Mehr als nur schön und schmackhaft: Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des nachwachsenden Rohstoffs machen Pilzfasern zum Stoff, aus dem die Zukunftsträume sind.
Bei einem Spaziergang durch den Herbstwald atmet die Seele befreit. Gerade noch gefangen in der Hektik des grauen Alltags, entspannt die rot-goldene Blätterpracht Auge und Kopf. Fällt der Blick zu Boden, entdeckt man jetzt auch den einen oder anderen Pilz. Sein Fruchtkörper ist hübsch und kann köstlich sein – aber auch ungenießbar oder gar giftig.
Doch Pilze sind sehr viel mehr als das: Sie könnten unsere Industrie und Wirtschaft, ja unser Leben revolutionieren. Davon ist Patrik Mürner, Mykologe aus Leidenschaft, überzeugt. Er sagt: „Pilze bilden die Lebensgrundlage für alle Organismen.“ Mürner kommt in der Dokumentation „Superhelden Pilze“ (hier in der BR-Mediathek streamen) zu Wort, die sowohl ihn als auch experimentierfreudige Chemiker und Biologen bei der Arbeit zeigt. Sie wollen Dämmstoffe, Verpackungsmaterialien und Leder durch Wurzelfasergeflecht ersetzen.
Neue Produkte sind aber Konkurrenz zu einem bestehenden Markt, erst recht, wenn sie wünschenswertere Eigenschaften aufweisen als ihre Vorgänger“, glaubt der Schweizer. Dabei liegen die Vorteile auf der Hand: „Pilzmaterialien brauchen wenig Energie zur Herstellung, speichern Kohlenstoff und sind biologisch abbaubar. Mykorrhiza-Pilze steigern Wachstum, Gesundheit und Ernte. Vitalpilze bieten riesiges Potenzial in der Vorsorge und Behandlung von Krankheiten bei Mensch, Tier und Pflanze.“
Patrik Mürner warnt: „Wenn wir diese Chance nicht wahrnehmen, wird ein Teil der Menschheit verdursten und verhungern und andere Arten mit in den Abgrund ziehen.“ Er hat den Kampf gegen diesen Albtraum aufgenommen.
Die TV-Doku „Superhelden Pilze“ hier in der BR-Mediathek streamen.