Beschreibung
Am 18. Oktober 2019 kommt es in Chile zu Massenprotesten der Bevölkerung. Die Erhöhung der Metro-Preise treibt über eine Million Menschen auf die Straßen der Hauptstadt Santiago. Vor allem Jugendliche und Frauen wollen das noch aus der Zeit der Pinochet-Diktatur stammende System zu Fall bringen und fordern eine demokratischere und gerechtere Gesellschaft. Ein halbes Jahrhundert zuvor hatte der junge Regisseur Patricio Guzmán zunächst in "Das erste Jahr" die Anfänge der sozialistischen Regierung Salvador Allendes und dann in dem Dreiteiler "Der Kampf um Chile" das Abdriften seines Landes in die Diktatur dokumentiert. Als Achtzigjähriger kehrte der Filmemacher aus dem französischen Exil zurück in seine Heimat und filmte begeistert, aber auch mit Sorge den Aufstand "ohne Anführer und ohne Ideologie". Was hat nach Jahrzehnten des ungezügelten Neoliberalismus ein ganzes Land wachgerüttelt? Patricio Guzmán, der miterlebte, wie der Militärputsch 1973 die Hoffnungen seiner Generation zerstörte, gewährt hautnah Einblick in den chilenischen Volksaufstand: vom brutalen Vorgehen des Staatspräsidenten Sebastián Piñera gegen die Protestierenden über die Arbeit der Versammlung, die eine neue - inzwischen per Referendum abgelehnte - Verfassung ausarbeiten sollte, bis hin zur Wahl seines jungen, linksgerichteten Nachfolgers Gabriel Boric. Beeindruckende Aufnahmen, vor allem aus der Luft, zeugen von der Gewalt, aber auch vom kreativen Elan der Demonstrationen. Sie werden ergänzt von den Berichten eines Dutzends Frauen, die bei der Revolte an vorderster Front standen.