Der MDR geht juristisch gegen die sächsische Linke im Zusammenhang mit einem Wahlplakat der Partei vor.
"In aller Freundschaft: Jede Klinik zählt", lautet der Spruch auf einem Wahlplakat der Partei „Die Linke“ im Landtagswahlkampf in Sachsen. Der Sender bestätigte auf Anfrage, dass man eine Unterlassungserklärung an die Partei geschickt hat. Der Titel der Serie sei geschützt, hieß es.
Die Linke reagierte mit Unverständnis auf die Reaktion des Senders. Das Plakat sei als Botschaft zur Landtagswahl zu verstehen, dass kein weiteres Krankenhaus geschlossen wird. "Es verwundert uns, dass der MDR auf diese Weise gegen eine politische Partei in Sachsen vorgeht. Fernsehserien und Wahlkampf seien zwei Paar Schuhe, und die Formulierung 'In aller Freundschaft' ist auch abseits des Serientitels im Alltag gebräuchlich", so Lars Kleba, Wahlkampfleiter und Landesgeschäftsführer von „Die Linke“ in Sachsen.
Man werde die Sache juristisch prüfen lassen, sagt Kleba: "Aus unserer Sicht lässt sich aus dem Plakatmotiv nicht der Eindruck ableiten, dass der MDR uns im Wahlkampf unterstützen würde."
Das Medical-Drama "In aller Freundschaft" läuft seit 1998 im Ersten und bringt es inzwischen auf mehr als 1.000 Folgen. Die Serie läuft damit übrigens auch länger als die US-Serie „Grey’s Anatomy“, die häufig als langlebigste Krankenhausserie im TV bezeichnet wird, was ohne den Zusatz ‚weltweit ausgestrahlt‘ nicht ganz richtig ist.