In der neuen RTL-Krimireihe „Die Neue und der Bulle“ spielt Caroline Peters eine toughe Ermittlerin im Ruhrpott.
Kneipenwirtin Conny (Cornela Majewski) besitzt hervorragende Menschenkenntnis. Deshalb glaubt sie auch nicht, dass Lutz, der Sohn ihrer Stammkundin Irmi, Selbstmord begangen hat. Sie schleust sich in das Quereinsteiger-Programm der Duisburger Polizei ein, wo einst Kult-Kommissar Horst Schimanski, gespielt vom 2016 verstorbenen Götz George, die Verbrecherjagd im deutschen TV als robuster Draufgägner revolutionierte. Dort stößt sie beim Aktenscannen auf ungeahnte Zusammenhänge: Ihr ruppiger Vorgesetzter Oliver Dierks (Serkan Kaya) ist offenbar vor Jahren von genau den Gangstern angeschossen worden, die auch Lutz auf dem Gewissen haben.
Nach dem Serienerfolg „Mord mit Aussicht“, der im fiktiven Eifel-Ort Hengasch spielte, kehrt die 52-jährige Peters damit bereits zum zweiten Mal zurück ins Krimi-Genre. Im ZDF-Samstagabendkrimi "Kolleginnen" hatte sie 2022 bereits eine Hauptrolle übernommen. In der neuen RTL-Reihe „Die Neue und der Bulle“, die am 13. Februar mit zwei Folgen am „tödlichen Dienst-Tag“ startet (ab 20.15 Uhr bei RTL), geht es wieder etwas ernster zu als in der beschaulichen Eifel. Als Zuschauerin kann die 52-Jährige, die zum Ensemble des Wiener Burgtheaters gehört, mit allzu intensiven Szenen eigentlich nichts anfangen, wie sie im Interview verrät.
Sie spielen in der Reihe eine Kneipenbesitzerin, die zur Polizistin wird. Welcher Job würde für Sie in Wirklichkeit am ehesten passen?
Caroline Peters: Für beides bin ich vollkommen ungeeignet, wobei ich immerhin gut recherchieren kann. Aber das Kneipenleben ist hart. Mit Anfang 20 bin ich selbst von einer Kneipe in die nächste Kneipe oder Bar gerannt – und es gab nichts Wichtigeres als zu wissen, an welchem Wochentag man in welche geht. Aber es ist etwas ganz anderes, wenn man das selbst betreibt.
In früheren Gesprächen erwähnten Sie, dass Sie zu einer gewissen Schusseligkeit neigen. Das dürfte vermutlich auch einen Job als Kneipenchefin erschweren.
Peters: Absolut. Ich habe mit 18 drei Tage lang im Leben gekellnert, und dann bin ich aus diesem Job weggelaufen. Diese vielen Dinge, die man da alle gleichzeitig machen muss – ich war dem absolut nicht gewachsen.
Zum Glück können Sie ja die Gastronomie vor der Kamera testen. Wenn man sich auf einen Krimi einlässt, der womöglich über lange Zeit fortgesetzt wird, überlegt man sich das zwei Mal?
Peters: Auf jeden Fall. Dazu muss man schon große Lust haben. Und wenn so etwas dann längerfristig wird, weiß man nicht, wie die Geschichten weiterentwickelt werden. Man kauft also ein bisschen die Katze im Sack und muss ein gewisses Vorschussvertrauen aufbringen.
Sie erzählten früher auch, dass Sie Krimis mit spannenden Szenen nicht aushalten können. Wie ist das mit „Die Neue und der Bulle“?
Peters: Ich gebe zu, dass das mir auch schon zu heftig ist, insbesondere der zweite Teil, wo es um Gewalt gegen Frauen geht. Für mich persönlich ist so etwas eine Herausforderung. In der Welt herrscht momentan die negativste Phase, an die ich mich in meinem Leben erinnern kann.
Aber sind Sie in Ihrem Leben jemals in eine brenzlige Situation geraten?
Peters: Das Extremste war, als ich am 9. November 1989 von Köln nach Berlin gereist bin, um die Maueröffnung live mitzuerleben. In den Nachrichten hieß es, dass man über Helmstedt nicht hinauskommen würde, weil alles vom Stau blockiert sei. Aber meine Freundin und ich wollten nicht umkehren, und so haben wir getrampt und sind dann mit einem jungen Mann aus der DDR in dessen Trabi nach Berlin gefahren.
Ein Interview von Rüdiger Sturm für die Berliner Morgenpost. Hier das komplette Interview lesen.