Zecken sind lästig, keine Frage. Doch die ständige Angst vor ihnen nervt fast noch ein bisschen mehr als die Blutsauger selbst. Jede Gassirunde ins Grüne wird zum Parasiten-Spießrutenlauf. Wie praktisch wäre es da, wenn ein zuverlässiger Zeckenschutz zum Greifen nah in der Küche stehen würde?
Warum die Furcht vor Zecken so groß ist? Die blutsaugenden Milben sind nicht nur lästig, sondern als Träger verschiedener Krankheiten auch gefährlich. Über ihren Speichel können sie Hunde mit FSME, Borreliose, Anaplasmose oder Babesiose (auch Hundemalaria genannt) infizieren.
Deshalb ist es so wichtig, das Haustier nach jedem Spaziergang abzusuchen und wenn nötig, festgesaugte Zecken rasch zu entfernen. Am besten lässt man den Hund während der Zeckensaison (April bis September) nicht schutzlos laufen. Spot-on-Präparate, Zeckenhalsbänder oder rezeptpflichtige Tabletten haben sich als zuverlässige Anti-Zecken-Mittel bewährt. Neben den chemischen Zeckenschutz-Varianten hat sich Kokosöl als natürliches Mittel gegen Zecken einen Namen gemacht.
In der Küche hat Kokosöl längst seinen Platz und auch in so manchen Beauty-Routinen ist der natürliche Alleskönner zum festen Bestandteil geworden. Das hochwertige Öl der Kokosnuss hat viele positive Eigenschaften, unter anderem sollen enthaltene Fettsäuren störende Parasiten fernhalten. Stimmt das?
Der Laurinsäure in Kokosöl (eine mittelkettige Fettsäure) wird eine abschreckende Wirkung auf Zecken nachgesagt. Einige Studien, insbesondere eine der Freien Universität Berlin, haben dies auch tatsächlich bestätigt. Der Studie der FU Berlin zufolge konnte zehnprozentige Laurinsäure zwischen 81% und 100% der Zecken abwehren. Die Wirkung hielt etwa sechs Stunden an.
Empfohlen werden Kokosöle mit hoher Konzentration an Laurinsäure, das ist bei kaltgepresstem, unraffiniertem Bio-Kokosöl* der Fall.
Eine kleine Menge Öl (je nach Größe des Tieres, ungefähr pflaumengroß) zwischen den Handflächen erwärmen, um es geschmeidig zu machen.
Hund vor dem Spaziergang mit einer dünnen Schicht Kokosöl einreiben. Beine, Pfoten, Bauch und Kopfbereich sind besonders zeckengefährdet.
Keine Angst, falls der Hund das Öl ableckt. Kokosöl wird auch als Futterzusatz eingesetzt, Schlecken ist also erlaubt.
Tiermedizinische Expert*innen betonen, dass klinische Studien fehlen würden. Zwar scheint Kokosöl eine abschreckende Wirkung auf Zecken zu haben. Doch der Zusammenhang an lebenden Tieren (im konkreten Fall Hunde) wurde bislang nicht ausreichend getestet. Kokosöl allein würde demnach nicht als Schutzmaßnahme ausreichen. Insbesondere mit kranken Tieren, in zeckenreichen Gebieten oder in Vorbereitung auf Reisen empfiehlt es sich, in Absprache mit der Tierärztin oder dem Tierarzt weiterhin auf bewährte Schutzmaßnahmen zurückzugreifen.
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