Der SWR muss sparen und will mehr Geld in digitale Angebote investieren, um ein jüngeres Publikum zu erreichen. Neben Verwaltung, Produktion und Gebäude-Infrastruktur wird es auch Einsparungen beim Programm geben. Ein Leidtragender ist der bekannte TV-Moderator und Literaturkritiker Denis Scheck.
Sein Literatursendung „Lesenswert“, seit 2016 im SWR zu sehen ist, wird aus dem Programm gestrichen. Das gilt auch für die dazugehörige Talkshow "Lesenswert Quartett". Die Sendung, die auch in der ARD-Mediathek abrufbar ist, werde eingestellt, mit dadurch frei werdenden Mitteln sollen andere Formate entstehen, teilte der SWR am Montag in Stuttgart mit. Als Beispiel nannte der öffentlich-rechtliche Sender das seit Frühjahr bestehende Literaturformat „Longreads“ mit Autorin Helene Hegemann in der Mediathek.
Schecks Format „Lesenswert“ ähnelt der Traditionssendung "Das Literarische Quartett" im ZDF. Der Moderator beendet die Quartett-Sendung stets mit den Abschlusssätzen: "Wieder haben wir bewiesen: Lesen macht schön, schlank und sexy" und "Wer lesen kann, ist klar im Vorteil." In den "Lesenswert"-Ausgaben besucht Scheck Autoren und spricht mit ihnen an ihren Lieblingsorten über ihre neuen Werke.
Im Ersten moderiert der 59-Jährige mit „Druckfrisch“ eine weitere TV-Literatursendung. Darin rechnet der Literaturkritiker regelmäßig mit den Bestsellerlisten ab und wirft manches Buch in den Müll. Sie ist von den ARD-Sparmaßnahmen nicht betroffen.
Die Kürzungen machen auch vor der ARD-Show "Verstehen Sie Spaß?" nicht halt, die vom SWR produziert wird. Künftig sollen im ARD-Hauptprogramm nur drei statt bislang fünf Shows laufen. Eingestellt werden außerdem die SWR-Sendungen "Advent live", "Comedy vom Rhein" sowie die Übertragung der Events "Umzug Deutsches Weinlesefest" sowie "Rhein in Flammen" und "Seenachtsfest". "Menschen und Momente" verschwindet ebenfalls aus dem Programm und ab 2026 wird die Anzahl der Folgen der "Eisenbahn-Romantik" reduziert - für Eisenbahn-Romantiker sicher ein herber Verlust!