23:15 - 00:45
NDR

Leningrad

Geschichtsdoku • D 2024 • 90 Minuten
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Beschreibung

Es war nur eine der großen Untaten im Zweiten Weltkrieg: Von 1941 bis 1944, 872 Tage lang, dauerte die Belagerung, die Aushungerung Leningrads auf Befehl Hitlers. Über eine Million Menschen fielen ihr zum Opfer. Hungernde Menschen schrieben Tagebücher, Kameraleute drehten in der erstarrten Stadt. Am 27. Januar 1944 endete die Blockade. "Menschen der Zukunft!": Mit diesem Zuruf einer Leningraderin beginnt der Film über eine die Belagerung Leningrads. "Eroberer und Krieger künftiger Schlachten! Habt mehr Respekt und Zärtlichkeit für Städte! Denkt daran, dass Städte beim Untergang schreien. Denn ihr Tod ist unwiderruflich und kann von niemandem und niemals gerechtfertigt werden." Was ist über acht Jahrzehnte später, heutzutage? Menschen der Zukunft sind alle von uns. Man könnte erschrecken über die Gegenwart dieser Vergangenheit. Die Blockade Leningrads hat in diesem Film ein Frauengesicht. Denn die meisten der Aufzeichnungen stammen von Frauen. Es sind Tagebücher des Sterbens - oder des Überlebens. Versuche, sich selbst zu bewahren, durchzustehen, nicht hinzustürzen und liegen zu bleiben wie so viele entkräftete, sterbende Menschen. Es sind mühsam der alles lähmenden Schwäche abgerungene, schonungslose Zeilen. Die Schreiberinnen fürchten sich nicht vor dem Feind und nicht vor der Kommunistischen Partei, die sich als unfähig erwiesen hat. Die verantwortlich ist dafür, dass die einen zu essen haben, die anderen nicht: "Es hieß doch: "Wir sind auf den Krieg vorbereitet. Oh, ihr Abenteurer, ihr Schurken, ihr rücksichtslosen Schurken!". "Manchmal bricht Weinen in die Stille. Das heißt: Eine Brotkarte wurde gestohlen. Niemand fängt stürzende Menschen auf. Stumpf und gleichgültig gehen die Toten von morgen vorbei.". "Auf allen Fotos von Stalin eine unglaubliche Selbstgefälligkeit. Wie geht es jetzt dem armen Narren, der glaubte, er sei wirklich der große, allmächtige, allweiseste, göttliche Augustus?" Kein Wunder, dass diese Stimmen nach dem Krieg ungehört verklangen, ja: unterdrückt wurden. Sie passten nicht zum Pathos des Leningrader Heldenlieds, das nun offiziell angestimmt wurde. Der Hungertod ist kein Heldentod.

Darsteller

Crew
  • Regie:
    Artem Demenok
  • Regie:
    Sergej Range
Schauspieler
  • Hanns Zischler
    Schauspieler:
    Hanns Zischler, Toni Lorentz, Irmelin Krause, Sabra Lopes, Alva Noto, Judith von Radetzky, Adelheid Kleineidam
    self
  • Toni Lorentz
    Schauspieler:
    Hanns Zischler, Toni Lorentz, Irmelin Krause, Sabra Lopes, Alva Noto, Judith von Radetzky, Adelheid Kleineidam
    self
  • Irmelin Krause
    Schauspieler:
    Hanns Zischler, Toni Lorentz, Irmelin Krause, Sabra Lopes, Alva Noto, Judith von Radetzky, Adelheid Kleineidam
    self
  • Sabra Lopes
    Schauspieler:
    Hanns Zischler, Toni Lorentz, Irmelin Krause, Sabra Lopes, Alva Noto, Judith von Radetzky, Adelheid Kleineidam
    self
  • Alva Noto
    Schauspieler:
    Hanns Zischler, Toni Lorentz, Irmelin Krause, Sabra Lopes, Alva Noto, Judith von Radetzky, Adelheid Kleineidam
    composer
  • Judith von Radetzky
    Schauspieler:
    Hanns Zischler, Toni Lorentz, Irmelin Krause, Sabra Lopes, Alva Noto, Judith von Radetzky, Adelheid Kleineidam
    self
  • Adelheid Kleineidam
    Schauspieler:
    Hanns Zischler, Toni Lorentz, Irmelin Krause, Sabra Lopes, Alva Noto, Judith von Radetzky, Adelheid Kleineidam
    self

Sendungsinfos

OT
Originaltitel:
Leningrad
Ausstrahlung:
Mittwoch 11:01-12:01

Folgesendung

00:45 / NDR

extra 3 Spezial

Das Beste
30 Minuten
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