Kein Geplauder, Tempo und clevere Quiz-Profis: Keine andere Quizsendung im deutschen Fernsehen vereint Spiel, Spaß und Spannung so klug wie „Gefragt – Gejagt“.
Die deutsche Adaption des britischen Erfolgsformats „The Chase“, ursprünglich im NDR gestartet, feiert zehnjähriges Jubiläum im Ersten. Zu diesem Anlass hat HÖRZU alle Jäger interviewt, auch "Quizgott" Sebastian Jacoby.
Ein Interview von HÖRZU Chefreporter Mike Powelz
HÖRZU: Wie wird man Jäger bei Gefragt – Gejagt? Wird man gecastet? Muss man sich bewerben?
SEBASTIAN JACOBY: Ich glaube, das lief bei jeder und jedem von uns ein bisschen anders. Bei mir war’s so: Ich habe 2012 im ZDF den Quizchampion gewonnen – damals hieß das Format noch Der Superchampion. Das war die erste Ausgabe, bei der man gegen fünf prominente Quiz-Spezialisten antreten musste. Im selben Jahr ging im NDR Gefragt – Gejagt als deutsche Version von The Chase aus England an den Start – mit Holger Waldenberger als allererstem Jäger. Mein Freund und Doppelpartner aus dem Quizverein, Sebastian Klussmann, war damals bereits als potenzieller zweiter Jäger im Gespräch. Und als die Redaktion ihn fragte, wen er sich noch vorstellen könne, brachte er meinen Namen ins Spiel.
HÖRZU: Was wohl ist das Erfolgsgeheimnis Ihrer beliebten Quizshow?
SEBASTIAN JACOBY: Dass Gefragt – Gejagt eine wettbewerbsorientierte Sendung ist - mit einem klaren Spannungsbogen sowie einem atemlosen Showdown. Viel Tempo, spannende Fragen und ein Fokus, der nicht zu stark durch zu viel Drumherum verwässert wird – was will man mehr? Bei uns steht das Quiz immer absolut im Zentrum, während andere TV-Quizshows eher auf Promis und Personality setzen.
HÖRZU:, Stichwort andere TV-Quizshows: „Gefragt-Gejagt“ setzt hierzulande als einzige TV-Quizshow auf einen echten Wissenswettbewerb. Richtig beobachtet?
SEBASTIAN JACOBY: Absolut! Wenn man sich die deutsche Fernsehlandschaft der letzten Jahre anschaut, ist Gefragt – Gejagt wirklich ein außergewöhnliches Format – während es beispielsweise in England eine viel stärkere wettbewerbsorientierte Unterhaltungskultur gibt. Dort sind Quizwettbewerbe an den Universitäten völlig normal - genauso wie Debattierclubs oder Lesewettbewerbe. Bei uns hingegen war das in den letzten 20, 30 Jahren nicht unbedingt typisch. Umso schöner finde ich deshalb, dass wir uns mit „Gefragt – Gejagt“ so klar vom Rest der Quizshows abheben.
HÖRZU: Auf Social Media wünschen sich einige Zuschauer einen sicheren Grundgewinn für die Kandidaten. Ihre Meinung?
SEBASTIAN JACOBY: Hmmm, das sehe ich anders, denn ein sicherer Grundgewinn würde unser Konzept viel zu stark verwässern und die Spannung am Ende rausnehmen …
HÖRZU: Hand auf’s Herz: Gibt es eine Quiz-Kategorie, in der Sie sich unsicher fühlen?
SEBASTIAN JACOBY: Ja, im Bereich der modernen Musik. In klassischer Musik bin ich ziemlich bewandert, aber bei allem, was mit Sampling zu tun hat, setzt bei mir eine Art „Taste Freeze“ ein. Da bleibe ich lieber bei den 90ern – Grunge und Co. – als mir aktuelle Sachen anzuhören. Und ich habe leichte Schwächen in den Bereichen „Handwerk“ sowie „Früchte und Gemüse“.
HÖRZU: Schlussfrage: Was macht mehr Spaß – ein knapper Sieg oder ein überlegener Triumph?
SEBASTIAN JACOBY: Eindeutig ein knapper Sieg! Vor allem, wenn man sich in aller-allerletzter Sekunde doch noch gegen einen Kandidaten durchsetzt (lacht).
"Gefragt - Gejagt": Start der 14. Staffel mit Alexander Bommes und 95 neuen Folgen am Mittwoch, 23. April, 18 Uhr im Ersten