Micky Beisenherz verliert zum Jahresende TV-Job

28.11.2024 um 11:45 Uhr
    Micky Beisenherz verliert zum Jahresende TV-Job | © Imago
    TV-Moderator Micky Beisenherz zählt zu den erfolgreichsten Polit-Podcastern Deutschlands. | ©Imago

    Nach knapp fünf Jahren ist Schluss: Der zum RTL-Konzern zählende Nachrichtensender n-tv stellt Ende 2024 den Polit-Talk "#beisenherz“ von Micky Beisenherz ein.

    Die Talkshow läuft aktuell immer montags um 23.30 Uhr auf n-tv, doch damit ist bald vorbei. Der Nachrichtensender hat nun bestätigt, dass die Sendung #beisenherz zum Jahresende eingestellt wird. Zuvor hatte die "Süddeutsche Zeitung" darüber berichtet.

    "#beisenherz" läuft seit Februar 2029 bei n-tv

    Wie eine Sprecherin von n-tv erklärte, überprüft der Privatsender, der zu RTL Deutschland gehört, regelmäßig den Schwerpunkt seiner Investitionen im Zuge der konsequenten Weiterentwicklung der digitalen Ausrichtung. Vor diesem Hintergrund habe man beschlossen, die Talkrunde im Jahr 2025 nicht fortzuführen. Der bestehende Vertrag endet damit regulär zum Jahresende. Seine Talkshow auf n-tv läuft seit Februar 2020. Ursprünglich unter dem Namen "#timeline" gestartet, wurde sie im Sommer 2021 in "#beisenherz" umbenannt.

    In der Show lädt Micky Beisenherz üblicherweise montags zwei Gäste ein, um mit ihnen über aktuelle Themen zu diskutieren. In der jüngsten Ausgabe waren beispielsweise Katrin Göring-Eckardt, Bundestagsvizepräsidentin von den Grünen, und Michael Bröcker von Table Media zu Gast. Diskutiert wurde unter anderem über die Eignung von Robert Habeck als Bundeskanzler und die mögliche Konstellation Schwarz-Grün. Im Dezember wird es noch einige neue Folgen geben, bevor die Sendung endgültig eingestellt wird. 

    Micky Beisenherz zählt mit dem Podcast "Apokalypse & Filterkaffee" zu den erfolgreichsten Polit-Podcastern Deutschlands. Darüber hinaus moderiert Beisenherz seit 2017gemeinsam mit Susanne Link die Talkshow "Kölner Treff" im WDR.

