Beschreibung
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die baltischen Staaten Sowjetrepubliken - gegen den Willen der Bevölkerung. 1991 konnten Litauen, Lettland und Estland jedoch ihre Unabhängigkeit feiern. Die Sowjetunion nutzte die Staaten als "Fenster nach Europa". Trotz Liberalisierungen nach dem Tod Stalins gab es Widerstand. Mit der Unabhängigkeit begann eine neue Geschichte: Litauen, Lettland und Estland wurden von sowjetischen Vasallen zu EU-Mitgliedern. Nach den Wirren des Zweiten Weltkriegs wurden die drei baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland gegen den Willen ihrer Bevölkerung als sozialistische Republiken in die Sowjetunion eingegliedert. Es folgten Repressionen, Deportationen und eine "Sowjetisierung". Es gab jedoch militärischen Widerstand der baltischen Völker: Die "Waldbrüder" kämpften als Partisanen gegen die sowjetische Herrschaft an, letztlich jedoch vergeblich. Für die Sowjetunion wurden Litauen, Lettland und Estland zum "Fenster nach Europa". Nach dem Tod Josef Stalins setzte unter Nikita Chruschtschow eine Liberalisierung ein. In den 1990er-Jahren erreichte der Widerstand seinen Höhepunkt, mittlerweile hatte Michail Gorbatschow Glasnost und Perestroika gebracht. 1990 erklärten die drei baltischen Staaten als erste der sowjetischen Republiken ihre Unabhängigkeit. Ein Jahr später wurde diese, trotz Widerstands aus Moskau, auch erreicht. Es folgte eine umstrittene "Entrussifizierung" mit Sprachengesetzen und der Liquidierung von sowjetischen Denkmälern, was zu erheblichen Spannungen innerhalb der neuen Republiken führte. 2004 traten die baltischen Staaten sowohl der EU als auch der NATO bei und sind seitdem ein fester Bestandteil des "neuen" Europas. Die Dokumentation zeigt die Entwicklung der drei baltischen Länder zur heutigen Unabhängigkeit und wirft ein neues Licht auf eine zu Unrecht wenig bekannte Region im Nordosten Europas. Eine Region, die allerdings in naher Zukunft im Konflikt mit Russland eine Schlüsselrolle spielen wird. Mit Archivaufnahmen aus baltischen Beständen und selbst gedrehtem Material, mit Gesprächen mit Historikerinnen und Historikern, Politikerinnen und Politikern sowie Menschen des gesellschaftlichen Lebens zeichnet der Film ein Bild, das die heutige Lebensrealität und Befindlichkeit in den drei baltischen Ländern verständlich macht.