Das „Großstadtrevier“ feiert TV-Jubiläum: Im Ersten läuft heute die 500. Folge der seit 1986 beliebten Vorabendserie, bei der Jan Fedders Geist über allem schwebt. Der 2019 verstorbene Schauspieler war in der Serie rund 30 Jahre als Polizist Dirk Matthies zu sehen.
Ein Artikel von HÖRZU Chefreporter Mike Powelz
Große Aufregung in Hamburg: Im Hafen hat die „Repsold“ angelegt – also jenes Schiff, mit dem sich Dirk Matthies, der wohl populärste Polizist in der ARD-Vorabendkrimiserie „Großstadtrevier“, 2020 in die große weite Welt verabschiedet hatte. An Bord befindet sich die dubiose Mercedés de Silantro (Silvana Veit). Sie ist in die Stadt gekommen, um die von ihrem Vater und dessen Komplizen, dem berüchtigten Ex-Kiezpaten Karl Dostal, vor fast 20 Jahren bei einem Raub gestohlene Beute aufzuspüren: kiloweise Goldstaub. Und das, bevor ihr früherer Geliebter Roman (Paul Boche), Karls Sohn, das Versteck des kostbaren Edelmetalls findet.
Als in St. Pauli ein Krieg zwischen der schießwütigen Mercedés und dem Clan ihres Ex-Lovers droht, greifen die „Großstadtrevier“-Polizisten beherzt ein. Doch der Ganovenzwist ist nicht ihr einziges Problem: In exakt einem Tag, 14 Stunden und 52 Minuten läuft die Verjährungsfrist für den Goldraub ab. Wenig Zeit also für Polizeihauptmeisterin Harry Möller (Maria Ketikidou) und ihre Kollegen, um für Gerechtigkeit zu sorgen.
„Vendetta“, so der Titel der 500. Folge des am 16. Dezember 1986 gestarteten Dauerbrenners, bietet all das, was die Fans der Serie lieben: viel Lokalkolorit und Hamburgs Rotlichtmilieu als Kulisse, vergleichsweise wenig Gewalt, dafür reichlich menschliche Wärme und hanseatischen Humor. Die aufwendige Jubiläumsfolge ist nicht das einzige Geschenk der ARD an ihr Hamburger Ensemble.
Nachdem im Mai 2021 das erste „Großstadtrevier“ in Spielfilmlänge zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr fast sieben Millionen Zuschauer fand, wird es am 6. Januar 2025 einen weiteren abendfüllenden Krimi geben. In dem 90-Minüter „Im Moment der Angst“ natürlich mit dabei: Maria Ketikidou, die seit dem Jahr 1994 eine feste Größe im fiktiven Polizeirevier 14 ist. Eine Verbeugung vor Jan Fedder
„Sie ist eine Melange vieler typischer Stilelemente unserer Serie. Liebevoll werden Nostalgie, Liebe, Verrat, Humor, Spannung und Hamburger Flair miteinander verwoben“, so die 58-Jährige zu HÖRZU. „Und last but not least schwebt Jan Fedders Geist auch noch über allem. Seine Omnipräsenz in ‚Vendetta‘ ist eine Hommage an ihn, der unsere Serie prägte.“
Ist Fedders Energie am Set noch immer spürbar? „Ja“, verrät Ketikidou. „Harry hat ein gemeinsames Foto von ihm und sich auf dem Schreibtisch. Manchmal, wenn das Chaos in mir oder um mich herum vor einer wichtigen Szene überhandnimmt, schaue ich auf das Bild, werde ganz ruhig und weiß: Er ist da und alles ist gut. Und nun habe ich etwas Angst, dass der Zauber verschwindet, weil ich Ihnen das verraten habe.“