Zahlreiche TV-Stars haben sich an einem Social-Media-Aufruf beteiligt, der sich gegen den Discounter Lidl richtet. Sie fordern die Supermarktkette auf, weitreichende Veränderungen beim Thema Tierschutz vorzunehmen.
TV-Stars wie Katja Riemann, Ursula Karven, Karin Hanczewski oder Martin Brambach und viele weitere bekannte Persönlichkeiten unterstützen die mit "Hey Lidl!" betitelte Kampagne. "Ihr habt die Macht, eine Entscheidung zu treffen, die Millionen von Tieren helfen wird", heißt es in einem Video, das unter anderem auf YouTube und Instagram verbreitet wird. Außerdem wird gefragt: "Hey Lidl, warum verkauft ihr weiterhin Hühner, die ihr Leben lang extrem leiden müssen?"
"Immer mehr Menschen aus ganz Europa verlangen, dass Lidl für mehr Tierschutz sorgt", heißt es zu der der Aktion der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt. "Prominente aus Film, Fernsehen und den sozialen Medien fordern auch SIE auf, mitzumachen. Jetzt ist Ihr Moment, für die Tiere einzustehen." Die Kampagne solle wegen seiner prominenten Besetzung besonders viel Aufmerksamkeit erzeugen.
Zeitgleich wurde auch eine Petition gestartet, die sich für mehr Tierschutz einsetzt. Aktuell (Stand 19. März, 15 Uhr) wurde sie von mehr als 560.000 Menschen unterschrieben.
Hintergrund sind Recherchen aus den Ställen europäischer Lidl-Lieferanten, die in den vergangenen anderthalb Jahren mehrfach Missstände aufgezeigt haben. In der Petition heißt es, Masthühnern sei "ein extremes Wachstum angezüchtet" worden, "damit sie möglichst schnell möglichst viel Fleisch ansetzen". Die Tiere seien "in ihrer Mobilität eingeschränkt, viele haben Schmerzen und im schlimmsten Fall versagen ihre Organe".
Tatsächlich haben europäische Tierschutzorganisationen in der Vergangenheit die sogenannte "Masthuhn-Initiative" entwickelt. Rund 600 Unternehmen aus aller Welt sind bereits dabei. In Deutschland hat sich Aldi – als erster deutscher Supermarkt – angeschlossen. Auch Bünting, Globus, Tegut und Norma sind mit an Bord. Lidl hingegen weigert sich bisher – und zieht deshalb auch den Unmut der TV-Stars auf sich.