In seinem neuen TV-Experiment „Unsterblich“ sucht Reporter Jenke von Wilmsdorff einen Weg zur Verjüngung. Eine frühere TV-Mission hat seiner Gesundheit dauerhaft geschadet.
Ein Leben auf der Überholspur? Nein danke! Noch nie klang das Rock-’n’-Roll-Credo „Live fast, die young“ („Lebe schnell, stirb jung“) so gestrig wie heute. Aktuell scheint die Frage, wie man möglichst lange und gesund leben kann, allgegenwärtig. Immer mehr Artikel und Ratgeber kursieren dazu. Der Trend hat auch einen Namen: „Longevity“– Langlebigkeit. Im neuesten seiner aufsehenerregenden TV-Experimente versucht sich Reporter Jenke von Wilmsdorff unter dem Titel „Unsterblich“ (siehe TV-Tipp) zu verjüngen, um ohne Krankheit möglichst alt zu werden. Statistisch gesehen verbringen wir unsere letzten zehn Lebensjahre nämlich mit mindestens zwei chronischen Leiden.
In vielen Selbstversuchen der vergangenen zwei Jahrzehnte hatte Jenke seinem Körper eher geschadet – von Alkohol- und Cannabis-Konsum bis zum Verzehr von einem Kilo Zucker pro Tag: „Ich ging in das neue Experiment schon mit Prädiabetes, einem Überbleibsel von meinem ZuckerExperiment“, sagt der 59-Jährige zu HÖRZU.
In einer Ausgangsuntersuchung werden bei ihm ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall diagnostiziert. Das biologische Alter seines Herzens ist extrem viel höher als sein chronologisches, auch die Lunge ist – nach über 350.000 Zigaretten – biologisch älter als Jenke. Kann er bei diesen Organen die Uhr zurückdrehen? Mit Sohn Jánik, der ihn zu dem Projekt inspiriert hat, legt er einen radikalen Wandel hin. Drei Experten erstellen für beide einen individuellen „Verjüngungsplan“ inklusive Workouts und gesunder Ernährung. Der fordert große Opfer: „Ich hasse Kälte und fand mich morgens bei drei Grad in der Eistonne wieder. Natürlich gerät mein Körper in Stress und sagt: ‚Hast du sie noch alle, Jenke? Ohne Kaffee und die Zigaretten?‘“, meint von Wilmsdorff lachend.
Dabei gehört Stress zu den Dingen, die es zu vermeiden gilt. Ein Ring, der das eigene Stresslevel anzeigt, zählt zu den Gadgets, die Vater und Sohn nutzen – Longevity ist nicht zuletzt auch ein lukratives, schon jetzt milliardenschweres Geschäft. „Wenn man es richtig auf die Spitze treiben will, braucht man sehr viel Geld und sehr viel Zeit“, sagt Jenke. „Aber es führt alles zurück zu Altbekanntem: Schlafe anständig, bewege dich ausreichend, ernähre dich gesund, habe ein soziales Umfeld.“
Das größte Problem bei Vater und Sohn sei, gut zu schlafen. Um den strikten Schlafrhythmus einzuhalten (Licht aus um 22 Uhr), geht der 30-jährige Jánik in mehr als fünf Monaten kein einziges Mal mit Freunden aus. Die letzten Ergebnisse liegen zum Zeitpunkt des Interviews noch nicht vor, aber ein Vorabfazit können beide bereits ziehen: Ihr neues Leben fühle sich zum Großteil sehr viel besser an als ihr altes. Letzteres möchten sie nicht zurückhaben – bis auf die Zeit mit Freunden. „Longevity macht leider süchtig“, sagt Jánik.