Frank Plasberg packt aus: So radikal hat sich sein Leben nach "Hart aber fair" verändert!

14.12.2024 um 12:15 Uhr
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    Seit knapp zwei Jahren ist Frank Plasberg offiziell in TV-Rente.  | ©Screenshot WDR

    Gemeinsam mit seiner Frau, der Journalistin Anne Gesthuysen, war Ex-„Hart aber fair“-Moderator Frank Plasberg zu Gast beim „Kölner Treff“. Hier sprach er unter anderem über seine neues Leben abseits von Ruhm und TV...

    Nach über 20 Jahren vor der Kamera, verabschiedete sich „Hart aber fair“-Moderator Frank Plasberg Ende 2022 aus der Medienlandschaft. Mit seinem Nachfolger Louis Klamroth hat sich Plasberg in der Zwischenzeit überworfen. Im Interview mit dwdl. schoss Plasberg damals öffentlich gegen Klamroth: „Ich musste 66 Jahre alt werden, um einen vordergründig so freundlichen Menschen mit einer solchen Vorgehensweise kennenzulernen.“ Grund war die vorausgegangene Trennung von Plasbergs Produktionsfirma Ansager & Schnipselmann.

    Inzwischen ist es ruhiger um Plasberg geworden. Ab und an hielte er noch Reden oder moderiere Kongresse, wie er gegenüber Autor und Moderator Micky Beisenherz betont. Grundsätzlich habe er sich aus dem öffentlichkeitswirksamen Leben aber zurückgezogen und genieße nun sein Privatleben mit seiner Frau Anne und Sohn Leo. Außerdem habe er nun mehr Zeit für sein Hobby: Die Restauration eines mehr als 90 Jahre alten Schiffs.

    Frank Plasberg über sein neues Leben: "Ich bin raus, völlig raus"

    Auch seiner Kochleidenschaft gehe Plasberg mittlerweile verstärkt nach, beispielsweise auch an Heiligabend. „Heiligabend ist Frank zuständig und es gibt Raclette“, verrät seine Frau. „Es wurde mir zugetragen, dass du speziell in Kochsituationen dazu neigst, von den Probierenden ein Lob – ich will nicht sagen einzufordern – aber es ist durchaus erwünscht“, hakte Beisenherz nach, woraufhin Plasberg lächelnd entgegnete: „Ich habe doch sonst nichts mehr. Du hast wenigstens noch Applaus, du hast Quoten. Du kannst sehen, wie genial du bist. Das hat kein Mensch mehr. Ich bin raus, völlig raus!“ 

    Er sei jetzt auf Lob angewiesen, was das Kochen betrifft. Dies würde schon bei einer Tasse Tee der Fall sein, lacht Anne Gesthuysen. Dass seine Frau inzwischen erfolgreich Romane schreibt, imponiert Plasberg immer wieder aufs Neue. „Ich bewundere Anne, wenn sie Bücher schreibt oder wenn sie mit dem neuen Buch unterwegs ist, um daraus vorzulesen“, schwärmt der ehemalige „Hart aber fair“-Moderator. Mit dem Fernsehen hat er, nach eigener Aussage, längst abgeschlossen.

    „Hart aber Fair“: ARD-Talkshow droht das Aus - DAS ist der Grund!

    Droht Louis Klamroth ein vorzeitiges Ende im Ersten? Seine Talkshow "Hart aber Fair" muss klar definierte Ziele erreichen – sonst wird es eng für Plasberg-Nachfolger. Seit Anfang 2023 ist Louis Klamroth der Moderator von "Hart aber Fair" – doch seit ers das Erbe Frank Plasbergs angetreten hat, gibt es immer wieder Diskussionen, ob dessen Fußstapfen für den 33 Jahre jüngeren Moderator zu sind. Dazu gab es Krach hinter den Kulissen, weil Klamroth die Show jetzt mit seiner eigenen Firma produziert, was das Aus für die Produktionsfirma „Ansager & Schnipselmann“von Frank Plasberg bedeutete. Jetzt gibt es trotz TV-Sommerpause neue Gerüchte zur Zukunft von „Hart aber Fair“: Laut dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) wird noch in diesem Monat eine Entscheidung über die Weiterführung der Show erwartet. "Die Entscheidung zur Zukunft von 'Hart aber Fair' wird auf der nächsten Videoprogrammkonferenz der ARD Mitte Juli diskutiert", erklärte Tabea Werner, Sprecherin der ARD-Programmdirektion, auf Anfrage der RND-Redaktion. Laut Werner wurde vereinbart, dass der durchschnittliche TV-Marktanteil des Formats in den ersten sechs Monaten dieses Jahres nicht niedriger ausfallen darf als im Vorjahreszeitraum. Zudem muss die Sendung im ersten Halbjahr 2024 in der ARD-Mediathek im Schnitt 250.000 Abrufe pro Ausgabe erreichen. Doch hat Klamroth diese Vorgaben erfüllt? TV-Reichweite OK - Mediatheken-Abrufe zu niedrig Während es bei den TV-Quoten gut aussieht für Klamroth - die 14 Ausgaben im ersten Halbjahr 2024 erreichten laut ARD-Programmdirektion einen durchschnittlichen Marktanteil von 9 Prozent (8,5 im Vorjahreszeitraum) - sorgen wohl die Abrufzahlen in der ARD-Mediathek für Kopfzerbrechen bei den ARD-Programmverantwortlichen. Zuletzt hieß es beim Medienmagazin "dwdl.de", "Hart aber Fair" habe im Zeitraum von Januar bis März im Schnitt 205.000 Online-Abrufe erreicht. Sollte sich das in den folgenden drei Monaten nicht deutlich verbessert haben, hätte Louis Klamroth das Ziel von 250.000 verfehlt. Zur Frage, ob das Mediathek-Ziel erreicht wurde, gab von der ARD keine klare Antwort: "Zu den Abrufzahlen der digitalen Sendung in der ARD-Mediathek können wir aktuell keine Zahlen liefern, da sich diese noch fortlaufend entwickeln", sagte Werner. Das Problem: Mediathekenabrufe sind nicht in den täglichen Quotenmessungen enthalten und daher weniger eindeutig nachvollziehbar als die Reichweiten im linearen Fernsehen. Ist das Ende von "Hart aber Fair" also absehbar? Schwer zu sagen, aber wenn es so weit kommt, steht eine Alternative wohl schon bereit: Der Talk von Sandra Maischberger könnte auf den Montag ausgedehnt werden, wie zuletzt im Frühjahr 2024. Statt "Hart aber Fair" lief damals drei Wochen lang montagabends "Maischberger" und überzeugte mit einer guten Reichweite.

