„Micha denkt groß“: Charly Hübner plant Wellness-Tempel mit 120 Kaffee-Spezialitäten

01.11.2024 um 11:45 Uhr
    "Ick sach mal so: Die Zukunft liegt hier!" - Micha (Charly Hübbner) präsentiert in Klein-Schappleben seine Pläne für eine moderne Wellness-Oase. | ©

     In der ARD-Komödie "Micha denkt groß" spielt Charly Hübner einen Selfmade-Unternehmer, der mitten in der verdorrten Pampa seiner ostdeutschen Heimat von einer modernen Wellness-Oase träumt.

    "Ick sach mal so: Die Zukunft liegt hier!", spricht Micha ins Telefon. Und blickt dabei auf ein großes, vertrocknetes, ödes Feld. - Da schwingt schon viel mit von dem staubtrockenen Humor, der diesen Film auszeichnet. Und wohl kaum jemand könnte ihn besser transportieren als Charly Hübner, der Hauptdarsteller in "Micha denkt groß". Es ist nach dem Grimme-Preis-prämierten Erfolg "Für immer Sommer 90" (2020) das nächste gemeinsame Projekt von Hübner und den Kreativköpfen Jan Georg Schütte und Lars Jessen (Drehbuch und Regie). Nachdem die Tragikomödie erst vor wenigen Monaten im Kino lief, zeigt die ARD "Micha denkt groß" am 31. Oktober, 20.15 Uhr als TV-Premiere (ab 30. Oktober, 20.15 Uhr, in der ARD Mediathek).

    Die Zukunft, hier in Klein-Schappleben? Meint Micha das wirklich ernst? Und ob! "Hier entsteht so richtig wat Großes", posaunt der Game-Designer und Selfmade-Unternehmer, nachdem er aus Berlin in seine Heimat in Sachsen-Anhalt zurückgekehrt ist. Es gab da mal ein Hotel, das seinen Eltern gehörte. Jetzt soll daraus ein New-Age-Luxustempel mit Wellness-Spa und allem Pipapo werden. "Highspeed-Internet, feine vegane Küche und über 120 Kaffee-Spezialitäten" verspricht ein Imagefilm, den Micha vor versammelter Dorfgemeinschaft zeigt. Alles für die "ideale Soul-Body-Balance"! Verhaltener Beifall, fragende Blicke ... Soul-Body-Was bitte?

    Große Vision, große Probleme

    "Micha denkt groß" ist vieles: eine Geschichte vom verlorenen Sohn, der als verträumt-arroganter Großstädter in seine maximal dörfliche Heimat zurückkehrt. Ein ernsthafter Blick auf den Osten Deutschlands und seine komplexe Vergangenheit. Ein zuweilen brutales Drama, das ganz ohne Wertung und ideologische Agenda den Klimawandel aufgreift. Und eine bis zuletzt unberechenbare Erzählung von ganz unterschiedlichen Menschen, die sich zusammenraufen müssen, sollen, wollen - oder auch nicht.

    Denn da, wo Großes entstehen soll, werfen Jan Georg Schütte (der selbst eine Rolle als Dorfschwurbler Schlüter übernahm) und Lars Jessen sowie Co-Autor Christian Riedel ihrem tragischen Helden erst einmal nur große Probleme vor die Füße. Abgesehen von ein paar Ausnahmen wie Jugendfreundin Tina (Jördis Triebel) tut Micha sich schwer damit, die Bürgerinnen und Bürger in Klein-Schappleben von seinem ambitionierten Vorhaben zu überzeugen. Und dann wird in dem verschlafenen Provinznest auch noch das Wasser knapp. Keine guten Voraussetzungen für die geplante neue Wellness-Oase ... Quelle: telschau