NDR-Moderator Carlo von Tiedemann darf seine Radio-Show "Große Freiheit" nicht weiter moderieren. Während der Sender von einer einvernehmlichen Trennung spricht, ist der 79-Jährige zutiefst enttäuscht.
Carlo von Tiedemann moderierte seine Sendung auf NDR 90,3 jeden Samstagvormittag von 10 bis 14 Uhr, die letzte Sendung lief bereits am 1. Juli. Der NDR hat die "Große Freiheit" bereits von seiner Website gelöscht, eine Ankündigung an die Fans blieb aus. Gegenüber der "Mopo" sagte eine Sprecherin am Montag, dass gesundheitliche Gründe des Kult-Moderators für das Show-Aus verantwortlich seien.
Der frühere TV-Moderator der "Aktuellen Schaubude", der "NDR-Quizshow", der "NDR Talkshow"und vielen weiteren Formaten hat mittlerweile mit mehreren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen: Dazu zählt auch die seltene Herzkrankheit Amyloidose, bei der der Körper nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt wird. Von Tiedemann hatte im Januar versehentlich einen geparkten Wagen gerammt und kam mit Verletzungen ins Krankenhaus. Im Februar hatte er öffentlich gemacht, dass ihm in einer riskanten vierstündigen OP ein Herzschrittmacher eingesetzt werden musste.
Trotzdem kam es für den früheren TV-Star nie in Frage, in Rente zu gehen. Erst vor rund einem Jahr wurde bekannt, dass der NDR-Vertrag des Moderators bis 2025 verlängert wurde. Gegenüber „Bild“ verkündete Carlo von Tiedemann nun aber schweren Herzens, dass er ohne offizielle Verabschiedung zum letzten Mal die „Große Freiheit“ moderiert hat. „Man hat mich dezimiert, 90 Prozent meines Ichs weggenommen“, so der fassungslose Moderator, der seit 1972 für den Sender arbeitete. „Ich habe so viel getan für den NDR und habe nach wie vor ein Riesen-Standing in der Öffentlichkeit. Ich bin so traurig.“
Eine NDR-Sprecherin verteidigte die Entscheidung des Senders und betonte, die Programmverantwortlichen wären einvernehmlich mit von Tiedemann übereingekommen, dass er nicht mehr live moderiert“, aber weiterhin „ein festes Mitglied im On-Air-Team von NDR 90,3“ bleiben soll.
„Aus dem Urgestein wird ein Kieselstein“, so der traurige Tiedemann, der abschließend klarstellte, dass die Entscheidung alles andere als einvernehmlich war: „Ich wäre nie abgetreten, im Studio gestorben. Mein Vertrag läuft noch bis September 2025, ob ich den erfülle, werde ich mir überlegen.“