Ein Polizist feuert scheinbar grundlos auf einen Zivilisten. Die Ehefrau des Opfers betrachtet den Schicksalsschlag als "Aufgabe des Universums" – und mittendrin ermittelt Helen Dorn mit gewohnt schroffer Art. Der neue Fall "Schwarzes Herz" der ZDF-Samstagabendreihe verspricht nicht nur Spannung, sondern auch einen Hauch von Spiritualität und skurrilen Coaching-Weisheiten. Lohnt sich das Einschalten?
Es erst einen Monat her, da bescherte "Helen Dorn - Mordsee" dem ZDF den Primetime-Sieg am Samstagabend: 6,1 Millionen Menschen verfolgten den Krimi. Die heutige Folge erzählt von Schüssen eines Polizisten auf einen Zivilisten. Die herbeigerufene Kriminalhauptkommissarin Helen Dorn (Anna Loos) scheint zunächst wenig Lust auf die Ermittlungen zu haben: "Warum ich?", fragt sie ihren Vorgesetzten Nedjo Kristic (Stipe Erceg). "Weil Sie keinerlei Kontakte innerhalb der Polizei haben und somit vollkommen unvoreingenommen sind", bringt er Dorns oftmals recht anstrengende Persönlichkeit auf den Punkt.
Bei dem Opfer handelt es sich um den erfolgreichen Wirtschaftsanwalt Jens Falkner (Stephan Schad). Gemeinsam mit seiner Frau Charlotte Falkner (Karoline Eichhorn) und ihrer Tochter Tanja Falkner (Lara Feith) fuhr er nachts auf einer Landstraße, als er von der Polizei gestoppt wurde. Nach den Schüssen wurde Jens Falkner operiert und ist noch nicht vernehmungsfähig. Gleiches gilt für die Tochter Tanja Falkner, die nach dem Vorfall einen psychischen Zusammenbruch erlitt.
Der beschuldigte Polizeibeamte Ralf Lenze (Henning Flüsloh) behauptet, ein Informant habe von einer großen Menge Drogen im Wagen der Falkners berichtet. Bei der Untersuchung habe er sich von Jens Falkner bedroht gefühlt und deshalb das Feuer eröffnet.
Charlotte Falkner nimmt das Schicksal ihres schwer verletzten Mannes erstaunlich gelassen: In ihrer Funktion als Life Coach spricht sie von einer "Aufgabe des Universums", die es nun zu meistern gelte. Ihr Verhalten wie auch die Tatsache, dass Lenze bis vor einem halben Jahr nebenbei für einen privaten Sicherheitsdienst arbeitete, machen Dorn skeptisch. Als Jens Falkner im Krankenhaus stirbt, spitzt sich die Lage schnell zu ...
"Wunder sind Angebote des Universums an unseren wachen Geist", heißt es gleich zum Auftakt des Films in einem Werbevideo des "Ocean Spring Institutes": "Wir glauben nicht an Wunder, wir entdecken sie. Und manchmal erschaffen wir sie." Karoline Eichhorn und ihrem Schauspielkollegen Fritz Karl, der Tanjas behandelnden Psychotherapeuten spielt, gehen Aussagen wie diese derlei souverän über die Lippen, dass es eine große Freude ist, dabei zuzusehen.
Lustig wird es, als Helen Dorn in einer der ersten Filmszenen über ihr fehlendes Duschgel klagt: "Weyer, wo ist mein Duschgel? Ey, ich reiß dir den Kopf ab", schreit sie, was Weyers (Tristan Seith) neue Freundin Ariane (Lea Willkowsky) zur Intervention zwingt: "Hast du mal über das ungewöhnlich hohe Gewaltpotenzial deiner Sprache nachgedacht?" Doch damit nicht genug: Als Coach und Mediatorin hält Ariane natürlich sogleich einen unaufgeforderten Vortrag über die "maskulin-dominant patriarchale Rolle" der Frau sowie den Schaden für die "weibliche Agenda".
Es stellt sich die Frage, wie lange Dorn die am Ende des vorangegangenen Films "Mordsee" neu eingegangene Wohngemeinschaft mit Weyer und ihrem Vater Richard Dorn (Ernst Stötzner) unter diesen Umständen wohl noch ertragen wird. Das Anschauen lohnt sich! Ein weiterer Film unter dem Arbeitstitel "Helen Dorn - Schuld und Sühne" ist bereits abgedreht. Zwei weitere Filme befinden sich derzeit in der Entwicklung.
Quelle: Elisa Eberle/teleschau
„Helen Dorn - Schwarzes Herz“ läuft heute, 08.03.2025, um 20.15 Uhr im ZDF.