9 faszinierende Fakten über Murmeltiere

12.08.2021 um 15:01 Uhr
    Murmeltier im Gebirge | © Getty Images/Westend61
    Getty Images/Westend61 | ©Getty Images/Westend61

    Schon gewusst? Murmeltiere sind "Echte Erdhörnchen". 15 Unterarten gibt's unter anderem in Nordamerika, Kanada, im Himalaya und Ostsibirien. Hierzulande kennen wir vor allem das Alpenmurmeltier - und über das haben wir neun faszinierende Fakten zusammengetragen . Schöne Bilder und Videos inklusive.

    Pfeifen Murmeltiere wirklich?

    Nein, auch wenn die Töne, die die Tiere zur Warnung vor einer nahenden Gefahr ausstoßen, ein bisschen so klingen und fast an einen Vogelruf erinnern, sind sie doch keine Pfiffe, sondern Rufe, die mit geöffnetem Maul ausgestoßen werden. 

    So begrüßen sich Murmeltiere

    ©Getty Images/Sonja Jordan

    Der Geruchssinn ist bei Murmeltieren eher schwach entwickelt. Dafür besitzen sie an den Backen Duftdrüsen, an deren Ausscheidungen sich Artgenossen untereinander erkennen. Dazu müssen sie sich allerdings entsprechend nahe kommen. Deshalb stecken Murmeltiere zur Begrüßung auch die Köpfe zusammen und reiben die Nasen aneinander.

    Nachwuchs bei den Murmeltieren

    ©Getty Images/Naturfoto Honal

    Paarungszeit für Murmeltiere ist nach dem Erwachen aus dem Winterschlaf im April und Mai. Die Tragzeit der Weibchen beträgt fünf Wochen, danach kommen im Durchschnitt vier Junge zur Welt. Bis zum dritten Lebensjahr bleiben die Jungen bei der Familie, dann heißt es selbständig werden und eine neues Zuhause suchen. Murmeltiermütter bekommen nicht jedes Jahr Nachwuchs.  

    Was fressen Murmeltiere?

    Murmeltiere sind hauptsächlich Vegetarier und ernähren sich vor allem von Gräsern und Kräutern. Selten stehen auch mal Insekten oder Früchte auf dem Speiseplan. Im Spätsommer sind sie vollauf damit beschäftigt, Heu einzubringen – nicht etwa als Nahrungsvorrat, sondern für die heimelige Winterschlafstatt. Eine Familie lagert allein bis zu zehn Kilo Heu ein – das im Frühling fein säuberlich wieder ausgeräumt wird

    Wie sieht ein Murmeltier-Bau aus?

    ©Getty Images/mauribo

    In gleich mehreren Residenzen lebt das Murmeltier,  beziehungsweise der Familienverband mit Alphamännchen, Alphaweibchen und Nachkommen aus mehrere Würfen. Da gibt es Fluchtröhren mit ein bis zwei Ausgängen - nützlich, wenn man in den Fokus eines Adlers oder eines anderen Fressfeindes gerät . Dann wird ein Sommerbau genutzt, dessen Nestkammer nur etwa eineinhaölb Meter unter der Oberfläche liegt. Zuguterletzt braucht es noch den kuscheligen Winterbau, dessen mit Heu ausgepolsterte Nestlkammern sich bis zu sieben Meter unter der Oberfläche befinden. Die sesshaften Murmeltiere entfernen sich ungern weiter als 100 Meter von ihrem Bau, der oftmals über Generationen immer weiter ausgebaut wird mit einem weit verzweigten Netz aus Tunneln und Kammern.

    Halten Murmeltiere Winterschlaf?

    Erstaunliche sechs bis sieben Monate lang ab Ende September schlummern die Tiere im schön gepolsterten Winterbau. Einen Blivk ins innere erlaubt diese britische Dokumentation - ab Minute 1:06. Während dieser langen Zeit essen und trinken Murmeltiere nichts, sondern schlafen - mit extrem reduzierten Körperfunktionen. Da wundert es nicht, dass sich die Bergbewohner vorab eine beträchtliche Fettreserven anfuttern müssen, um diese lange Phase bewältigen zu können.

    Murmeltiere schwitzen (fast) nicht

    ©Getty Images/Thierryjdv

    Die Pelzträger haben kaum Schweißdrüsen. Und weil Schwitzen ja bekanntlich beim Abkühlen hilft, vertragen Murmeltiere Hitze gar nicht gut, Temperaturen über 20 Grad werden schnell anstrengend. Über Mittag ziehen sie sich deshalb möglichst in den Bau zurück und halten Siesta. Wohnen im Tal ist aus Temperaturgründen auch nicht drin, sondern erst oberhalb der Baumgrenze. 

    Wie alt, wie groß und wie schwer werden Murmeltiere?

    ©Getty Images/RCerruti

    Die Murmeltiere (lat. Marmota) sind die größte Gattung der Hörnchen-Familie. Im Durchschnitt werden sie 50 Zentimeter groß. Ihr Schwanz misst 15 bis 20 Zentimeter.  Ein ausgewachsenes, gut genährtes Murmeltiermännchen bringt bis zu acht Kilogramm auf die Waage. Für den sechsmonatigen Winterschlaf, wenn die Körpertemperatur auf unter fünf Grad sinkt, werden gut 1200 Gramm Körperfett extra gebraucht. Murmeltiere werden etwa 15 bis 18 Jahre alt.

    Warum grüßt das Murmeltier täglich?

    Nicht vielen Filmen gelingt es, einen selbst kreierten Ausspruch zum geflügelten Wort zu machen. Bei Harold Ramis' Komödie  "Und täglich grüßt das Murmeltier" gelang das 1993. Bill Murray spielt darin einen zynischen Wettermann, der frustriert zum Murmeltier-Event in eine US-Kleinstadt fährt und dort in eine Zeitschleife gerät, die ihn den gleichen Tag immer wieder erleben lässt, bis er Sinn und Liebe in sein Leben bringt.  An seiner Seite bezaubert Andie Macdowell. Den "Groundhog Day", also das Event, bei dem ein Murmeltier aus seinem Bau geholt wird um zu sehen, ob es einen Schatten wirft, wird tatsächlich am 2. Februar an einigen Orten in den USA begangen. So auch in Punxsutawney in Pennsylvania, dem Schauplatz der Filmereignisse. Ist übrigens  ein Schatten zu sehen, dauert der Winter noch weitere sechs Wochen.