„Der Staatsanwalt“ verabschiedet sich – letzte Folgen starten jetzt!

28.02.2025 um 08:45 Uhr
    Eine Frau mit rotem Blazer und runder Tasche geht gedankenversunken neben einer dunkel gekleideten Frau und einem älteren Mann im Anzug durch einen Park. | © ZDF/Martin Kaufhold
    Oberstaatsanwalt Bernd Reuther (Rainer Hunold) möchte herausfinden, ob Eva (Linda Pöppel, links) und Jenny Lemke (Sevda Polat) etwas mit dem Mord an Sofia Nikova zu tun haben.  | ©ZDF/Martin Kaufhold

    Seit zwei Jahrzehnten ist Oberstaatsanwalt Bernd Reuther eine feste Größe im ZDF-Krimi-Programm. Doch nun geht die beliebte Serie „Der Staatsanwalt“ zu Ende – mit vier letzten Folgen, die den Abschluss einer Ära markieren.

    "Wenn Sie eine lang laufende Serie haben, können Sie sich nicht Jahrzehnte lang verstellen!", sagte Rainer Hunold vor vielen Jahren im Interview. Zu diesem Zeitpunkt waren gerade einmal eine Handvoll Folgen von "Der Staatsanwalt" gedreht worden. Dass daraus 20 Jahre und 20 Staffeln werden würden, hätte auch beim ZDF vermutlich keiner gedacht. Zumal man beim Start 2005 überhaupt keine Serie geplant hatte. Die Quoten des ersten Films waren aber einfach zu gut, um es nicht zu tun.

    Doch nun ist Schluss, denn die 20. Staffel wird die letzte sein, Rainer Hunold nimmt als Wiesbadener Oberstaatsanwalt Bernd Reuther den Hut. Die erste der vier finalen Folgen, "Der Tod hat Vorfahrt", wird am Freitagabend zur Primetime ausgestrahlt, die restlichen Ausgaben sind in den kommenden Wochen ebenfalls auf diesem Sendeplatz zu sehen.

    Eine runde Sache für den Schauspieler ("Dr. Sommerfeld - Neues vom Bülowbogen"), denn er feierte vergangenen November zudem seinen 75. Geburtstag - der Grund für das Serienende: "Glaubwürdigkeit und Authentizität waren mir immer wichtige Kriterien für die Figuren, die ich gespielt habe. Angesichts meines Alters habe ich mich daher entschlossen, Bernd Reuther in den Ruhestand zu entlassen." Er wolle verhindern, "dass die im 'richtigen Leben' unumgängliche Altersgrenze für Juristen, die ich privat längst überschritten habe, die Glaubwürdigkeit der von mir geliebten Figur irgendwann beschädigt". Er freue sich "auf den kommenden Lebensabschnitt, den ich ausschließlich der Bildhauerei, meiner zweiten großen Leidenschaft, widmen werde".

    Konstant gute Quoten

    Dabei befindet sich Hunold alterstechnisch in bester ZDF-Krimi-Gesellschaft: Rolf Schimpf, mittlerweile 100 Jahre alt, hatte die 80 bereits überschritten, als er als "Der Alte" in den Ruhestand ging. Sein Vorgänger Siegfried Lowitz war auch schon Mitte 70, als er den Serientod starb (er wurde vom damals noch unbekannten jungen Christoph Waltz um die Ecke gebracht), ebenso wie Horst Tappert als Oberinspektor "Derrick". Und ihnen sah man, mit Verlaub, ihr Alter auch an. Anders als Rainer Hunold.

    Auch die Quoten stimmten bis zuletzt, "Der Staatsanwalt" ist einer der beliebtesten Freitagabend-Krimis im ZDF, zwischen fünfeinhalb und sechs Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer schalteten regelmäßig ein. Hunold überzeugte das Publikum. Er habe schon lange die Seiten wechseln wollen, "vom Verteidiger, der mich nach 90 Folgen zu langweilen begann, hinüber zum Ankläger", sagte er einmal vor vielen Jahren. Gemeint ist die Rolle des Verteidigers in einer anderen beliebten ZDF-Krimireihe: "Ein Fall für zwei", in der er von 1988 bis 1997 den Anwalt Dr. Franck verkörperte.

    "Der böse Staatsanwalt entspricht ja nicht der Realität", ergänzte der Schauspieler. "Es gibt welche, die in Berufung gegangen sind, um dem Angeklagten zu helfen." So einer ist sein Bernd Reuther. Und ohne ihn respektive Hunold kann und will man beim ZDF nicht weitermachen, der Staatsanwalt hat also das letzte Wort in der Sache: Die Serie sei nun mal "sehr eng mit Rainer Hunold als Hauptdarsteller verbunden und endet nun konsequent mit seinem Ausstieg."

    Staffelauftakt "Der Tod hat Vorfahrt"

    Schon 2023, mit der 18. Staffel, gab es größere personelle Veränderungen. Anika Baumann trat als neue Hauptkommissarin Julia Schröder den Dienst an, Jannik Mioducki als Oberkommissar Alexander Witte. Er ersetzte Fiona Coors, die seit 2005 Kriminalhauptkommissarin Kerstin Klar verkörpert hatte. Baumann, Mioducki sowie Heinrich Schafmeister als Imbiss-Betreiber und Astrid Posner als Rechtsmedizinerin sind auch in den finalen vier Folgen noch einmal dabei.

    Zum Auftakt "Der Tod hat Vorfahrt" gilt es, den Mord an der Bulgarin Sofia Nikova (Eva Luca Klemmt) zu klären. Reuther, Schröder und Witte finden heraus, dass die Mitarbeiterin einer Autowerkstatt zuletzt auffällig viele Autounfälle hatte und hohe Versicherungssummen dafür erhielt. Der zuständige Gutachter Lorenz Will (Uwe Preuss) scheint den Ermittlern absichtlich nicht weiterhelfen zu wollen und gibt sich wenig auskunftsfreudig. Hat er etwas zu verbergen? Oder hängt der Mord an Sofia Nikova mit dem tödlichen Ausgang eines ihrer Unfälle zusammen? Das Opfer war ein kleines Mädchen ...

    Die vier Episoden sind jeweils eine Woche vorab in der Mediathek abrufbar. Womit die Lücke, die "Der Staatsanwalt" am Freitagabend im ZDF hinterlassen wird, zukünftig gefüllt wird, ist derzeit noch nicht bekannt.

    "Der Staatsanwalt" -  freitags, 20.15 Uhr im ZDF.

    Quelle: Susanne Bald / teleschau

    TV
    TV