Beschreibung
Am 31. Januar 2025 jährt sich der Brexit zum fünften Mal. Eine knappe Mehrheit der Briten glaubte, dass der EU-Austritt des Vereinigten Königreichs mehr Kontrolle bringt - über die eigenen Grenzen, Gesetze, Handelsverträge. Doch fünf Jahre später geht es vielen Briten schlecht. "Der Brexit war eindeutig der überflüssigste Akt nationaler Selbstverstümmelung in unserer Geschichte", urteilt Historiker Timothy Garton Ash. Die Dokumentation "Brexit Blues" macht eine Bestandsaufnahme und fragt nach der Zukunft der europäisch-britischen Beziehungen. Seit Juli 2024 regiert die Labour-Partei. Premierminister Keir Starmer will das kriselnde Königreich mit Hilfe der europäischen Partner wieder aufbauen, lehnt aber eine Rückkehr in den EU-Binnenmarkt oder in die Zollunion ab. Das sorgt auf dem Kontinent für Fragezeichen. "Tatsächlich ist es schwer zu erkennen, was die Briten wirklich wollen", sagt stellvertretend die EU-Parlamentarierin und ehemalige französische Europaministerin Nathalie Loiseau. Starmer fordert Zusammenarbeit, um die illegale Migration einzudämmen, Handelsbarrieren abzubauen und um der russischen Bedrohung zu begegnen. Dafür ist mehr militärische Kooperation nötig. Doch die EU verweist auf die geltenden Brexit-Verträge. Die geopolitische Lage spitzt sich auch durch die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten zu. "Wenn wir ein starkes Europa schaffen wollen, braucht man alle Mann an Deck. Dann müssen auch die Briten dabei sein", sagt Timothy Garton Ash. Doch wie lässt sich diese Herausforderung fünf Jahre nach dem Brexit bewältigen?