„Marie Brand“: Mariele Millowitsch erklärt, wann sie als TV-Kommissarin aufhört

13.11.2024 um 17:15 Uhr
    „Marie Brand“: Mariele Millowitsch erklärt, wann sie als TV-Kommissarin aufhört | © ZDF
    Museumsdirektor Markus Krull wird im Depot des Museums tot aufgefunden. Brand und Simmel nehmen die Ermitllungen auf. | ©ZDF

    Neuer Fall für Marie Brand und ihren tollpatschigen Kollegen Simmel im ZDF-Seriendauerbrenner: Ein Museumschef wird ermordet und die Spuren führen die Ermittler in „Marie Brand und die lange Nase“ zu einem reichen Kunstsammler, der mit NS-Raubkunst nadelt. TV-Star Mariele Millowitsch verrät, was sie an der Rolle liebt, wo sie selbst ganz anders ist und wann Schluss ist mit der Verbrecherjagd.

    Ein Artikel von HÖRZU-Chefreporterin Mirja Halbig

    Sie gehört zu den erfolgreichsten TV-Kommissarinnen Deutschlands: Marie Brand (Mariele Millowitsch) ermittelt seit 2008 fürs ZDF in Köln und fährt mit jedem neuen Einsatz Top-Quoten ein – in der Spitze waren es über neun Millionen Zuschauer. In dieser Woche muss sie in ihrem 35. Fall mit Kollege Jürgen Simmel (Hinnerk Schönemann) einen Mord im Museum klären (Mi, 13. November, 20.15 Uhr im ZDF oder hier in der Mediathek). HÖRZU verriet die 68-Jährige das Erfolgsrezept von „Marie Brand“ – und wie lange sie noch auf Verbrecherjagd gehen will.

    Ein Mord in kultivierten Kreisen

    Direktor Markus Krull (Torsten Knippertz) liegt tot im Depot seines Museums. Die Obduktion ergibt, dass er gegen 22 Uhr erschossen wurde. Rücklings, aus zwei Metern Entfernung. Die Ermittler erkennen rasch, dass Krull weder überrascht war, noch sich wehrte – der Täter muss mit ihm im Raum gewesen sein. Wer steckt dahinter? Wer ist die maskierte Person auf den Bildern der Überwachungskamera? Es scheint einen Zusammenhang mit einer verschwundenen Giacometti-Statue zu geben. Angeblich soll diese kurz vor Krulls Tod im Museum aufgetaucht sein. Aber war das Kunstwerk echt – oder eine Fälschung?

    "Marie Brand und  die lange Nase" (ORF-Trailer)

    Die Spuren führen die Ermittler zu dem reichen Kunstsammler Dieter Rosskopf (Andreas Schröders), der eine intensive Geschäftsbeziehung zu Markus Krull gepflegt haben soll, und zu Daniel Sachs (Martin Bruchmann), der auf der Suche nach der Statue ist, da sie früher seinem jüdischen Großvater gehörte.

    Den neuen Fall „Marie Brand und die lange Nase“ werden wieder Millionen Zuschauer verfolgen. Was ist das Erfolgsgeheimnis der Köln-Krimi-Reihe? „Die Geschichten sind nicht so düster wie in anderen Krimis“, erklärt Mariele Millowitsch im Interview mit HÖRZU. „Und es liegt wahrscheinlich auch zu großen Teilen am Humor und an dem unterhaltsamen Zusammenspiel zwischen Frau Brand und Herrn Simmel.“ Mariele Millowitsch fühlt sich wohl in ihrer Rolle: „Ich mag, dass Marie Brand so schlau ist und so gut analytisch denken kann. Sie merkt sich nur Dinge, die wichtig sind, ist fokussiert und konzentriert. Das bin ich nicht.“

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    Auch wenn die Ermittlerin eine ihrer Lieblingsrollen ist, hat sie auch an anderen Projekten Spaß: In Kürze dreht sie in Litauen einen Weihnachtsfilm, der im nächsten Jahr laufen wird. Aber Marie Brand wird sie nicht so schnell den Rücken kehren – sie bleibt ihre Nummer eins. Millowitsch: „Ich sage immer: Es ist erst Schluss, wenn ich von einer Leiche nicht mehr ohne Hilfe aufstehen kann.“ Das wird Millionen Fans freuen.

