute dem Tierarzt vorzustellen, um die Diagnose zu sichern und gegebenenfalls entzündungshemmende Schmerzmittel verschreiben zu lassen.

    Ergänzend freuen sich betroffene Hunde über Wärme am beanspruchten Bereich. Dazu eignet sich zum Beispiel ein warmes (nicht heißes!) Körnerkissen* am Rücken. Zusätzlich kann eine physiotherapeutische Behandlung helfen, die Muskeln zu entspannen. Wichtig ist grundsätzlich: Hunde mit Wasserrute brauchen ein paar Tage Pause. Spieldates und lange Gassirunden sollten daher erst nach Abklingen der Symptome stattfinden.

    Schwimmen ohne Schmerzen: 3 Tipps, wie sich eine Wasserrute vermeiden lässt

    TIPP 1: Langsam rantasten
    Um die Wasserrute zu vermeiden, sollten Hunde nicht plötzlich intensiven körperlichen Belastungen ausgesetzt werden, insbesondere nicht nach einer längeren Ruhephase. Auch das Schwimmen in kaltem Wasser sollte langsam eingeführt werden, damit sich der Hund an die Temperaturen gewöhnen kann. Im Spätherbst und Winter ist es ratsam, auf das Baden ganz zu verzichten.

    TIPP 2: Badezeit beschränken
    Es liegt am Zweibeiner, den Wasserspaß rechtzeitig zu beenden. Wilden Wasserratten sollte man nach ca. 20 Minuten eine Zwangspause verordnen, damit sie sich nicht überanstrengen.

    TIPP 3: Gut abtrocknen
    Den Abschluss der drei goldenen Baderegeln bildet der Hinweis, dass nasse Hunde abgetrocknet und gewärmt werden müssen. Erschöpfte Vierbeiner, die sich hinlegen, sollten unbedingt mit einem Handtuch zugedeckt werden oder einen Hunde-Bademantel (wie zum Beispiel hier bei Amazon bestellbar)* tragen, der die Restfeuchtigkeit aufsaugt.

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