Es wurde in den letzten Tagen viel darüber spekuliert, dass die Talshow „hart aber fair“ mit Louis Klamroth aufgrund schlechter Performance in der ARD-Mediathek vor dem Aus stehen könnte. Aber die Gerüchte habe sich nicht bewahrheitet: Die ARD hält an ihrer Polittalk-Strategie fest und zeigt im kommenden Jahr auch wieder "hart aber fair".
Die ARD zieht Bilanz und zeigt sich hinsichtlich der Performance der Polit-Talkshows zufrieden. Nach dem ersten halben Jahr könne man mitteilen, dass "Caren Miosga", "hart aber fair" und "Maischberger" "inhaltlich überzeugen konnten, sich ergänzen und vom Publikum sehr gut angenommen wurden", heißt es in einer Mitteilung. "Alle Talksendungen konnten sich steigern - sowohl in den Marktanteilen als auch in der Sehbeteiligung."
"Caren Miosga", "hart aber fair" und "Maischberger" sollen deshalb auch 2025 auf den bewährten Sendeplätzen im Ersten ausgestrahlt werden. Caren Miosga (54) ging mit ihrer neuen, sonntäglichen Sendung am 21. Januar 2024 an den Start. Die Vorgänger-Sendung "Anne Will" (2007-2023) verabschiedete sich Anfang Dezember. Sandra Maischberger (57) moderiert ihre Sendung seit 2003 (Dienstag und Mittwoch). Louis Klamroth (34) übernahm am 9. Januar 2023 "hart aber fair" (immer montags) von Frank Plasberg (67).
Fest steht also: Louis Klamroth behält seinen Sendeplatz im linearen Programm am Montagabend. Bei der Entscheidung dürften journalistische Kriterien wie programmstrategische Überlegungen den Ausschlag gegeben haben, denn bei der Reichweite wurden die Vorgaben zuletzt verfehlt. Scheinbar wollte die ARD-Programmredaktion um Christine Strobl einen umgekehrten Generationswechsel vermeiden: Bei einem Aus von Klamroth hätte Sandra Maischberger, talkt seit über 20 Jahren in der ARD, wohl wieder mehr Sendezeit erhalten – was das jüngere Publikum sicher nicht goutiert hätte. Angesichts der permanenten Anküdigungen, dass sich das öfentlich-rechtlich Programm verjüngen soll, wäre dieser Schritt auch nicht nachvollziehbar gewesen.
Es soll aber auch Neuerungen geben. In der Mitteilung heißt es weiter, dass "die non-linearen Angebote zukünftig noch stärker in den Fokus des Gesamtkonzepts der Gesprächssendungen rücken sollen". Damit soll der politische Diskurs in jüngere Zielgruppen getragen werden. Die Videoprogrammkonferenz der ARD hat an diesem Mittwoch (10. Juli) beschlossen, dass für kommendes Jahr eine "neue, veränderte Konstellation der ARD-Talkstrecke" entwickelt werden soll. Details zu den möglichen Änderungen wurden noch nicht bekannt gegeben.