Im Zoo Karlsruhe hat die Eisbärin Nuka kürzlich Nachwuchs zur Welt gebracht. Viele Menschen verfolgen gespannt die Entwicklung der beiden Jungtiere. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass die Tierbabys nicht überleben werden.
Um Nuka und ihren Jungen möglichst viel Ruhe zu gönnen, hat der Zoo umfangreiche Maßnahmen ergriffen: Der Bereich um die Eisbärenanlage ist weiträumig abgesperrt, die Scheiben sind zusätzlich gekalkt, um einen Sichtschutz zu bieten. Das Team freut sich, dass die Besucherinnen und Besucher diese Maßnahmen verstehen und respektieren. Wie bei vielen Tierarten kann es auch bei Eisbären schwierig sein, den ersten Nachwuchs erfolgreich durchzubringen. Oft überleben die Kleinen nicht, wenn die Eisbär-Mama noch keine Erfahrung hat.
Nukas Babys hat es doppelt hart getroffen, da die Geburt an einer ungünstigen Stelle im Außengehege stattfand. Interessanterweise sind nicht die kalten Temperaturen das größte Problem, sondern vielmehr die äußeren Störungen, die selbst in einer abgesperrten Anlage nicht vollständig ausgeschlossen werden können. In der Natur würden Eisbärmütter mit ihren Jungen in einer schützenden Wurfhöhle bleiben – eine Umgebung, die dem Zoo im Außengehege nicht zur Verfügung steht.
Ein Umzug in die Innenanlage ist laut Zoo nicht möglich. Nuka verlässt ihren Platz nicht freiwillig. Die Mutter zu stören, würden die Jungen noch mehr gefährden. Auch eine Handaufzucht ist nicht vorgesehen, da der direkte Kontakt zum Menschen die Tiere stark prägen und beeinflussen würde. Hier gilt es, auf natürliche Weise die besten Voraussetzungen zu schaffen und ansonsten abzuwarten.
Eisbären haben sowohl in freier Wildbahn als auch in Zoos eine hohe Jungensterblichkeit. Das Team des Karlsruher Zoos ist sich dessen bewusst und versucht, alle beeinflussbaren Faktoren positiv zu gestalten. Letztlich ist aber Geduld gefragt. Der Zoo und seine Besucher können derzeit nur abwarten und hoffen, dass die Jungtiere überleben. Ein Happy End liegt hier in den Händen der Natur.