    "Der woke Irre" übt Selbstkritik nach Gottschalk-Interview

    Für den Auftritt im "Kölner Treff" erntete nicht nur Thomas Gottschalk einen Shitstorm, sondern auch Moderator Micky Beisenherz. Letzterer äußerte sich im Podcast "Apokalypse und Filterkaffee" nun selbstkritisch: Dem Interview habe "die Leichtigkeit" gefehlt. Daran hätten beide Gesprächspartner ihren Anteil. Im WDR-Talk "Kölner Treff" sprach Micky Beisenherz am späten Freitagabend mit Thomas Gottschalk, "Diese Sendung hat - ich sag's mal ganz vorsichtig - in den sozialen Netzwerken einen gewissen Widerhall gefunden", resümiert der Moderator das viel diskutierte Interview nun in seinem Podcast "Apokalypse und Filterkaffee". Von seiner Lebensgefährtin und Podcast-Partnerin Nikki Hassan-Nia muss sich Beisenherz harte Kritik anhören: "Ich muss gestehen, ich fand das Gespräch misslungen, weil ich dachte, warum wird da jemand so hart angegangen." Sie wisse, dass Beisenherz Gottschalk "immer verehrt" habe, dass er "ein sehr prägender Mensch" für ihn gewesen sei. Umso unpassender habe sie die Schärfe der Diskussion empfunden. Der "Kölner Treff", der für "leichte Abendunterhaltung stehe", sei "nicht der richtige Ort für so ein Gespräch". Micky Beisenherz räumt ein: "Ich hätte ihn vielleicht am Anfang noch mehr hochleben lassen müssen, ich hätte vielleicht noch mehr privat sein müssen, das Schöne ein bisschen mehr ausstellen, das Ganze leichter gestalten. Und ich hätte noch deutlicher machen müssen, dass es um das Buch ging." "Der woke Irre will jetzt die Fernsehlegende erziehen" Thomas Gottschalk veröffentlicht in Kürze sein drittes Buch - Titel: "Ungefiltert: Bekenntnisse von einem, der den Mund nicht halten kann". Darin führt der frühere "Wetten, dass ..?"-Moderator aus, dass er heute nicht mehr so ungezwungen sprechen könne wie früher, weil sich die Gesellschaft allzu schnell empöre. Beisenherz hatte hier inhaltlich im "Kölner Treff" angeknüpft, den Buch-Bezug aber nach eigener Ansicht nicht klar genug hergestellt. Deshalb müsse für viele das Gespräch eine befremdliche Wirkung gehabt haben: "Da kommt jetzt Thomas Gottschalk und lässt sich herab, zu diesem Heiopei in diese WDR-Sendung zu kommen, und der woke Irre will jetzt die Fernsehlegende erziehen." Aber darum sei es ihm gar nicht gegangen. Beisenherz: "Das ist nicht der leichte Gottschalk, den ich kenne und schätze" Beisenherz erinnert an Gottschalks "missglückten Monolog" am Ende seiner letzten "Wetten, dass?"-Sendung vergangenes Jahr. Damals hatte der Showmaster erklärt, er müsse sich wegen der allgegenwärtigen Shitstormgefahr vor laufender Kamera selbst zensieren: "Inzwischen rede ich zu Hause anders als im Fernsehen, das ist auch nicht schön." Beisenherz hat für das Lamento wenig Verständnis: "Dann noch mal ein Buch nachzuschieben, wo man auf 350 Seiten beklagt, dass man ja nicht mehr so reden kann wie früher - da denke ich mir natürlich: Warum machst du das?" Allerdings stelle er die Frage "aus einer zugeneigten Position heraus". Er habe niemanden vorführen wollen. "Ich will's ja einfach nur verstehen." Geglückt sei das Unterfangen nicht, resümiert der Autor, Moderator und Podcaster. "Das Ganze hatte weniger Leichtigkeit, als ich's mir gewünscht hätte. Da hab ich einen eigenen Anteil dran. Aber er natürlich auch. Weil du merkst, dass er schon sehr stark in der Defensive ist, und das ist nicht der leichte Gottschalk, den ich kenne und schätze." Quelle: teleschau

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    Bettina Böttinger verabschiedet sich nach 17 Jahren vom „Kölner Treff“

    Der „Kölner Treff“ im WDR ist ohne Bettina Böttinger nicht vorstellbar. Und doch will sie nun die Moderation der Sendung abgeben. Das teilte der WDR heute mit. Ein Jubiläum lässt sich die beliebte Journalistin aber nicht entgehen. „Bettina Böttinger und der ‚Kölner Treff‘ sind eine unschlagbare Einheit. Mir imponiert immer wieder ihr großes journalistisches Gespür und ihre ausgezeichnete Gesprächsführung. Dass das nicht ohne Herzblut funktioniert, spürt man in jeder Sendung. So hat sie den ‚Kölner Treff‘ zu einer echten Erfolgsstory werden lassen“, erklärt WDR-Intendant Tom Buhrow zum Abschied. Und auch WDR-Programmbereichsleiterin Karin Kuhn hat viele lobende Worte für die Ikone des „Kölner Treffs“ über: „Bettina Böttinger ist seit 30 Jahren eine großartige Gastgeberin für prominente und nicht prominente Gäste und schafft so immer wieder strahlende Sternstunden der Talkgeschichte – mit viel Einfühlungsvermögen, Spontaneität und Humor. Dafür danken wir ihr von Herzen.“ Auch Bettina Böttinger selbst richtet sich mit einem Statement an ihre Fans: „Im Oktober 2023 feiere ich mein 30-jähriges Jubiläum ‚Talk am Freitagabend‘ im WDR. Für mich ein großes Ereignis und ein guter Grund abzugeben. Somit wird am 27. Oktober mein letzter ‚Kölner Treff‘ gesendet. Ich freue mich auf eine sehr besondere Sendung!“ Wie geht es weiter mit dem „Kölner Treff“? Seit 30 Jahren prägt Bettina Böttinger den Talk im WDR. Seit 2006 moderiert sie die Neuauflage des „Kölner Treffs“. Am 27. Oktober 2023 wird sie zum letzten Mal durch die Sendung führen. Doch wie geht es danach weiter? Ob Susan Link oder Micky Beisenherz, die den Talk regelmäßige in Vertretung moderieren, übernehmen werden, ist noch nicht bekannt.

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