03:25 - 04:16
Arte

Der Maler Willi Sitte

Dokumentation • D 2021 • 51 Minuten
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    Beschreibung

    Mit seinem Zyklus "Danza funebre del terzo Reich" ("Totentanz des Dritten Reiches") zeichnete der 22-jährige Willi Sitte noch mitten im Krieg einen bitteren Abgesang auf das Nazi-Regime. Als Wehrmachtssoldat in Norditalien schloss er sich den dortigen Partisanen an und entschied sich nach dem Krieg für das kommunistische Deutschland, wo er zu einem der namhaftesten Künstler aufstieg. Er ließ sich von Fernand Léger und Renato Guttuso inspirieren und er bewunderte Picasso. Mit großem zeichnerischem Talent schuf er zahlreiche an der klassischen Moderne orientierte Arbeiten, die aber von seiner Partei zunächst mit dem Verdikt des Formalismus und der Dekadenz belegt wurden. Seine großen Tafelbilder widmen sich politischen Themen wie dem Arbeiteraufstand in Leuna und dem Vietnamkrieg. Politisch erwies sich Sitte als Vorzeigekommunist. Er wurde Präsident des Verbandes Bildender Künstler, schließlich sogar Mitglied des Zentralkomitees, ein Gläubiger der kommunistischen Idee, der die staatlichen Repressionen niemals infrage stellte. Der schwierige Balanceakt zwischen politischem Statement und künstlerischer Komplexität zieht sich als roter Faden durch sein Leben und Werk. Am Ende wurde der nackte Mensch zum beherrschenden Motiv seiner Bilder, menschliche Körper in allen Drehungen, er paarte darin Farbenwucht mit barocker Sinnlichkeit. Die Dokumentation spürt den Widersprüchen dieses Malers nach, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre und dem das Kunstmuseum Moritzburg Halle eine große Werkschau widmet.

    Darsteller

    Crew
    • Regie:
      Reinhold Jaretzky

    Sendungsinfos

    OT
    Originaltitel:
    Der Maler Willi Sitte
    Ausstrahlung:
    Sonntag 03:11-04:11

    Folgesendung

    04:16 / Arte

    Sendepause

    59 Minuten
    zur Folgesendung