Franz Beckenbauer ist am Sonntag im Alter von 78 Jahren verstorben, wie seine Familie am Montag der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
„In tiefer Trauer teilen wir mit, dass mein Mann und unser Vater Franz Beckenbauer am gestrigen Sonntag im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen ist. Wir bitten, in Stille trauern zu können und von allen Fragen abzusehen.“
Der Fußball-Weltmeister von 1974 (als Spieler) und 1990 (als Teamchef) war in den vergangenen Jahren gesundheitlich schwer angeschlagen und hatte sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.
Bei insgesamt 103 Länderspielen stand der "Kaiser" für die deutsche Nationalmannschaft auf dem Platz, darunter auch beim "Jahrhundertspiel" 1970 gegen Italien oder der "Nacht von Belgrad" 1976 gegen die damalige Tschechoslowakei.
Mit dem FC Bayern München, für den der gebürtige Münchner von 1964 bis 1977 spielte, feierte Beckenbauer etliche Erfolge auf nationaler und internationaler Ebene. Zwei Mal erhielt er den Ballon d'Or als weltbester Fußballspieler. Nach einem Gastspiel bei Cosmos New York beendete Beckenbauer 1983 seine aktive Karriere beim Hamburger SV.
Von 1984 an bekleidete der Träger des Bundesverdienstkreuzes das Amt des DFB-Teamchefs. Nach dem EM-Titel 1988 sollte der Gewinn der Weltmeisterschaft 1990 in Italien sein größter Triumph werden.
Als Präsident des Organisationskomitees der Fußball-WM 2006 sorgte Beckenbauer für das gefeierte "Sommermärchen" in Deutschland. Korruptionsvorwürfe im Rahmen der WM-Vergabe konnten nie abschließend geklärt werden, da er aufgrund seines Gesundheitszustandes nicht angeklagt wurde.
Franz Beckenbauer war drei Mal verheiratet und hinterlässt fünf Kinder. Die Fußballwelt trauert um einen ihrer Größten.
Das Erste zeigt heute (8. Januar) um 20.30 Uhr die Doku „Beckenbauer“, die unabhängig von seinem Tod im Programm eingeplant war. Zuvor strahlt der Sender einen "Brennpunkt" zu den Bauern-Protesten aus.