Beschreibung
Vanille, eines der teuersten Gewürze der Welt, kommt ursprünglich aus Mexiko. Die kleine Stadt Papantla nahe der mexikanischen Golfküste war einst das Zentrum des Vanillehandels. Schon die Ureinwohner der mexikanischen Golfregion kannten das Geheimnis des Vanilleanbaus. Mit der Eroberung Mexikos durch die Spanier wurde Vanille auch in Europa bekannt. "Die Stadt, die die Welt parfümiert" wurde Papantla wegen des feinen Vanilledufts genannt. Das indigene Volk der Totonaken opferte das edle Gewürz den Göttern. Noch heute vollführen die totnakischen "Voladores", die "fliegenden Männer" von Papantla, ein altes Fruchtbarkeitsritual: Vier Männer, die die Himmelsrichtungen symbolisieren, lassen sich nur mit einem Seil um die Taille von einem knapp 30 Meter hohen Mast fallen. So bitten sie um eine gute Ernte. Die Vanillepflanze ist eine Orchideenart. In der Natur rankt sie an Bäumen empor. Im April öffnet sich die zartgelbe Orchideenblüte für nur wenige Stunden. In dieser kurzen Zeit muss sie bestäubt werden. Das erledigt in der Natur eine in Mittelamerika heimische Prachtbienenart. Heute sind die mexikanischen Vanillebauern dazu übergegangen, die Blüten per Hand zu bestäuben. Das geschieht in den frühen Morgenstunden. Eine aufwendige Prozedur, die viel Geschick erfordert. Ist die Blüte bestäubt, wachsen grüne Kapselfrüchte heran. Sie werden noch unreif geerntet und mit heißem Wasser überbrüht. Dadurch nimmt die Kapsel die typisch dunkelbraune Farbe an. Nun wird die Vanille in der Sonne getrocknet und ist bereit für den Verkauf.