Beschreibung
Mit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine kehrte die Angst vor einer nuklearen Katastrophe zurück. Bereits in den ersten Kriegstagen besetzen russische Truppen die Sperrzone um die Atomruine Tschernobyl, wenig später folgt das AKW Saporischschja. Während die russischen Truppen nach wenigen Wochen aus Tschernobyl abziehen, ist Europas größtes Atomkraftwerk seit Anfang März 2022 okkupiert. Immer wieder gerät die Anlage unter Beschuss, die Stromversorgung ist unterbrochen, Feuer bricht aus. Immer wieder warnen Experten. Im Krieg kann hier die scheinbare Stabilität jeden Tag in eine akute Bedrohungslage umschlagen. Der Film geht unter anderem den Fragen nach: Wie sicher sind Atomkraftwerke im Krieg? Was bedeutet das für die ukrainischen Arbeiterinnen und Arbeiter? Was kann die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) tun? Die Dokumentation begleitet drei Mitarbeiter ukrainischer Atomkraftwerke und erzählt von den Folgen der russischen Besatzung. Von Angst, illegalen Verhören und Folter. Für IAEA-Chef Rafael Grossi sind die Bedingungen, unter denen die Mitarbeiter arbeiten müssen, die größte Sorge. Bei Regisseur Pavlo Cherepin weckte die Arbeit an dem Film persönliche Erinnerungen: Schon als Kind lernte der Ukrainer nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl das Wort "Evakuierung" kennen. Und so wirft der Dokumentarfilm auch einen Blick zurück auf das Land, in dem der schwerste Unfall in der zivilen Nutzung der Kernenergie nicht vergessen ist. Die Ukraine verzichtete 1994 auf Atomwaffen im Gegenzug für Sicherheitsgarantien.