Jenke von Wilmsdorff kämpft nach Zucker-Experiment um mehr Lebenszeit

28.04.2025 um 17:15 Uhr
    Jenke von Wilmsdorff kämpft nach Zucker-Experiment um mehr Lebenszeit | © ProSieben
    Jánik von Wilmsdorff (30, re.) nimmt zum ersten Mal an einem Experiment seines Vaters Jenke teil. | ©ProSieben

    In seinem neuen TV-Experiment „Unsterblich“ sucht Reporter Jenke von Wilmsdorff einen Weg zur Verjüngung. Eine frühere TV-Mission hat seiner Gesundheit dauerhaft geschadet.

    Ein Leben auf der Überholspur? Nein danke! Noch nie klang das Rock-’n’-Roll-Credo „Live fast, die young“ („Lebe schnell, stirb jung“) so gestrig wie heute. Aktuell scheint die Frage, wie man möglichst lange und gesund leben kann, allgegenwärtig. Immer mehr Artikel und Ratgeber kursieren dazu. Der Trend hat auch einen Namen: „Longevity“– Langlebigkeit. Im neuesten seiner aufsehenerregenden TV-Experimente versucht sich Reporter Jenke von Wilmsdorff unter dem Titel „Unsterblich“ (siehe TV-Tipp) zu verjüngen, um ohne Krankheit möglichst alt zu werden. Statistisch gesehen verbringen wir unsere letzten zehn Lebensjahre nämlich mit mindestens zwei chronischen Leiden.

    In vielen Selbstversuchen der vergangenen zwei Jahrzehnte hatte Jenke seinem Körper eher geschadet – von Alkohol- und Cannabis-Konsum bis zum Verzehr von einem Kilo Zucker pro Tag: „Ich ging in das neue Experiment schon mit Prädiabetes, einem Überbleibsel von meinem ZuckerExperiment“, sagt der 59-Jährige zu HÖRZU.

    In einer Ausgangsuntersuchung werden bei ihm ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall diagnostiziert. Das biologische Alter seines Herzens ist extrem viel höher als sein chronologisches, auch die Lunge ist – nach über 350.000 Zigaretten – biologisch älter als Jenke. Kann er bei diesen Organen die Uhr zurückdrehen? Mit Sohn Jánik, der ihn zu dem Projekt inspiriert hat, legt er einen radikalen Wandel hin. Drei Experten erstellen für beide einen individuellen „Verjüngungsplan“ inklusive Workouts und gesunder Ernährung. Der fordert große Opfer: „Ich hasse Kälte und fand mich morgens bei drei Grad in der Eistonne wieder. Natürlich gerät mein Körper in Stress und sagt: ‚Hast du sie noch alle, Jenke? Ohne Kaffee und die Zigaretten?‘“, meint von Wilmsdorff lachend.

    Longevity ist ein Milliardengeschäft

    Dabei gehört Stress zu den Dingen, die es zu vermeiden gilt. Ein Ring, der das eigene Stresslevel anzeigt, zählt zu den Gadgets, die Vater und Sohn nutzen – Longevity ist nicht zuletzt auch ein lukratives, schon jetzt milliardenschweres Geschäft. „Wenn man es richtig auf die Spitze treiben will, braucht man sehr viel Geld und sehr viel Zeit“, sagt Jenke. „Aber es führt alles zurück zu Altbekanntem: Schlafe anständig, bewege dich ausreichend, ernähre dich gesund, habe ein soziales Umfeld.“

    Das größte Problem bei Vater und Sohn sei, gut zu schlafen. Um den strikten Schlafrhythmus einzuhalten (Licht aus um 22 Uhr), geht der 30-jährige Jánik in mehr als fünf Monaten kein einziges Mal mit Freunden aus. Die letzten Ergebnisse liegen zum Zeitpunkt des Interviews noch nicht vor, aber ein Vorabfazit können beide bereits ziehen: Ihr neues Leben fühle sich zum Großteil sehr viel besser an als ihr altes. Letzteres möchten sie nicht zurückhaben – bis auf die Zeit mit Freunden. „Longevity macht leider süchtig“, sagt Jánik.

    Jenke auf Zeitreise: Was hat sich seit den 80ern wirklich verändert?

    Der Report „Jenke. Zeitreise.“widmet sich nostalgisch, aber auch kritisch der Ära der Babyboomer. Ein Artikel von HÖRZU Reporter Dirk Oetjen Kein Handy, kein Computer, nur drei Fernsehprogramme, aber viel Blödsinn im Kopf. So lässt sich nicht nur die Jugend von Jenke von Wilmsdorff, Jahrgang 1965, in den 80ern zusammenfassen. Eine Ära, in der sich im Vergleich zu heute die Welt gefühlt langsamer drehte. „Und alles war weiter weg! Man hat gar nicht kapiert, wie groß die Welt wirklich ist“, so von Wilmsdorff zu HÖRZU. „Distanz spielt keine Rolle mehr, heute reichen ein paar Clicks übers Internet oder ein Griff zum Handy aus.“ In seinem neuen Zweiteiler „Jenke. Zeitreise.“ (11. November 2024, 20:15 Uhr bei ProSieben) stellt der Reporter einen interessanten Vergleich an: Wie viel hat sich seit den 80ern wirklich verändert? Und ist die heutige Jugend wirklich so anders als die damalige? Eine unbeschwerte Zeit? Die Sendung wartet natürlich mit viel Nostalgie auf: Prominente wie Petra Gerster, Ingolf Lück und Oliver Kalkofe entführen in die Welt des damaligen Zeitgeschehens und der Popkultur. Mit seinem Jugendfreund Uwe oder seiner Mutter blickt von Wilmsdorff auf seine wilden Jahre zurück. Und mit Schauspieler Dietmar Bär trifft er sich im Bonner Hofgarten, wo beide 1981 mit 300.000 weiteren Menschen – allen voran Promis wie Harry Belafonte und Heinrich Böll – für den Frieden demonstrierten. „Wir hatten natürlich diese große Angst vor dem Kalten Krieg, wir hatten Tschernobyl und immer wieder Bedrohungen, die Ängste verursacht haben“, sagt von Wilmsdorff. „Aber dieses Gefühl von heute: Scheinbar tagtäglich gibt’s eine neue Katastrophe, das hatten wir in meiner Wahrnehmung nicht.“ Heutige Ängste führten auch zu Formulierungen und Begriffen wie „Die letzte Generation“: „Da schwingt eine Weltuntergangsstimmung mit, mit der wir in den 80ern rein gar nichts anfangen konnten“, meint von Wilmsdorff. Was denkt die Generation Z? Besonders spannend ist eine immer wieder eingestreute Talkrunde zwischen der Boomerin und Moderatorin Barbara Eligmann sowie Generationenforscher Rüdiger Maas mit zwei „Zoomern“, Vetreterinnen der heute jungen Generation Z. So erklärt etwa die 2001 geborene Autorin und Influencerin Valentina Vapaux, warum Menschen ihres Alters vor Luxusboutiquen wie Louis Vuitton, Dior und Co. Schlange stehen: Sie sparen auf kleine Statussymbole wie Mode-Luxusgüter, weil die für junge Menschen noch erreichbar seien – und zugleich der Horizont entfalle, Geld für etwas „Sinnvolles“ wie ein Eigenheim oder ein teures Auto zurückzulegen. Auch die Rente sei in ihren Freundeskreisen bereits Gesprächsthema.

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