00:05 - 01:35
SRF 1

    Ein Schweizer namens Nötzli

    Komödie • CH, D 1988 • 90 Minuten • FSK 6
    Spannung
    Action
    Humor
    Gefühl
    schwach

    Seit 26 Jahren arbeitet Joseph Nötzli (Walter Roderer) als Buchhalter in einem grossen Chemiewerk in Berlin. Seine beruflichen Träume hat er längst begraben, und seine sorgsam ausgetüftelten Produktionsvorschläge wurden nicht einmal zur Kenntnis genommen. So schlägt sich Nötzli mit täglichem Bürofrust und dem kleinlichen Vorgesetzten Arribert Müller (Friedrich Georg Beckhaus) herum. Seine Begabung lebt er im Schrebergarten aus, wo er sich ein Stückchen Schweiz aufgebaut hat und in einem kleinen Forschungslabor unter anderem riesige Tomaten züchtet. Die Firma mag er nicht verlassen, denn seit Jahren ist er heimlich in die attraktive Mitarbeiterin Hilde Hartmann (Ursela Monn) verliebt, die leider nichts von seiner Sehnsucht weiss. Dann aber, dank einer mysteriösen Verwechslung, wird Nötzli von einem Tag auf den anderen in die Direktion befördert. Endlich kann er sein Wissen und seine Ideen in die Tat umsetzen. Und schon bald gelingt es ihm, den wenig stabilen Betrieb wieder auf Kurs zu bringen. Nötzli, der erfolgreiche Manager, geniesst die Bewunderung seiner Umgebung. Doch dann erliegt er den Verlockungen der Macht, verrät seine Liebe zu Hilde und leitet dadurch selbst seinen Absturz ein. Walter Roderer (3. Juli 1920 bis 8. Mai 2012), oft liebevoll Rodi genannt, war eine Schweizer Institution der besonderen Art. Als Kabarettist, Volksschauspieler und Unternehmer schrieb er Theatergeschichte. Zu den unvergesslichen Figuren, die Roderer unzählige Male auf der Bühne verkörpert hat, gehörte der Nötzli. Das erstaunliche daran: Der eingefleischte Beamte, dem gut schweizerischer Biedersinn aus den Ärmelschonern quillt, stammte ursprünglich aus Deutschland. Roderer hatte seinen liebenswürdigen Buchhalter nach dem Schwank "Mit den besten Empfehlungen" von Hans Schubert gestaltet. Für die Kinoversion, die 1988 in Koproduktion mit dem Schweizer Fernsehen entstand, kehrte Nötzli denn auch ins Nachbarland zurück. Gedreht wurde in Berlin, gesprochen wurde Hochdeutsch mit vielen Dialektbrocken. Mit Ursela Monn bekam der Schweizer Gastarbeiter zudem eine Kollegin, die für viele ein Inbegriff der kessen, aufgeweckten Berlinerin ist. In Wirklichkeit besitzt die bis heute gefragte Schauspielerin sogar einen Schweizer Pass.

    Regie:
    Gustav Ehmck
    Schauspieler:
    Walter Roderer (Joseph Nötzli), Ursela Monn (Hilde Hartmann), Jochen Schroeder (Alfred Neubauer), Julia Biedermann (Eva Brock), Joachim Tennstedt (Stehberger), Friedrich Georg Beckhaus (Müller), Heinz Theo Branding (Dr. Karl Brock), Dagmar Altrichter (Caroline Stehberger), Eva Astor (Frau Brock), Ruth Jecklin (Juliane Kahr), Ludwig Reinbold (Präsident Fonsheim), Simone Brahmann (Sybille), Andreas Grothusen (BVG Kontrolleur), Tamio Ichimura (Mifune), Fumiko Matsuyama (Dolmetscherin)

    Sendungsinfos

    OT
    Originaltitel:
    Ein Schweizer namens Nötzli
      Folgesendung: 01:35 / SRF 1

      1 gegen 100

      mit Angélique Beldner
      55 Minuten
      zur Folgesendung