22:15 - 23:00
ZDF

Zwischen TikTok und Wahlurne

Reportage • D 2025 • 45 Minuten
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    Beschreibung

    Wenn am 23. Februar ein neuer Bundestag gewählt wird, liegt ein besonderes Augenmerk auf den jungen Wählern. Viele stimmten zuletzt für die AfD. Auf sozialen Medien erreicht die AfD die Jungen besonders gut - andere Parteien hinken hinterher. Wie wichtig ist die Social-Media-Präsenz? Wird der Einfluss überschätzt? Und wie fühlen sich junge Menschen von Parteien angesprochen - welche Erwartungen haben sie? Söder beißt beherzt in eine Bratwurst, Scholz zeigt seine Aktentasche, Habeck setzt sich mit Wählern an den Küchentisch, Alice Weidel signiert T-Shirts - in den sozialen Medien werden Spitzenpolitiker auf einmal ganz menschlich. In diesem kurzen Winter-Wahlkampf sind TikTok & Co.sicher mit die wichtigsten Schauplätze. Dort trifft man die Jungen eher als am altbekannten Würstchenstand, bei Workshops und Diskussionsabenden - so die Strategie der Parteien. Nicht erst seit dem Interview zwischen Elon Musk und Alice Weidel liegt die AfD bei den Followerzahlen auf Social Media weit vorn. Auch bei den zurückliegenden Landtagswahlen im Osten Deutschlands und bei der Europawahl haben besonders viele junge Menschen der AfD und Union ihre Stimme gegeben - auch viele Kleinparteien schnitten in dieser Wählergruppe gut ab. "Zwischen TikTok und Wahlurne" begleitet vier jüngere Politiker während des Wahlkampfes: Philipp Türmer, Chef der Jusos. Emilia Fester, Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen. René Springer, Bundestagsabgeordneter der AfD. Anna Aeikens, CDU-Direktkandidatin aus Sachsen-Anhalt. Wie gehen sie auf junge Wählerinnen und Wähler zu? Parallel sprechen die Autorinnen mit Spitzenpolitikerinnen und Spitzenpolitikern wie Lars Klingbeil, Alice Weidel, Christian Lindner und Sahra Wagenknecht über deren Strategien im Wahlkampf. Viele junge Menschen kommen ebenfalls zu Wort: Was sind ihre Themen? Wie reagieren sie auf die Versuche der Parteien, sie für sich zu gewinnen? Wem vertrauen sie - und wie bewerten sie die Social-Media-Auftritte der Kandidatinnen und Kandidaten? Die Urteile reichen da von "angestaubt" und "nicht nahbar" bis zu unerwartet positiven Reaktionen etwa zu "Silberlocke" Gregor Gysi. Ende Februar werden nur etwa 13 Prozent der Wähler unter 30 Jahren, aber 42 Prozent der Wählerinnen über 60 Jahre sein. "Dadurch sind die Belange der Jugend nicht besonders im Fokus", sagt Generationenforscher Rüdiger Maas. Die ignorierte Jugend also, die AfD wählt? Politikberater Martin Fuchs sieht andere Gründe: Der allgemeine Diskurs habe sich verschoben, die AfD werde von vielen jungen Menschen nicht mehr als extrem wahrgenommen. "Rechts ist Popkultur geworden. Man kann sich heute öffentlich über Ausländer aufregen, ohne dass noch jemand widerspricht", sagt er. Nahezu alle großen Parteien nutzen TikTok, Instagram und Co., um potenzielle Wählerinnen und Wähler für sich zu gewinnen. Mal mehr, mal weniger erfolgreich. Was funktioniert auf den Plattformen wirklich? Nahbar sein sei gut - solange es authentisch bleibe, sagt Nina Poppel, Politik-Influencerin. Und nahbar heiße nicht, auf Inhalte zu verzichten: "Junge Menschen wollen auf TikTok abgeholt werden, dafür muss ich nicht zwingend tanzen."

    Sendungsinfos

    OT
    Originaltitel:
    Zwischen TikTok und Wahlurne
    Ausstrahlung:
    Mittwoch 10:02-11:02

    Folgesendung

    23:00 / ZDF

    sportstudio UEFA Champions League Play-offs der K.-o.-Runde, Hinspiele

    Highlights, Analysen, Interviews
    60 Minuten
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