Bettina Böttinger: Kult-Moderatorin verabschiedet sich vom „Kölner Treff“

26.10.2023 um 19:45 Uhr
    Kölner Treff Bettina Böttinger  | © WDR
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    Eine Ära geht zu Ende. Seit 17 Jahren moderiert Bettina Böttinger den „Kölner Treff.“ Nun verabschiedet sie sich als Moderatorin – ganz wird sie aber dem Fernsehen nicht den Rücken kehren…

    Am 27. Oktober wird die beliebte Moderatorin zum letzten Mal mit ihrem Gästen im „Kölner Treff“ quatschen. Anlässlich des Abschieds und dem 30-jährigen Sendungsjubiläum wird es eine extra lange Ausgabe. Zu den Gästen gehören Herbert Grönemeyer, Annette Frier, Guido Maria Kretschmer, Torsten Sträter, Margarita Broich, Kübra Sekin und Catherine Foster. Im Anschluss sendet der WDF „Bye, bye, Bettina“ mit bewegenden Rückblick-Momenten ihrer Karriere.

    Ihr neues Projekt

    Doch es ist kein endgültiger Abschied von der Fernsehbühne. Bereits am 3. November startet ihre neue Sendung „Böttinger – Wohnung 17“ im WDR. Außerdem arbeitet die gelernte Redakteurin weiterhin als Produzentin für ihren Heimatsender. „Wohnung 17“ läuft bereits als Podcast-Projekt, in dem Böttinger sich mit queeren Lebensrealitäten beschäftigt und Gäste zu sich nach Hause einlädt. Nun möchte der WDR die Idee offenbar auch im Fernsehen umsetzen.

    Talkshowfans haben also nur wenig Grund zur Trauer. Die beliebte Moderatorin präsentiert frische Talk-Projekte und auch der traditionsreiche „Kölner Treff“ geht selbstverständlich weiter. Susan Link und Micky Beisenherz sind weiterhin Teil des Moderationsteams und liefern spannende Interviews auf dem gewohnten Sendeplatz.

    Am 27. Oktober um 22 Uhr läuft die Jubiläums- und Abschiedsfolge vom „Kölner Treff“ im WDR Fernsehen.

    „Verstehen Sie Spaß?“: Ist das noch zeitgemäß?

    Das deutsche Publikum liebt seine TV-Klassiker wie „Verstehen Sie Spaß?“. Dafür ist man offenbar bereit über viele schlechte Witze hinwegzusehen. Aber mal ehrlich: Wird es nicht Zeit für etwas Neues? „Wetten, dass…?“, „Wer wird Millionär?“, „TV total“ – diese Sendung laufen seit Jahrzehnten oder wurden nach ein paar Jahren Pause sogar wieder aus der Versenkung geholt und neu aufgelegt. Aktuell scheinen sich alle einig: Der Zuschauer guckt nicht, was er nicht kennt. Also wird jede Minute Fernsehgeschichte recycelt, bis es allen zu den Ohren wieder herauskommt. Nur diese Shows sind noch älter Auch die beliebte Streiche-Sendung mit der versteckten Kamera hat schon einige Jahre auf dem Buckel. Seit 1980 läuft der Streiche-Spaß im TV. Damit ist sie eine der ältesten Unterhaltungsshows in Deutschland. Nur „3nach9“, den „Kölner Treff“ und die „NDR Talkshow“ gibt es noch länger. Dass ein Format so lange überlebt, ist unbestritten eine Leistung – aber auch Qualitätsmerkmal? Die heutige Fernsehwelt ist anders als die vor 40 Jahren. YouTube, Netflix und Mediatheken haben die Spielregeln verändert. Und die harmlosen Streiche in der ARD wurden schon tausendfach in absurden Prank-Videos im Internet überboten. Das ist eigentlich kein Geheimnis und trotzdem scheint es an den Produzenten beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk vorbeigegangen zu sein. Jedenfalls hält man es weiterhin für urkomisch, wenn Mitarbeiter in Dino-Kostüme gesteckt werden und im Freizeitpark Besucher erschrecken. Der kurze Schreck-Moment wird dann noch zweimal in Zeitlupe gezeigt und fertig sind 10 Minuten Show. Kein Wunder, dass Deutschland nicht gerade für innovative Comedy bekannt ist.

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