Ein Leichenberg nahe der polnischen Grenze als schauriges Mysterium: Der neue ARD-Achtteiler "Oderbruch" (ab 19. Januar) spielt in den 1990er-Jahren und in der Gegenwart - und in zwei Genres.
Ein Artikel von HÖRZU Chef-Reporter Mike Powelz
Es ist ein grauenvoller Fund: Kurz nach Sonnenaufgang stoßen zwei Männer auf einen Berg aus Leichen und Tierkadavern – über zwei Meter hoch. Handelt es sich um die Opfer von Ritualmorden? Um die makabre Inszenierung eines Serienkillers, der im Dorf Krewlow sein Unwesen treibt? Steckt etwas ganz anderes dahinter?
Am schaurigen Tatort im Oderbruch, einer der am dünnsten besiedelten Regionen Deutschlands, ermitteln Kommissar Roland Voit (Felix Kramer), sein polnischer Kollege Stanislaw Zajak (Lucas Gregorowicz) und Voits Jugendliebe Maggie Kring (Karoline Schuch). Das Obduktionsergebnis ist bizarr: Allen Toten fehlt fast das gesamte Blut. Die Zeichnung eines der Opfer führt die drei Ermittler schließlich auf die richtige Spur – und lässt ihnen selbst das Blut in den Adern gefrieren.
„Unser Headautor Arend Remmers hat mit dem Leichenberg gleich zu Beginn ein riesiges Rätsel aufgebaut – und dann auch eine passende Auflösung parat, die nicht hinter das Mysterium zurückfällt“, sagt Regisseur Christian Alvart („Sløborn“) im Gespräch mit HÖRZU. Zudem, so Alvart weiter, erwarte die Zuschauer in Folge 4 des Achtteilers, der in den 1990er-Jahren und in der Gegenwart spielt, eine dramaturgische Überraschung: ein Wechsel des Genres. „Ich liebe Genre-Twists und würde sie gern viel häufiger sehen. Zudem bin ich ein großer Fan von komplexen, vielschichtigen Formaten, die die Fantasie anregen.“
Hauptdarsteller Felix Kramer sieht das ähnlich: „Bei ,Oderbruch‘ verschmelzen zwei Genres miteinander, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Einerseits geht es um die streng strukturierte Arbeit einer Kriminalabteilung mit typisch deutschen Formularen und Abläufen. Andererseits ist da auch eine übernatürliche Wendung, die jede Vorstellungskraft übersteigt.“