Wieder hat eine Serie keine Zukunft im ZDF. Das im März erstmals gezeigte Format "Mandat für Mai" wird nicht fortgesetzt - wie auch "Blutige Anfänger", "Letzte Spur Berlin" oder "Soko Hamburg".
Im Anschluss an die 17. Staffel von "Der Bergdoktor" und der Miniserie "Reset" zeigte das ZDF im März auf dem Sendeplatz am Donnerstagabend die Anwaltsserie "Mandat für Mai" mit Julia Hartmann in der Hauptrolle als Rechtsanwältin Mai Gardner, die es ins Vogtland verschlug.
Mai Gardner war auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann Bo (Kai Schumann). Im dramatischen Staffelfinale sagte sich schließlich endgültig von Bo los, der ihr, mit einer Waffe in der Hand, drohte, sich lieber umzubringen, als von ihr verlassen zu werden. Die Autoren der Serie hatten wohl schon ersten Ideen für die Fortsetzung, doch die wird es nicht geben. Der einfache Grund: Das Serienformat kam beim ZDF-Publikum nicht an, die angestrebten Quoten am Donnerstagabend wurden nicht erreicht.
Laut dem Medienmagazin DWDL.de schalteten nur bis zu 2,91 Millionen, beziehungsweise 2,83 Millionen Zuschauer und Zuschauerinnen ein, was einem Marktanteil von 11,6 und 11,0 Prozent (Staffelfinale) entsprach. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden nur 5,2 und 4,5 Prozent Marktanteil erreicht. Das ist schwach, wenn man die Zahlen mit den Quoten des „Bergdoktors“ vergleicht. Der kam bei der letzten Staffel auf einen Marktanteil von 21,2 Prozent
„Für den Sendeplatz ist zukünftig eine strategische Fokussierung auf etablierte Marken wie z.B. 'Der Bergdoktor', 'Die Bergretter' oder 'Lena Lorenz' sowie Komödien geplant", erklärte Bastian Wagner von Hauptredaktion Fernsehfilm/Serie II beim ZDF gegenüber unseren Kollegen von tvspielfilm.de.
Letztendlich wird es wohl nicht viele Fans der Serie geben, die jetzt enttäuscht sind. Und auch viele Bewohners des Vogtlands, eine Region im Grenzgebiet von Bayern, Sachsen, Thüringen und Böhmen, in der die Serie spielte und produziert wurde, werden ihrer Heimat-Serie wohl nicht nachtrauern. An den sechs Folgen der ersten und einzigen Staffel schieden sich die Geister: Zahlreiche Bewohner*innen des Vogtlands sahen ihre Heimat und die Einwohner falsch und hinterwäldlerisch dargestellt und protestierten in zahlreiche Kommentaren auf Social-Media-Plattformen gegen die ZDF-Serie.