Krimi, Psychodrama, Spiritualität – lohnt sich "Helen Dorn" heute Abend?

08.03.2025 um 10:30 Uhr
    Ein dunkelhaariger Mann in brauner Cordjacke zeigt einer blonden Frau im schwarzen Mantel ein altes Buch in einer Bibliothek. | © ZDF/Georges Pauly
    Dr. Carsten Ludwig (Fritz Karl) behandelt die Tochter des Opfers nach ihrem psychischen Zusammenbruch. Für Helen Dorn (Anna Loos) wird der Psychiater deshalb zu einer wichtigen Ansprechperson bei den laufenden Ermittlungen. | ©ZDF/Georges Pauly

    Ein Polizist feuert scheinbar grundlos auf einen Zivilisten. Die Ehefrau des Opfers betrachtet den Schicksalsschlag als "Aufgabe des Universums" – und mittendrin ermittelt Helen Dorn mit gewohnt schroffer Art. Der neue Fall "Schwarzes Herz" der ZDF-Samstagabendreihe verspricht nicht nur Spannung, sondern auch einen Hauch von Spiritualität und skurrilen Coaching-Weisheiten. Lohnt sich das Einschalten?

    Es erst einen Monat her, da bescherte "Helen Dorn - Mordsee" dem ZDF den Primetime-Sieg am Samstagabend: 6,1 Millionen Menschen verfolgten den Krimi. Die heutige Folge erzählt von Schüssen eines Polizisten auf einen Zivilisten. Die herbeigerufene Kriminalhauptkommissarin Helen Dorn (Anna Loos) scheint zunächst wenig Lust auf die Ermittlungen zu haben: "Warum ich?", fragt sie ihren Vorgesetzten Nedjo Kristic (Stipe Erceg). "Weil Sie keinerlei Kontakte innerhalb der Polizei haben und somit vollkommen unvoreingenommen sind", bringt er Dorns oftmals recht anstrengende Persönlichkeit auf den Punkt.

    Frau des Opfers zeigt keine Gefühle

    Bei dem Opfer handelt es sich um den erfolgreichen Wirtschaftsanwalt Jens Falkner (Stephan Schad). Gemeinsam mit seiner Frau Charlotte Falkner (Karoline Eichhorn) und ihrer Tochter Tanja Falkner (Lara Feith) fuhr er nachts auf einer Landstraße, als er von der Polizei gestoppt wurde. Nach den Schüssen wurde Jens Falkner operiert und ist noch nicht vernehmungsfähig. Gleiches gilt für die Tochter Tanja Falkner, die nach dem Vorfall einen psychischen Zusammenbruch erlitt.

    Der beschuldigte Polizeibeamte Ralf Lenze (Henning Flüsloh) behauptet, ein Informant habe von einer großen Menge Drogen im Wagen der Falkners berichtet. Bei der Untersuchung habe er sich von Jens Falkner bedroht gefühlt und deshalb das Feuer eröffnet.

    Charlotte Falkner nimmt das Schicksal ihres schwer verletzten Mannes erstaunlich gelassen: In ihrer Funktion als Life Coach spricht sie von einer "Aufgabe des Universums", die es nun zu meistern gelte. Ihr Verhalten wie auch die Tatsache, dass Lenze bis vor einem halben Jahr nebenbei für einen privaten Sicherheitsdienst arbeitete, machen Dorn skeptisch. Als Jens Falkner im Krankenhaus stirbt, spitzt sich die Lage schnell zu ...

    Life Coaches mit skurrilen Ansichten

    "Wunder sind Angebote des Universums an unseren wachen Geist", heißt es gleich zum Auftakt des Films in einem Werbevideo des "Ocean Spring Institutes": "Wir glauben nicht an Wunder, wir entdecken sie. Und manchmal erschaffen wir sie." Karoline Eichhorn und ihrem Schauspielkollegen Fritz Karl, der Tanjas behandelnden Psychotherapeuten spielt, gehen Aussagen wie diese derlei souverän über die Lippen, dass es eine große Freude ist, dabei zuzusehen.

    Lustig wird es, als Helen Dorn in einer der ersten Filmszenen über ihr fehlendes Duschgel klagt: "Weyer, wo ist mein Duschgel? Ey, ich reiß dir den Kopf ab", schreit sie, was Weyers (Tristan Seith) neue Freundin Ariane (Lea Willkowsky) zur Intervention zwingt: "Hast du mal über das ungewöhnlich hohe Gewaltpotenzial deiner Sprache nachgedacht?" Doch damit nicht genug: Als Coach und Mediatorin hält Ariane natürlich sogleich einen unaufgeforderten Vortrag über die "maskulin-dominant patriarchale Rolle" der Frau sowie den Schaden für die "weibliche Agenda".

    Es stellt sich die Frage, wie lange Dorn die am Ende des vorangegangenen Films "Mordsee" neu eingegangene Wohngemeinschaft mit Weyer und ihrem Vater Richard Dorn (Ernst Stötzner) unter diesen Umständen wohl noch ertragen wird. Das Anschauen lohnt sich! Ein weiterer Film unter dem Arbeitstitel "Helen Dorn - Schuld und Sühne" ist bereits abgedreht. Zwei weitere Filme befinden sich derzeit in der Entwicklung.

