Oliver Pocher zoffte sich im Prozess mit Anwalt: „Wenn das hier das Wichtigste ist“

22.03.2024 um 11:30 Uhr
    Oliver Pochers Kommentar zum Prozess:  „Bei einer Folge ,Barbara Salesch‘ geht es fast ernsthafter zu als das, was da stattgefunden hat.“ | © Imago
    Oliver Pochers Kommentar zum Prozess:  „Bei einer Folge ,Barbara Salesch‘ geht es fast ernsthafter zu als das, was da stattgefunden hat.“ | ©Imago

    Rund zwei Jahre, nachdem Rapper „Fat Comedy“ während eines Boxkampfes in Dortmund Oliver Pocher eine kräftige Ohrfeige verpasste, kam es vor einer Woche zum Prozess und es wurde ein Urteil gesprochen. Der Comedian und TV-Moderator sagte als Zeuge vor Gericht aus und geriet gleich mehrmals mit dem gegnerischen Anwalt aneinander, wie jetzt bekannt wurde.

    Ob er mit dem Angeklagten verwandt oder verschwägert sei, wollte die Richterin wie üblich zu Beginn seiner Aussage von Pocher wissen. „Zum Glück nicht“, lautete Pochers Antwort. Rechtsanwalt Burkhard Benecken aus Marl (NRW) vertrat den Angeklagten Giuseppe Sumrain aka Fat Comedy in dem Prozess und fand Pochers Antwort alles andere als angemessen. „Frau Vorsitzende, ich fand das gerade sehr unsachlich“, machte er klar.

    Während der Befragung kam es zu immer wieder zu gegenseitigen Sticheleien. Der Anwalt wollte von Pocher wissen, in welcher Rundenpause des Boxkampfes er den Schlag abbekommen habe. Pocher war sich nicht ganz sicher und hielt die Frage für unrelevant: „Macht das einen Unterschied, in welcher Runde ich geschlagen wurde? „Ich stelle Fragen. Ich will von Ihnen die Antwort“, lautete daraufhin die Ansage des Anwalts.

    „Ich kann auch eine Frage stellen“, entgegnete Pocher. „Nein, hier nicht. Hier sind Sie Zeuge, hier stellen Sie keine Fragen. Jedenfalls mir nicht.“ Ob der Angriff letztendlich in der vierten oder fünften Runde geschah, konnte Pocher auch nach reiflicher Überlegung nicht mehr genau sagen. „Aber macht das einen Riesen-Unterschied? (…) Wenn das hier das Wichtigste ist, ob es die vierte oder fünfte [Runde] war…“ Benecken ärgerte sich über das Verhalten des TV-Stars. „Jetzt bewertet er gerade meine Frage.“

    Fat Comedy mit seinem Burkhard Benecken. | ©Imago

    Der Anwalt wollte außerdem wissen, warum Pocher nach dem Angriff auf ihn direkt nach Hause gefahren sei, anstatt sich in eine Notfallambulanz zu begeben. Pocher begründete das mit seinem Schockzustand. Außerdem wolle er sich als Prominenter nicht samstags nachts in eine Notfallambulanz setzen. „Klasse, super“, ärgerte sich Pocher über das Nachbohren des Rechtsanwalts. „Sie brauchen meine Fragen nicht kommentieren“, entgegnete Benecken. Pochers Reaktion: „Mach ich aber.“ „Dann würde ich aber die Vorsitzende bitten, gleich ein Ordnungsgeld anzudrohen.“

    Das wurde vom Richter nicht verhängt, dafür wurde ein Urteil gesprochen:  Fat Comedy muss wegen vorsätzlicher Körperverletzung 120 Tagessätze à 15 Euro zahlen. Ein eher geringes Strafmaß.

    In seinem Podcast „Die Pochers! Frisch recycelt“ erzählt Oliver Pocher, dass der Rapper, der sich vor Gericht bei Pocher entschuldigte, direkt nach dem dem Urteil ein Selfie mit ihm machen wollte. „Da habe ich gesagt, das ist jetzt das falsche Signal.“

    Pochers Urteil über den Prozess: „Bei einer Folge ,Barbara Salesch‘ geht es fast ernsthafter zu als das, was da stattgefunden hat.“