    Mariele Millowitsch hadert mit der TV-Branche: „Verstehe das alles nicht mehr“

    Eine starke Frau mit vielen Gesichtern: Mariele Millowitsch begeistert als „Klara Sonntag“ und „Marie Brand“. Ein Interview über Kindheit, die veränderte Fernsehlandschaft, das Geheimnis ihres Optimismus und die Kunst, allein glücklich zu sein. Sie gehört zu den erfolgreichsten Schauspielerinnen im deutschen Fernsehen: Mariele Millowitsch . Nach Kindheit und Jugend auf der Bühne des Familientheaters neben ihrem berühmten Vater Willy kehrte sie dem Schauspiel nach dem Abitur zu - nächst den Rücken zu. Mitte der 1990er feierte sie mit „Girl Friends“ und „Nikola“ einen überraschenden Durchbruch im TV. Seitdem geht es für die Kölnerin nur bergauf: Mit ihren Rollen als Ermittlerin „Marie Brand“ und Bewährungshelferin „Klara Sonntag“ (Fr, 31. März, 20.15 Uhr im Ersten) avancierte sie zum Publikumsliebling. Im großen Interview mit HÖRZU berichtet die 67-Jährige von ihrer Kindheit im Hause Millowitsch – ein Nachname, mit dem sie es, wie sie sagt, nicht immer leicht hatte. So verbunden sie sich ihrer Familie auch fühlt, in dem bewegenden Gespräch zeigt sie sich als Mensch, der seinen eigenen Weg geht. HÖRZU: Die Tage werden länger, die Sonne steht höher: Wie sehr freuen Sie sich, dass jetzt der Frühling kommt? MARIELE MILLOWITSCH: lch freue mich, wenn ich die ersten Rufe der Vögel höre und die Blümchen langsam rauskommen, aber ich werde auch nicht so schnell depressiv, wenn es lange dunkel ist. Es mag am Kölschen liegen – ich schätze Sie als absolut optimistischen Menschen ein. Liege ich da richtig? Ich weiß nicht, ob es etwas mit Köln zu tun hat, aber ich habe Glück, dass ich so bin. Woher nehmen Sie Ihren Optimismus? Ein Teil ist natürlich angeboren. Eine Fähigkeit, die ich habe und für die ich sehr dankbar bin, ist, dass ich mich über Kleinigkeiten freuen kann: über jemanden, der lachend über die Straße läuft, oder über ein Eichhörnchen vor meinem Fenster. Wie sehr wurden Sie durch Ihr Elternhaus geprägt? Wie war die Stimmung zu Hause bei Familie Millowitsch? Sehr unterschiedlich. Alles drehte sich um den Vater. Das war das alte patriarchalische System. Die Mutter hat sich untergeordnet. Es gab fröhliche, gelöste Momente, wenn der Vater gut drauf war, aber es gab auch Angstmomente. In welchen Situationen? Na ja, wenn mein Vater wieder explodierte. Er war launisch. Ich konnte das als Kind nicht gut ertragen und kann es bis heute nicht, wenn jemand herumbrüllt. Hatte Ihr Vater auch liebevolle Seiten? Selbstverständlich hatte er die, aber sie waren nicht so häufig da. Wenn es um Zeugnisse ging, war er ganz lieb. Er war selbst in der Schule nicht gut und hat nie Druck ausgeübt, sondern uns in den Arm genommen nach dem Motto: Wird schon! Gingen in Ihrem Elternhaus viele prominente Gäste ein und aus? Meine Mutter war sehr gastfreundlich. Ob Peter Frankenfeld, Heidi Kabel, Agnes Fink, sie waren alle bei uns. Zarah Leander hat uns Kinderlieder vorgespielt. Diesbezüglich war es eine tolle Kindheit. Aber ich habe auch früh gesehen, dass die Schauspielerei zwei Seiten hat. Viele Kollegen waren nicht wirklich fröhlich, hatten Angst oder haben zu viel Alkohol getrunken.

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