    Quelle: Elisa Eberle/teleschau

    „Helen Dorn - Schwarzes Herz“ läuft heute, 08.03.2025, um 20.15 Uhr im ZDF.

    „Helen Dorn“: Neue Folge mit Anna Loos - die nicht ewig im ZDF ermitteln will

    Bereits zum 19. Mal spielt Anna Loos in der neuen Folge „Todesmut“ die Hauptrolle in der Krimireihe „Helen Dorn“. Ihr Ausstieg ist aktuell nicht geplant - aber für ewig will sie im ZDF auch nicht auf Verbrecherjagd gehen. „Wir drehen ja zwei Filme im Jahr und man fragt sich das immer, ach ist das noch interessant für mich. Es gab mal so ein paar Jahre, da hab ich gedacht, die Rolle stagniert jetzt, jetzt wird’s fast ein bisschen langweilig“, so Anna Loos im Sommer in YouTube-Webtalkshow mit Nico Gutjahr, der wissen wollte, ob 18 Filme vielleicht genug sind.  Aber dann haben sich das ZDF und die Produktionsfirma darauf eingelassen, „dass wir so ein bisschen an der Figur arbeiten“, erklärte die 43-jährige Schauspielerin im Juni letzten Jares. Nach zwölf Folgen wurde die Kriminalhauptkommissarin also 2020 von Düsseldorf nach Hamburg versetzt, um die Figur weiterzuentwickeln. „Wir haben noch ein bisschen was vor und so lange finde ich es auch noch spannend“, versichert Loos, die seit 2004 mit „Tatort“-Star Jan Josef Liefers verheiratet ist, aber eine Rolle für die Ewigkeit ist Helen Dorn aus ihrer Sicht sicher nicht: „Ob es Helen Dorn noch in zehn Jahren gibt, das wage ich mal zu bezweifeln.“ Aktuell spricht allerdings wenig dafür, dass der der Abschied unmittelbar bevorsteht: Heute läuft schließlich die 19. Folge mit dem Titel „Todesmut“ im ZDF und zwei weitere "Helen Dorn"-Fälle sind bereits im Kasten. Darum geht’s heute in „Helen Dorn: Todesmut“ Während einer Videokonferenz beobachten Lydia Orlova (Helena von Have) und ihre Mutter Svetlana (Erika Marozsán) über ihren Computerbildschirm in Hamburg, wie in Athen der Investigativ-Journalist David Prescott (Alexander Wipprecht) ermordet wird. Vor seinem Tod arbeitete er an einer Geschichte über den Einfluss russischer Fake News in Europa. Die Zeuginnen hoffen, unentdeckt zu bleiben, aber die Täter haben bemerkt, dass sie beobachtet wurden. Die Frauen ahnen das Ausmaß ihrer Zeugenschaft, entkoppeln den Laptop in Panik, packen ihre Sachen und verlassen überstürzt ihre Wohnung.

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    „Helen Dorn“ heute im ZDF: Identitätskrise zum Jubiläum

    Der Überfall auf eine Tankstelle entwickelt sich für Helen Dorn (Anna Loos) im Film "Der deutsche Sizilianer" zu einer unerwarteten Reise in die Vergangenheit ihres Vaters (Ernst Stötzner). Es ist wahrlich eine ungewohnte Wendung, die das treue Publikum der ZDF-Krimireihe "Helen Dorn" im 20. Film "Der deutsche Sizilianer" (Sa, 30, November, 20.15 Uhr im ZDF) erwartet: Zeichnete sich die von Anna Loos gespielte Hauptkommissarin bislang vor allem durch ihre unterkühlt-reservierte Art aus, werden Helen Dorn und ihre Vergangenheit diesmal unfreiweillig selbst zum Dreh- und Angelpunkt in einer durch und durch dramatischen Geschichte. Helen Dorn zweifelt Diese beginnt vergleichsweise banal: Als der sizilianische Geschäftsmann Toni Vizzante (Peter Benedict) mit seiner erwachsenen Tochter Luisa (Liane Forestieri) an einer Tankstelle am Stadtrand Halt macht, wird eben jene Tankstelle von zwei maskierten Männern überfallen. Toni, der sich zum Tatzeitpunkt im Laden befindet, reagiert blitzschnell: Mit einer Schere sticht er auf einen der Angreifer ein, während seine von draußen herbeigeeilte Tochter den anderen erschießt. Klarer Fall von Notwehr, meint Helen Dorns Vorgesetzter Nedjo Kristic (Stipe Erceg): Die Investitionen Vizzantes in eine Obstplantage im Alten Land sind alle sauber. "Wieso ist er dann in eine Schießerei mit zwei Toten verwickelt?", will Dorn wissen. "Vielleicht Zufall", mutmaßt Kristic. "Ich glaube nicht an Zufall", entgegnet Dorn: "Ist was für Verlierer."

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