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    Polit-Talks in der Krise: Schafft Caren Miosga die Wende?

    Mitten in der Krise des Polit-Talks tritt Caren Miosga in der ARD die Nachfolge von Anne Will an. Kann sie die Wende schaffen? Ein Artikel von HÖRZU-Reporter Thomas Kunze Der Abschied nach 16 Jahren war nüchtern: Weder wirkte Anne Will, die auf eigenen Wunsch ging, besonders gerührt, noch interessierte sich das TV-Publikum übermäßig für ihre letzte Sendung im Dezember. Mit 3,35 Millionen Zuschauern war die Einschaltquote eher mau. Im Jahresschnitt sank sie sogar erstmals unter drei Millionen. Als Nachfolgerin von Will soll nun Ex-„Tagesthemen“-Moderatorin Caren Miosga frischen Wind in den zuletzt routinierten Sonntagabend-Talk im Ersten bringen (So, 19. Januar, 21.45 Uhr im Ersten). In ihrer Premierensendung diskutiert Miosga (54) mit dem CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz, ZEIT-Journalistin Anne Hähnig und Soziologie-Professor Armin Nassehi über die CDU. Das Thema der ersten Sendung lautet entsprechend: "Merz richtet die CDU neu aus - wird Deutschlands Zukunft konservativ?" Caren Miosga und Louis Klamroth als Hoffnungsträger Die Quoten aller Talkshows fallen seit drei Jahren deutlich (siehe Grafik unten). Und im vergangenen Jahr forderten Programmdirektorin Christine Strobl und die Gremienvorsitzendenkonferenz der ARD (GVK) Reformen. Kritik der Gremien: ein Mangel an Vielfalt Die Kritik der GVK hat es in sich: Die Talkshows von „Anne Will“, „Maischberger“ und „Hart aber fair“ seien inhaltlich zu ähnlich, immer wieder seien es die gleichen Gäste und Themen, es würden die gleichen Zielgruppen angesprochen. „Es genügt nicht, sich nur durch unterschiedliche Moderatoren-Persönlichkeiten zu unterscheiden“, so das Statement des Gremiums. Gefordert wird außerdem, dass die Sendungen stärker auf die Lebenswirklichkeit der Menschen eingehen müssten. Strobl zielt in die gleiche Richtung: „Eine Neujustierung der politischen Gesprächssendungen ist erforderlich.“ Im Zuge einer Programmreform hat sie den digitalen Umbau mit der Stärkung der ARD-Mediathek ausgerufen: „Wir müssen auch für jüngere Menschen im Digitalen einen Ort des politischen Diskurses anbieten. Damit dies gelingt, müssen wir die unterschiedlichen Konzepte der Talks schärfen, auf Meinungsvielfalt achten, eine Themensetzung für alle Bevölkerungsgruppen anbieten, Gesprächsformen und Gästeauswahl voneinander abgrenzen.“ Hoffnungsträger sind nun Miosga und Louis Klamroth. Der 34-Jährige ist das junge Gesicht unter den Polit-Talkern. „Wir haben da einen ganz neuen Kopf, einen ganz neuen Stil gefunden“, freute sich Strobl zu seinem Start vor einem Jahr. Aber: Seit Klamroth Nachfolger von Frank Plasberg bei „Hart aber fair“ ist, kriselt es. Er hat deutlich an Publikumszuspruch verloren, die Quoten sanken im Vergleich zum Vorgänger um mehr als eine halbe Million. Zuletzt trennte sich der Moderator von der alten Plasberg-Redaktion. Auch Co-Moderatorin Brigitte Büscher verkündete ihren Abschied. Ein Verlust, denn sie stand mit ihrem direkten Kontakt zum Publikum für die gewünschte Bürgernähe. Klamroth startet im Januar mit seiner Produktionsfirma Florida Factual einen Neuanfang, soll dann verstärkt jüngere Zuschauer in die Mediathek locken. Dazu wird die TV-Sendung am Montag erweitert um eine von Klamroth kommentierte und durch redaktionelle Inhalte ergänzte Version, die dienstags in der Mediathek steht. „Mit dieser Version wenden wir uns gezielt an ein jüngeres Mediathekspublikum und bieten den Zuschauer*innen zudem einen Mehrwert über die Live-Sendung hinaus“, heißt es beim WDR. Nach dem Motto „Wenn Politik auf Wirklichkeit trifft“ sollen Zuschauer noch stärker eingebunden werden und Politiker mit Bürgern ins Gespräch kommen. „Wir wollen Transparenz schaffen und die Rolle der Mediathek als Ort für politische Debatten stärken“, so der WDR. „Veränderungen wird es bei der Gäste- und Themenauswahl und der Dramaturgie sowie bei der Gestaltung des Studios und dem Look der Sendung geben.“

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