Beschreibung
Endzeitstimmung, Zeitenwende - die Zeit scheint zu rasen. "Twist" nimmt die große interdisziplinäre Schau zum Thema Zeit im Kunsthaus Zürich zum Anlass, beteiligte Künstler*innen vorzustellen und nach ihren unterschiedlichen Zeit-Begriffen zu fragen. Die Ausstellung veranschaulicht mit über 200 Exponaten - Installationen, Filmen, Uhrmacherkunst und Gemälden von Dürer bis Bonvicini - wie sich die Darstellung der Zeit wandelt. "Twist" spricht mit der Kuratorin Cathérine Hug auch darüber, wie der "Corona-Stillstand" die Wahrnehmung von Zeit und Raum schlagartig verändert hat. Den kongolesischen Künstler Sinzo Aanza besucht Romy Straßenburg in seinem Zürcher Atelier. Kolonialismus, Post-Kolonialismus und Ausbeutung sind seine Themen. Dafür steht auch seine Textilarbeit "Die Karte möglicher Dinge", eine fiktive Landkarte, die Minen-Standorte im Kongo kennzeichnet. "Zeiten überlagern sich wie die Schichten unserer Erde", sagt die Schweizer Künstlerin Monica Ursina Jäger. In ihrem Atelier schaut Twist ihr beim Arbeiten über die Schulter. Ihre surrealen Bilder malt sie vorwiegend mit Tusche. Häufig verwendet sie auch Sand, der an sich schon sinnbildlich für die Zeit steht. Maya Minder ist Künstlerin und Köchin und vereint beide Leidenschaften. Sie experimentiert mit Kombucha, Pilzen und Algen für eine mögliche nachhaltige Ernährung der Zukunft. Dafür nutzt sie auch die uralte Kochpraxis des Fermentierens von Lebensmitteln, in der die Zeit ebenfalls ein wichtiger Baustein ist Was sie diese Methode gelehrt hat? "Wenn du das Gefühl hast, dass es zu spät ist, dann wäre es eigentlich der richtige Moment zu handeln", meint die Züricherin.