9 faszinierende Fakten über Esel

12.08.2021 um 14:46 Uhr
    Esel im Stall | © Getty Images/tepic
    Getty Images/tepic | ©Getty Images/tepic

    Schon vor 6000 Jahren domestizierten Menschen den Esel, setzten ihn als Arbeitstier ein. Lasten tragen müssen viele Langohren heute noch, manche sind aber auch geliebte Haustiere. Ihnen und ihren wilden Artgenossen ist eins gemein: Sie sehen putzig aus - und es gibt faszinierende Fakten über sie zu erfahren.

    Der Ruf des Esels

    Punkt 1: wer bei diesem Video nicht dahinschmilzt, hat kein Herz. Punkt 2: Spaß beiseite - der Ruf des Esels (bei uns mit "Iah" wiedergegeben, im Englischen mit "hee-haw") ist laut und markant. Gerufen wird bei Hunger, (zumindest wenn futterliefernde Menschen verfügbar sind), beim Spielen, beim Suchen und Finden der Herdengenoss*innen und der Kommunikation mit ihnen (über Kilometer hinweg), bei Paarungsbereitschaft... Das "Ia-hen" ist einfach ihre Sprache, die (wie im Video) auch zum Ausdruck von Freude beim Wiedersehen mit einem Lieblingsmenschen genutzt wird.

    Esel sind Herdentiere

    ©Getty Images/ Moelyn Photos

    Die Langohren sind von Natur aus ausgesprochen sozial, leben in kleinen Herden zusammen - bei den wilden Exemplaren aufgeteilt in Männergruppen und Frauengruppen. Sie gehen enge Bindungen mit einzelnen Artgenoss*innen ein. Deshalb ist es bei Haltung eines Esels auch so wichtig, ihm mindestens einen weiteren zur Seite zu stellen.

    Sind Esel stur?

    Gleich zu Beginn des Videos zitiert der österreichische Eselretter Ulrich Kettner eine wunderbare Erkenntnis: "Der Esel ist nicht stur. Er gibt dem Menschen nur Zeit, zu überlegen, was er falsch macht". Die Fakten: Im Unterschied zu Pferden, die als Fluchttiere bei Angst, Stress oder Schreck wegrennen, bleibt ein Hausesel stehen, wenn etwas nicht stimmt. Ein Erbe aus den Zeiten, als die wilden Vorfahren in rauem und gebirgigem Gelände lebten, in dem spontanes Davonstürmen wenig ratsam war. Ihr Stehenbleiben ist also ein Signal, das mit Eigensinn wenig zu tun hat. Esel sind genügsam, gelehrig und sanftmütig. Un mutiger als Pferde: Bei Wildeseln wurde schon beobachtet, wie sie sich bei Gefahr zu einem Kreis aufbauen und Angreifer, selbst Löwen, mit Bissen und Tritten abwehrten. 

    Eselkinder

    ©Getty Images/Layne Kennedy

    Meist findet die Paarung im Frühling statt. 12 bis 14 Monate ist eine Eselmutter trächtig, bevor ein oder auch mal zwei Junge zur Welt kommen. Wie bei den Verwandten, den Pferden, sind die Fohlen schon kurz nach der Geburt lauffähig. Eselkinder werden bis zu acht Monate gesäugt, fressen aber schon nach einigen Tagen auch Heu und Gras.

    Vom Aussterben bedroht?

    Der Asiatische Esel ist zwar eine andere Art als der Afrikanische Wildesel, von dem wiederum unser Hausesel abstammt. Eine Vorstellung vom Leben seiner Vorfahren kann man sich anhand der beeindruckenden Bilder im Beitrag aus "360° - GEO Reportage" über ein Wildtierschutzprojekt in Kasachstan aber auch machen. Außerdem gilt leider für den Afrikanischen ebenso wie für den Asiatischen Wildesel, dass er hochgradig vom Aussterben bedroht ist.

    Was fressen Esel?

    ©Getty Images/Photo by Claude-Olivier Marti

    Die Tiere sind genügsam, In freier Wildbahn essen sie einfach Gras, den einen oder anderen Strauch, Baumzweige, ein bisschen Rinde für die Verdauung und - je nach Angebot und Landschaft - auch mal Disteln. Als Haus- bzw. Stallltier freut es sich ebenfalls über Gras, isst auch Heu, Stroh und das eine oder andere Gemüse. Bei der Fütterung ist eine portionsweise Vorgehensweise angeraten, weil Esel sonst dazu neigen, sich zu überfressen. 

    Küsschen gefällig?

    Neben interessantem Wissen wollen wir auch gerne zeigen, wie knuffig Esel sind, und da ist dieses liebenswerte, von netten Menschen geretttet Exemplar aus dem  Video, das Bussis auf die Samtschnauze liebt, ein schönes  Beispiel.

    Wie alt werden Esel?

    ©Getty Images/ Westend61

    Hausesel können über 40 Jahre alt werden und leben damit in der Regel länger als ihre Verwandten, die Pferde

    Der größte Esel ist...?

    ©Getty Images/pixinoo

    Der größte Esel? Das ist der katalanische mit einem Stockmaß (wie bei Pferden misst man die Schulterhöhe) von 160 cm. Im Bild oben zeigen wir allerdings den Poitou-Esel -  einfach weil er die aus Frankreich stammende Rasse mit dem markant zottelig-braunem Fell, der weißen Schnauze und den weißen Augenringen so hübsch ist. Und weil sie ebenfalls zu den Großeseln gehören. Ein Poitou-Esel wird bis zu 150 Zentimeter hoch. Mit einem Gewicht von bis zu 400 Kilogramm gilt er als der schwerste unter den Eseln.

    Esel sind Kult - und Kunst

    Esel in Kunst, Kultur und Unterhaltung sind nicht erst seit Dreamworks "Shrek"-Animationsfilmreihe ein Thema. Schon an Jesus Krippe stand ein Graufell und es war auch ein Esel, auf dem Jesus in Jerusalem einzog. Diese biblischen Geschichten wurden unzählige Male verewigt in künstlerischen Darstellungen. Aber auch schon zuvor im alten Ägypten wurden die Tiere kulturell überhöht: Archäologische Funde zeigen, dass neben einem Pharaonengrab zehn Esel feierlich beigesetzt wurden.

    Was ist ein Maultier?

    © Getty Images/Antonio Filippi/EyeEm

    Ein Maultier ist das Kind eines Pferdestute und eines Hauseselhengsts. Im umgekehrten Fall - Hauseselstute und Pferdehengst - nennt man das Tier Maulesel. Beide so genannten Hybride können selbst keine Fohlen zeugen bzw. bekommen, weil sie (mit wenigen Ausnahmen bei den Stuten)  unfruchtbar sind. In der Größe liegen Maultiere zwischen Pferd und Esel, charakteristisch sind die langen Ohren. Maultiere gelten als belastbar und sanftmütig, sind zuverlässige Reittiere.