Beschreibung
Estlands Matsalu Nationalpark am Rande der Ostsee ist weithin bekannt als Vogelparadies. Millionen von Zugvögeln rasten hier auf ihren Flügen von Norden in den Süden und umgekehrt. Doch sie sind nicht die einzigen Gäste, die das Matsalu Naturparadies besuchen. Vom Frühjahr bis zum Herbst ist Matsalu Elchland. Die wilden Riesen verbringen hier ihre Sommerfrische, bringen ihre Jungen zur Welt, gehen auf Brautschau und genießen das überreiche Futterangebot der Sumpflandschaft. Auch wenn die Matsalu Bucht in Estlands Matsalu Nationalpark am Rande der Ostsee Elchen einen perfekten Zufluchtsort bietet, hält die Natur viele Herausforderungen für die wilden Riesen bereit, die es zu bewältigen gilt. Im Herbst treffen die Einzelgänger aufeinander - es ist Paarungszeit. Die Elch-Bullen müssen sich den vertrackten Schwierigkeiten der Brautwerbung stellen. Zuerst werden die Konkurrenten in heftigen Kämpfen in ihre Schranken gewiesen. Doch selbst wenn die Rivalen vertrieben sind, kann man als Elch-Bulle leer ausgehen. Elch-Kühe wollen nicht nur durch pure Kraft beeindruckt werden. Sie wollen hartnäckig, aber zärtlich umworben werden. Bei der Brautwerbung sind sie es, die das letzte Wort in Sachen Paarung haben. Kurz nach dieser aufregenden Zeit der Familienplanung bricht der Winter an und die Elche müssen die Matsalu Bucht verlassen. Die überfluteten Sumpflandschaften frieren zu und bieten Elch-Hufen keinen Halt mehr. Die rutschigen Eisflächen sind gefährlich und so wandern die großen Hirsche ab in die angrenzenden Wälder. Hier bewegen sie sich gefahrlos auf festem Boden durch den Tiefschnee - dank ihrer langen Beine und breiten Hufe. Und hier finden sie auch die notwendige Nahrung: Baumrinde. Es ist zwar eine magere Kost, aber sie hilft den Elchen, die eisige Jahreszeit zu überleben, um im Frühjahr wieder die Matsalu Bucht zu erobern.