Beschreibung
Viele tropische Wälder wachsen auf einer dünnen Humusschicht. Werden die Bäume gefällt, erodiert der Boden rasch und ist dann für eine Wiederaufforstung ungeeignet. So dachte man lange Zeit. Doch in Costa Rica, Malaysia und im Kongobecken gibt es Renaturierungsprojekte und Schutzzonen, die Hoffnung machen. Ist es möglich, Tropenwälder nachhaltig zu nutzen? Sie sind ein Hort der Biodiversität. Diese Vielfalt des Lebens zu schützen, ist immens wichtig. Naturschützer in Costa Rica und Malaysia forsten ehemalige Rinderfarmen und Palm-ölplantagen wieder auf. Das erfordert Beharrlichkeit, Kreativität und wissenschaftliches Know-how. Dazu Michael Köhl, Professor für Waldforstwirtschaft: "Dort würde eigentlich kein Wald mehr wachsen. Und daher muss man eben gezielt eingreifen und in diesen degradierten Böden erstmal wieder die Situation herstellen, in der auch tatsächlich Bäume wachsen können." Mit überraschenden Methoden gelingt es, die ausgelaugten Böden wieder mit Nährstoffen anzureichern, jungen Bäumen Schatten zu spenden und strategisch solche Arten zu pflanzen, dass am Ende ein Wald entsteht, der dem einst zerstörten Primärwald möglichst ähnelt. In Costa Rica und auf Borneo sind so bereits artenreiche Lebensräume entstanden, in denen Raubkatzen und Orang-Utans wieder eine Zukunft haben. Regenwälder sind aber nicht nur Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten, sondern - besonders für arme Länder - ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Dass man sie nachhaltig nutzen kann, zeigt ein Projekt in der Republik Kongo. Dort schlägt eine Holzfirma in einer riesigen Konzession teures Tropenholz. Weil aber nur einzelne Stämme entnommen werden, kann der Wald immer wieder regenerieren. Und, das zeigen unabhängige Studien, es funktioniert: In der Holzkonzession leben mehr Gorillas und Waldelefanten als in den meisten benachbarten Wäldern. Ohne die fortschreitende Zerstörung von Tropenwäldern auszuklammern, zeigt die Dokumentation "Regenwald Revival" pragmatische Konzepte, um die beeindruckenden Landschaften zu erhalten. "WissenHoch2" - ein Thema, zwei Formate: Um 20.15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante wissenschaftliche Fragen; um 21.00 Uhr diskutiert Gert Scobel das Thema mit seinen Gästen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen.