Beschreibung
Aufbruch, Umbruch, Abbruch - Bilanz des Kulturhauptstadt-Projekts "Bad Ischl Salzkammergut 2024": Wer an Bad Ischl denkt, ist eigentlich auf Sissi und Franzl eingestellt. Doch in diesem Jahr ist alles anders, wollte sich die ehemalige kaiserliche Sommerresidenz in einem Konglomerat aus 23 Salzkammergut-Gemeinden als Europäische Kulturhauptstadt doch ein gänzlich neues Image verpassen. Schon die Eröffnungsfeier der ersten ländlich-alpinen Kulturhauptstadt-Region unter dem Titel "Bad Ischl Salzkammergut 2024" hatte Anfang des Jahres viel Staub, beziehungsweise Puder aufgewirbelt - mit kollektivem Jodeln und Doris Uhlichs Nackttanz bei Minusgraden. Was mit einem Skandal begann brachte in den folgenden Monaten hunderte Events mit Beteiligung von Größen wie u. a. Ai Weiwei, Attwenger, Chiharu Shiota, Bill Fontana oder Hubert von Goisern in den Kulturraum nördlich der Alpen. Mit seinen majestätischen Bergen, den kristallklaren Seen und den verträumt-idyllischen Almlandschaften lockt das Salzkammergut seit der Biedermeierzeit Sommerfrischler sowie Touristinnen und Touristen an - und entwickelte sich zum Hotspot des Overtourism, wie man etwa am Beispiel der kleinen Marktgemeinde Hallstadt sehen kann. Für die Kulturhauptstad-Macher ist es eines der zentralen Themen, wird doch gerade heuer mit einem Nächtigungsrekord gerechnet. Welche Chancen hat das Kulturhauptstadt-Jahr gebracht? Welche Impulse wurden gesetzt? Und was bleibt davon übrig? Der "kulturMontag" zieht Bilanz. Stadt der Ideen - Wie in Wien die Moderne erfunden wurde: Von Schütte-Lihotzkys legendärer Einbauküche, Freuds bahnbrechender Psychoanalyse bis zu Schönbergs avantgardistischer Zwölftonmusik - der britische Historiker und "Economist"-Journalist Richard Cockett fordert in seinem neuen Buch "Stadt der Ideen", man solle das 20. Jahrhundert nicht nur als Zeitalter der Amerikanisierung begreifen, sondern endlich auch als Wiener Epoche der intellektuellen Modernisierung. Stefan Zweig nannte in seinen Erinnerungen die Ruhe im Habsburger Kaiserreich vor dem Ersten Weltkrieg noch "das goldene Zeitalter der Sicherheit". Auf ewig schien die fast tausendjährige österreichische Monarchie fortzuleben. Doch die Regungslosigkeit im Land ließ Freuds und Hofmannsthals Zeitgenossen neidvoll auf andere europäische Metropolen schauen; viele von ihnen empfanden ihr Leben in Wien als Zurücksetzung, fast als Exil. Den Klischee vom mäßigen Anteil Österreichs am geistigen und kulturellen Aufbruch der westlichen Welt begegnet Cockett mit einer Gegenperspektive: Vor allem im Kalten Krieg hätten österreichische Emigranten in aller Welt entscheidende Anstöße zur wirtschaftlichen und politischen Neuausrichtung gegeben, die dem Westen zum Sieg über den Totalitarismus verhalfen. Wien entwickelte sich zur "dynamischsten und tolerantesten intellektuellen Gemeinde der Welt". Anstelle ethnonationalistischer, religiöser oder geschlechtsspezifischer Identitäten, die schon in der Donaumonarchie nur eine geringe Rolle spielten, bildete sich eine europäische, kosmopolitische Mentalität heraus, die - laut Cockett - dem Freiheitsdenken angelsächsischer Prägung näher stand als kontinentalen Stammestraditionen. Der "kulturMontag" begibt sich auf Spurensuche. Triumph oder Tränental - Die Nestroy-Gala: Er ist mittlerweile ein Vierteljahrhundert alt, Österreichs wichtigster Theaterpreis - der "Nestroy". Von der besten Schauspielerin bis zum besten Nachwuchs, von der besten Bundesländer-Aufführung bis zum besten Stück: In insgesamt 13 Kategorien wird am 24. November bei der glanzvollen Gala im Wiener Volkstheater (ab 21.05 Uhr live-zeitversetzt in ORF III), um die begehrte Trophäe gerittert und die Jury hat wie immer die Qual der Wahl. Einer hat schon gewonnen: der Tiroler Autor Felix Mitterer, der für sein beachtliches Lebenswerk ausgezeichnet wird. Mehr als 50 Dramen hat er verfasst, etwa "Kein Platz für Idioten" aus dem Jahr 1977, ebenso Drehbücher zu Produktionen wie der legendären "Piefke-Saga".
18. November | 22:30 | ORF 2 | kulturMontag Magazin A |
18. November | 03:05 | ORF 2 | kulturMontag Magazin A |
25. November | 22:30 | ORF 2 | kulturMontag Magazin A |
25. November | 03:20 | ORF 2 | kulturMontag Magazin A |
02. December | 22:30 | ORF 2 | kulturMONTAG Magazin A |