Die heiß erwartete Fortsetzung der gefeierten ARD-Krimireihe „Die Toten von Marnow“ verspricht wieder höchste Spannung.
Ein Artikel von HÖRZU Chefreporter Mike Powelz
Ein Mörder, der seinen Opfern hinterrücks die Kehle durchschneidet, zwei gegensätzliche Ermittler, die diesem Serienkiller im fiktiven ostdeutschen Örtchen Marnow auf der Spur sind, aber immer einen Tick zu spät kommen: Mit diesem spannenden Szenario begeisterte die achtteilige Serie „Die Toten von Marnow“ 2021 im Schnitt rund 5,2 Millionen Zuschauer – ein echter Quotenhit für die ARD. Da wundert es nicht, dass der Sender den Erfinder der Serie – den mehrfach mit dem Grimme-Preis ausgezeichneten Autor Holger Karsten Schmidt („Mörder auf Amrum“) – umgehend mit der Entwicklung einer zweiten Staffel beauftragte.
Das Ergebnis liegt nun vor: der Sechsteiler „Finsteres Herz“ (Sa, 7. Dezember, 20.15 Uhr im Ersten und in der Mediathek). Anders als erwartet begleiten die Zuschauer den korrupten und hoch verschuldeten Kommissar Frank Elling (Sascha Alexander Geršak, „Gladbeck“) und seine in sexuelle Affären mit Untergebenen verstrickte Kollegin Lona Mendt (Petra Schmidt-Schaller, „Tatort“) jedoch nicht durchgängig bei Ermittlungen. Der Grund: Beide liegen im Koma.
Die Sonderermittler Maja Kaminski (Sabrina Amali, „Die Notärztin“) und Hagen Dudek (Bernhard Conrad, „Tatort“) stehen vor einem Rätsel: Wer hat ihre Kollegen Mendt und Elling angeschossen? Und wie weit waren die Recherchen des Duos in einem Mordfall vorangeschritten? Je tiefer Ka - minski und Dudek graben, auf umso mehr Lügen und Intrigen stoßen sie. Im Mittelpunkt des verworrenen Falls scheint das Waisenmädchen Sarah (Greta Kasalo) aus Bulgarien zu stehen, das spurlos verschwunden ist. Rätselhaftes Mordpuzzle Eine spannende Story also, die Drehbuchautor Schmidt zudem in zwei parallelen Erzählsträngen entfaltet: Mal begleitet er Elling und Mendt, dann wieder Kaminski und Dudek.
„Das Besondere ist der Umstand, dass die Geschichte auf zwei Zeit - ebenen, die nur einen Monat auseinanderliegen, erzählt wird. Das birgt viel dramaturgisches Potenzial inklusive zweier Showdowns“, so Schmidt zu HÖRZU. Und was war seine Inspirationsquelle? „Die Idee entstand bei der Recherche nach realen Verbrechen in Mecklenburg-Vorpommern. Zuerst habe ich etwas gesucht, das Lona, nach dem Verlust ihrer Familie eine ‚wandelnde Tote‘, zurück ins Leben bringen kann. Ich fand die Lösung im Menschenhandel. Und in einer zwölfjährigen Vollwaisen.“
Hauptdarsteller Sascha Alexander Geršak ergänzt: „Bei einem Treffen im Vorfeld haben wir uns darüber unterhalten, was uns wichtig wäre bei der zweiten Staffel.“ Petra Schmidt-Schaller habe damals etwas sehr Wichtiges gesagt: „Wir wollen keinen zweiten Aufguss, also nicht noch eine Staffel, in der Täter, Opfer und Fall ausgetauscht werden und sich ansonsten alles wieder mehr oder weniger wiederholt. Und Holger Karsten Schmidt hat es tatsächlich geschafft, die zweite Runde in eine andere Erzählstruktur zu transferieren – mit mehreren Strängen und versetzten Zeitebenen, die beim Zuschauen sehr gut funktionieren.“