Neuer „Irland-Krimi“ mit Désirée Nosbusch: Dieser Mord beschäftigte sie privat

19.09.2024 um 19:00 Uhr
    Kriminalpsychologin Cathrin Blake ermittelt in ihrem neunten Fall. | © ARD Degeto
    Kriminalpsychologin Cathrin Blake ermittelt in ihrem neunten Fall. | ©ARD Degeto

    Der neue „Irland-Krimi“ mit dem Titel „Gnadentod“ ist bereits der neunte Fall der ARD-Reihe mit Désirée Nosbusch als Kriminalpsychologin Cathrin Blake. In der heutigen Folge wird ihr Nachbar Coner O'Neill tot aufgefunden und Cathrin glaubt nicht an seinen natürlichen Tod. Auch im privaten Umfeld von Désirée Nosbusch gab es vor einigen Jahren einen Mord, den sie nicht vergessen kann.

    Cathrin Blakes Nachbar Coner O'Neill war über 80, hatte bis zu seinem überraschenden Tod aber keinerlei Anzeichen von Gebrechlichkeit gezeigt. Die Kriminalpsychologin Cathrin Blake ist sich schnell sicher: Das war kein natürlicher Tod, Coner ist das Opfer eines Verbrechens. Gleichzeitig wird eine weitere männliche Leiche gefunden, ebenfalls über 80. Es stellt sich heraus, dass beide Männer Kontakt zu dem exklusiven Pflegeheim „Eden View“ hatten. Bridget Howard ist eine sehr sympathische, warmherzige Frau, die sich voller Hingabe um Senioren ohne Familien kümmert.

    "Gnadentod" - 19. September, 20.15 Uhr im Ersten

    Superintendent Sean Kelly ist von dem Charme der älteren Dame eingenommen, Cathrin jedoch misstraut dem schönen Schein. Dann gibt es eine weitere Tote in Eden View, und Kelly stößt auf mehrere ungeklärte Vermisstenfälle – ebenfalls im Zusammenhang mit Bridgets Seniorenheim. Bridget hat für alle Vorkommnisse einleuchtende Erklärungen, aber kann das alles nur eine Verkettung unglücklicher Umstände sein?

    Eine toxische Beziehung in jungen Jahren

    Seit 2019 spielt die Luxemburgerin Désirée Nosbusch die Hauptrolle im „Irland-Krimi“, aber der Erfolg als Krimiheldin in Irland ist nur eine von vielen Geschichten im Leben der 59-Jährigen, zu denen auch eine toxische Beziehung in jungen Jahren und ein Mord in ihrem privaten Umfeld zählt. Über diese schlimme Zeit  spricht die Schauspielerin auch offen in ihrer 2022 veröffentlichten Biografie „Endlich noch nicht angekommen“.

    Als Teenager wurde die sprachgewandte und bildhübsche Schülerin von Radio Luxemburg entdeckt und mit 15 Jahren hatte sie "Hits von der Schulbank" ihr eigenes Format. Ihr damaliger Chef, der 30 Jahre ältere Georg Bossert, schlüpfte in die Rolle ihres Mentors. Später wurde er Désirées Manager, begleitete sie auf Reisen und verließ schließlich seine Frau und seinen Sohn, um mit der anfänglich noch Minderjährigen zusammenzuziehen. 

    "Dieser Mann hat mich vergewaltigt. Ich wollte es nicht, und was Liebe war, wusste ich nicht. Und danach hatte ich es schwer, es zu lernen“, stellt Nosbusch in ihrer Biografie klar: "Ein Paar waren wir ganz sicher nie. Es waren Jahre voller Qualen." 

    Neun Jahre war Désirée Nosbusch mit ihrem früheren Manager Georg Bossert liiert, der sie in ein Abhängigkeitsverhältnis trieb. 1995 wurde er von seinem Sohn erstochen. | ©Getty Images

    Ihre Eltern, einfache Leute, die vielen Menschen am Set, Regisseure, Kameraleute und Kollegen ignorierten alle Warnzeichen, das seltsame Duo war schließlich erfolgreich und wirkte scheinbar glücklich. 1990 konnte sich Désirée Nosbusch endlich aus der toxischen Beziehung befreien. Fünf Jahre später wurde Georg Bossert von seinem erwachsenen Sohn erstochen. Doch damit war Désirée Nosbuschs Leiden nicht vorbei: "Die Erinnerung daran wird immer ein Schatten sein", so ihr trauriges Resümee. 

    Nach mehreren gescheiterten Beziehungen ist Désirée Nosbusch heute mit dem Kameramann Tom Bierbaumer (56) glücklich verheiratet, mit dem sie zuvor jahrelang befreundet war. "Tom interessiert sich für mich, für uns und dafür, dass es uns gut geht. So seltsam es klingen mag, das war für mich neu“, erklärt sie ihr spätes Beziehungsglück in einem Interview mit der Gala 2022.

    Die Frage, wie unbewältigte Dramen aus der Kindheit Menschen ein Leben lang begleiten oder verfolgen können, bezeichnet auch Matthias Tiefenbacher, Regisseur des "Irland-Krimis", als eines seiner Lebensthemen. "Manchmal denke ich, dass mein eigentlicher Antrieb zum Geschichtenerzählen in der Faszination für die dauernde "emotionale Wiederholung der Dramen unserer Kindheit in unserem weiteren Leben liegt", sagte er im ARD-Interview.  

    Das Thema zieht sich auch durch die 10. Folge des «Irland-Krimi», der am 26. September im Ersten zu sehen ist und den Untertitel "Zerrissene Seelen" trägt.