12 faszinierende Fakten über Giraffen

08.08.2021 um 14:26 Uhr
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Giraffen Auseinandersetzung | © Getty Images/WLDavies
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Der lange Hals, die hübschen Flecken, die enorme Größe - Giraffen sind staunenswerte Tiere. Dabei kennen die meisten von uns noch nicht einmal die faszinierendsten Fakten. Zum Beispiel ihre überraschende Kampftechnik oder die geniale Schlafposition. 

Giraffen sind Spartrinker

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Tatsächlich können die in den Savannen Afrikas lebenden Tiere wochenlang (!) ohne Wasser auskommen. Die benötigte Feuchtigkeit ziehen sie aus Blättern und dem Nebel, der sich nachts auf die sonst trockene Landschaft legt. Ist auch gut so, denn tatsächliches Trinken gestaltet sich, wie auf dem Bild zu sehen, nicht ganz einfach. In dieser Position sind sie am Wasserloch eine leichtere Beute für Raubtiere als sonst. Insofern ist es clever von der Natur eingerichtet, dass der Trinkbedarf so gering ist.

Nachwuchs bei Giraffen


Die Kleinen beginnen ihr Leben nach 14 bis 15 Monaten im Bauch der Mutter mit einem Fall aus rund zwei Metern Höhe - denn Giraffen bringen ihr Junges im Stehen zur Welt. Der unsanfte Start macht dem rund 50 Kilo schweren Baby aber nichts aus, es braucht danach nureine Stunde, um auf die Beine zu kommen. Ganze eineinhalb Jahre bleiben Kalb und Mutter zusammen.

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20 Stunden essen


Die Langhälse haben sich auf Futter spezialisiert, das für andere unerreichbar scheint. Während Antilopen oder Gnus um Grasbüschel konkurrieren, hängt der Himmel für Giraffen voller Leckereien. In über fünf Meter Höhe rupfen sie Blätter aus den Baumkronen, mit Vorliebe aus Akazien. Mit der 45 Zentimeter langen Zunge werden zarte Knospen, Blätter, Früchte, Triebe umschlungen und ins Maul gezogen. Nicht mal Dornen können der geschickten und dickhäutigen Zunge etwas anhaben. Giraffen fressen manchmal 20 Stunden lang, um satt zu werden. 60 Kilo pro Tag werden von den Wiederkäuern  abgerupft und erst mal ohne Kauen geschluckt. Giraffen sind Wiederkäuer wie unsere Kühe.

Wie Giraffen kämpfen


Während sie Räuber wie Löw*innen mit für die Angreifenden lebensgefährlichen Huftritten in die Flucht schlagen, ist Artgenossen auf gleicher Höhe eine andere Kampftechnik vorbehalten: Männliche Giraffen, die um Revier oder Weibchen konkurrieren, schwingen ihre langen Hälse und donnern den eigenen Kopf gegen Hals, Körper oder Kopf des Gegners. Kann man in diesem Video beobachten (im Clip wird englisch gesprochen, ist aber angesichts der Bilder aber irrelevant). Manchmal gelingt  ein so heftiger Schlag, dass der andere für ein paar Minuten bewusstlos ist. Spätestens dann ist der Kampf entschieden und der Verlierer muss von dannen ziehen. 

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So schlafen Giraffen


Giraffen-Origami? Nein, eine Schlafposition! Kein Wunder, dass die Tiere sich nur selten und für überschaubare Zeiträume zum Schlummern hinlegen. In dieser Haltung sind sie eine leichte Beute für Raubtiere. Da muss zur Risikominimierung ein Nickerchen von oft nur 10 bis maximal 100 Minuten reichen - in der Nacht kommen sie auf insgesamt höchsten zwei Stunden Schlafzeit. Ansonsten wird im Stehen geruht.

Wie schnell sind Giraffen?


Typisch für Giraffen ist auch ihre Art sich fortzubewegen: Sie laufen im so genannten Passgang. Das heißt, dass die Vorder- und Hinterbeine einer Seite gleichzeitig nach vorne bewegt werden. Sie können trotzdem sehr schnell werden und erreichen bei Gefahr ein Tempo von bis zu 55 Kilometern pro Stunde.

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Sind Giraffen Einzelgänger*innen oder Herdentiere?


Weibliche Giraffen leben in kleineren oder größeren Herdenverbänden. Besonders  Mütter mit Jungen profitieren vom Schutz der Gruppe. Auch bei den jungen und und nicht so dominanten Männchen bilden sich Verbände. Solo unterwegs sind eigentlich nur dominante, ältere Männchen.

Wie kommunizieren Giraffen?


Von Giraffen hören wir Menschen nichts. Das heißt aber nicht, dass sie stumm sind. Allerdings steckt die Erforschung ihrer Kommunikation noch in den Kinderschuhen. In einer 2015 veröffentlichten Auswertung von in Zoos gesammelten Geräuschen zeigte sich, dass  Giraffen nachts mit einer Art Brummen oder Summen kommunizieren - anhören kann man sich das im Video ab Minute 0:26. Das Geräusch ist allerdings ist so tief, dass es am Rande dessen liegt, was Menschen gut hören können. Selbst Zoopfleger erkannten die Geräusche nicht, als man sie ihnen vorspielte. Dass die Summ-Unterhaltung  anscheinend nur nachts stattfindet, trug wohl dazu bei, dass sie menschlichen Beobachtern noch wenig vertraut ist.

©Getty Images/Correia Patrice/EyeEm

Wie groß sind Giraffen und wie alt werden sie?


Betrachten Sie den Größenunterschied zum etwas-kleiner-als-ein-Pferd-großen Zebra und schätzen Sie mal... Die Antwort: Bullen (so nennt man die Männchen) werden 5,5 bis knapp 6 m groß und wiegen etwa 1600 kg. Kühe (so nennt man die Weibchen) werden bis zu 4,5 m groß und wiegen etwa 830 kg. Natürlich kommt die tatsächliche Höhe auf Giraffenart, Alter und das individuelle Tier an - aber das sind die  Durchschnittswerte. Apropos Alter: In freier Wildbahn werden Giraffen bis zu etwa 25 Jahre alt, im Zoo bis 35 Jahre.

Giraffen können Turmspringen


Zumindest in dem hinreißenden Kurzfilm des Franzosen Nicolas Deveaux - unbedingt ganz ansehen.

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Sind Giraffen gefährdet?


Giraffen trotzden den meisten Feinden - beim Menschen ist es schwieriger. Aus weiten Teilen Afrikas sind die eleganten Tiere schon lange verschwunden. Der Westen, der Norden – weiße Flecke auf der Giraffenlandkarte. Nur in Ländern jenseits der Sahara wie Kenia, Tansania oder Südafrika sind sie noch anzutreffen. Die Giraffe Conservation Foundation schätzt den Gesamtbestand auf etwa 117.000 Tiere. Klingt nach viel, doch in manchen Gebieten sind die Bestandszahlen drastisch gesunken. Schutz ist also nötig.

©Getty Images/slowmotiongli

Die lieben Verwandten


Was das Okapi in der Giraffen-Galerie zu suchen hat? Ganz einfach: Es ist die nächste Verwandte der Giraffe. Beide gehören zur einst verzweigten Familie der Giraffidae und gelten als deren letzte Überlebende. Ihre Heimat liegt im Regenwald der Demokratischen Republik Kongo. Deshalb werden Okapis oft auch Waldgiraffen genannt. Ihre Zunge ist so bläulich wie bei der Giraffe, Hörnchen haben sie auch, sie sind Wiederkäuer und schwingen ebenfalls die Hälse, wenn's unter Männchen zum Kampf kommt.