Beschreibung
Geschützt von ihrer dichten Wolle, vertragen Vikunjas, die wie ihre Verwandten Lamas und Alpakas zu den Kamelen gehören, selbst Kälte von bis zu minus zehn Grad in der Nacht. Und die ist in ihrer Heimat, den Anden, auf 3.500 bis 5.500 Metern Höhe nicht selten. Es sind karge Böden, hart für Mensch wie Tier. Bereits unter der Herrschaft der Inka wurden die Vikunjas wegen ihrer Wolle und des Fleisches gejagt. Nach der spanischen Eroberung und noch lange danach wurden sie abgeschlachtet, so dass sie bis Mitte der 1960er Jahre fast ausgestorben waren. Die Länder, in denen die Tiere lebten, zogen daraufhin die Notbremse und unterzeichneten eine Naturschutzkonvention zu ihrem Erhalt. Inzwischen gibt es wieder Zehntausende Tiere, die meisten davon in Peru. Im Gegensatz zu anderen Ländern wie Argentinien leben sie auch weiterhin frei. Nur zum Scheren werden sie von den Einheimischen eingefangen. Denn die Wolle, feiner als Menschenhaar, ist wertvoller als Kaschmir und begehrtes Luxusprodukt westlicher Edel-Designer. Bis heute boomt das Geschäft. Inzwischen beteiligen sich die Bauern des Hochlands daran. Denn sie wussten ja schon immer, wie man die Tiere fängt. Findige Geschäftemacher und Wilderer machten ihnen den Gewinn jedoch stets streitig. So gründeten die Bauern des Dorfes Lucanas eine Kooperative, die direkt mit den Abnehmern verhandelt, ohne störende Zwischenhändler. Ein voller Erfolg und Ansporn für die Bauern, möglichst viel Wolle zu erwirtschaften. So auch beim Chakku, einer Hatz, an der das ganze Dorf teilnimmt und bei der durch ein kilometerlanges Seil mehrere Hundert Tiere zusammengetrieben werden sollen.