Seit Donnerstag ist eine ungewöhnliche neue Miniserie in der ARD Mediathek zu sehen. "For the Drama" spielt in den Kulissen der "Fledermaus" an der Bayerischen Staatsoper in München.
Gedreht wurde während der real ablaufenden Probenarbeit für die Neuinszenierung der Operette des Wiener Komponisten Johann Strauss (1825-1899). Durch Cameo-Auftritte und Interview-Sequenzen sind Akteure und Akteurinnen der schillernden Opernwelt in die fiktionale Geschichte mit teils geskripteten, teils improvisierten Dialogen eingebunden.
In der fiktionalen Geschichte wird von der Beziehungskrise zweier Ensemblemitglieder der Bayrischen Staatsoper erzählt. Rosa und Gabriel sind die Zweitbesetzung in der "Fledermaus". Als Back-up-Team sind sie täglich bei den Proben dabei. Die beiden sind auch privat ein Paar, stecken allerdings in einer Beziehungskrise, denn Rosa beginnt eine Affäre und auch beruflich zieht es sie ins Ausland. Gabriel fühlt sich von all dem überrollt und versucht seine Karriere und seinen Ruf zu retten ... Es geht um eine verlorene Liebe, Verrat und Rache, enttäuschte Erwartungen, festgefahrene Rollen und folgenschwere Entscheidungen - alles auch Motive von Strauss' Operette.
Marie Nasemann: Ich war direkt begeistert von der Idee. Ich liebe unkonventionelle Ideen und wenn Menschen probieren, ein etwas verstaubtes Genre wie die Oper einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Gereizt hat mich daran, wieder Theaterluft zu schnuppern. Ich liebe die Atmosphäre hinter der Bühne - und natürlich hatte ich Lust auf eine Hauptrolle.
Nasemann: Ich glaube, dass ich schon immer sehr mutig war und selber oft unkonventionelle Wege gegangen bin. Meistens wurde ich dafür belohnt und ich würde es immer wieder so machen.
Nasemann: Ich bin die totale Theatergängerin, aber liebe es auch, ein- bis zweimal im Jahr in die musikalische Welt einer Oper einzutauchen. Ich komme meistens begeistert raus und frage mich: Wieso gehe ich eigentlich nicht öfter in die Oper?
Nasemann: Es war aufregend hinter den Kulissen. Ich fand es unglaublich, zu sehen, wie an der Bayerischen Staatsoper 1.000 Menschen jeden Tag daran arbeiten, den Zuschauerinnen und Zuschauern einen auf wirklich allen Ebenen faszinierenden Abend zu liefern. Am meisten fasziniert hat mich definitiv der Einblick in die Proben. Das läuft alles auf professionellstem Niveau ab. Da ist jede und jeder top vorbereitet und alle sind extrem motiviert. Am Theater sieht das manchmal ganz anders aus (lacht).
Nasemann: Auf jeden Fall. Meine Begeisterung für abgefahrene Kostüme ist noch zu 100 Prozent da, auch wenn mein privater Stil ist über die Jahre klassischer und schlichter geworden. Ich liebe außergewöhnliche Vintage-Teile. Diese kombiniere ich dann gerne mit schlichteren Teilen. Ich muss auch nicht um jeden Preis auffallen, wenn ich privat unterwegs.
Nasemann: Ich liebe die Abwechslung und ich brauche sie auch. An der Schauspielerei hängt mein Herz, aber ich könnte nie einfach nur dasitzen und darauf warten, bis der nächste Auftrag kommt. Ich liebe es, proaktiv sein zu können.
Nasemann: Mit der Schauspielerei heute dazustehen, wo ich stehe, war sicherlich nicht leicht. Aber auch nicht hart, da ich immer auch die anderen Jobs hatte. Es brauchte in manchen Phasen einfach einen langen Atem.
Nasemann: Ich probiere die Nervosität im Körper wahrzunehmen, anstatt sie wegzuschieben oder mich abzulenken. Das Gefühl wandert dann meistens im Körper zum Beispiel von Bauchgrummeln zu schwitzigen Händen oder einem trockenen Hals. Irgendwann beruhigt sich der Körper und ich kann wieder tief durchatmen.
Nasemann: Es gibt Stimm- und Aufwärmübungen, die ich gerne mache, bevor ich eine Bühne betrete, das gibt mir ein sicheres Gefühl. Zum Beispiel klopfe ich mit meinen Händen den ganzen Körper ab und lasse meine Lippen geräuschvoll "flattern".
Nasemann: "Tatort" drehen steht auf meiner Wunschliste. Ich liebe es selber, "Tatort" zu gucken und es wäre toll, einmal selber mitzuspielen.
Nasemann: Es ist eine große Ehre. Gleichzeitig können Preise auch Druck machen, unbedingt weiter so viel leisten zu müssen und den hohen Anspruch ein Thema betreffend beizubehalten. Ich probiere, mich davon etwas freizumachen und treffe heute berufliche Entscheidungen eher nach der Frage: Was tut mir gut? Was macht das mit meiner mentalen Gesundheit? Was funktioniert gut für meine ganze Familie? Und nicht danach: Was bringt mir ein Preis ein?
Nasemann: Ich engagiere mich für faire und nachhaltigere Mode. Die Textilindustrie ist eine der unfairsten und dreckigsten der Welt. Gleichzeitig setze ich mich für feministische Themen ein und fördere Themen, die für junge Eltern wichtig sind. Das Elterngeld wurde seit seiner Einführung 2007 trotz Inflation nicht einen Cent angehoben. Viele Eltern werden durch die Geburt eines Kindes in die Armut katapultiert. Das darf nicht sein.
Nasemann: Ja, das ist der Gardasee. Hier mache ich mein Leben lang Urlaub und es ist so schön, meine Kindheitserinnerungen jetzt an meine Kinder weitergeben zu können.
Nasemann: Die Offenheit gegenüber allen Kulturen, Einstellungen, Sexualitäten und dergleichen. Ich sage immer: Es ist vielleicht nicht die schönste Stadt der Welt, aber es gibt nichts, was es in Berlin nicht gibt. Da bin ich mit meiner Lust an Abwechslung natürlich super aufgehoben (lacht). Quelle: SpotOnNews