"Perfect Match": Gräfin Vorhand datet den Tennis-Punk

30.06.2024 um 14:15 Uhr
    Triumph in Wimbledon 1992: Andre Agassi (Toby Sebastian) und Steffi Graf (Lena Klenke). | © Prime Video
    Triumph in Wimbledon 1992: Andre Agassi (Toby Sebastian) und Steffi Graf (Lena Klenke). | ©Prime Video

    Seit 25 Jahren ein eingespieltes Team: Wie das Tennis-Traumpaar Steffi Graf und Andre Agassi einst zueinander fand, zeigt das neue Prime Original „Perfect Match“.

    Ein Artikel von HÖRZU Reporterin Melanie Kroiss

    Der folgende Film, seine Ereignisse und Figuren sind frei erfunden. Aber es könnte sich auch genau so zugetragen haben.“ Die Worte im Vorspann zur Prime-Video-Produktion „Perfect Match“ wirken wohlüberlegt. Sie schwören den Zuschauer auf das ein, was da kommt: keine faktenfeste Sportlerbiografie, kein Dokuspiel, sondern „etwas, was es in Deutschland selten zu sehen gibt, ein Feelgood-Movie“, wie Lena Klenke („How to Sell Drugs Online (Fast)“, Netflix) im Interview erklärt.

     

    Die Schauspielerin hatte „die große Ehre“, eine der weltweit bekanntesten Frauen überhaupt, Ex-Tennisprofi und 22-fache Grand-Slam-Gewinnerin Steffi Graf spielen zu dürfen. Klenke stand dafür mit dem britischen Jungstar Toby Sebastian vor der Kamera, der selbst ohne Zottelhaarperücke und schrill-bunter 90er-Jahre-Klamotte Ex-US-Tennisspieler Andre Agassi zum Verwechseln ähnlich sieht. In „Perfect Match“ stehen also nicht die sportlichen Erfolge von Graf und Agassi im Vordergrund, sondern vielmehr wird darüber spekuliert, wie, wann und warum sich gerade diese beiden – nach außen so unterschiedlich wirkenden – Menschen ganz offenbar fürs Leben gefunden haben.

    Trotz aller Freiheiten, die sich der Film nimmt, war der Druck für Lena Klenke groß: „Jeder hat eine Geschichte, eine Anekdote, eine Erinnerung in petto.“ Nach aller Recherche habe sie versucht loszulassen, um ihre eigene Version von Steffi zu erschaffen und sie nicht einfach nur nachzuahmen. „Sie hat für den Sport gelebt, wusste aber genau, was sie wollte. Ich habe Steffi während meiner Arbeit sehr lieben gelernt. Ich hätte ihr gern einmal persönlich gesagt, wie bewundernswert ich es finde, wie sie mit dem ganzen Rummel um ihre Person umgegangen ist.“

    Das Tennis-Traumpaar war in das Projekt nicht involviert

    Die Produktion kontaktierte Steffi Graf (55) und Andre Agassi (54), die seit 1999 ein Paar sind, 2001 heirateten und mit zwei Kindern skandalfrei in Agassis Heimatstadt Las Vegas leben, mehrfach. Doch sie wollten nicht involviert werden. „Als Reaktion kam, dass sie sich aus dem Rampenlicht zurückgezogen hätten und nur mehr als Privatleute unterwegs sein möchten“, erklärt Florian Gallenberger („Colonia Dignidad“, Paramount+), Co-Drehbuchautor und Regisseur von „Perfect Match“.

    Nachvollziehbar und nur konsequent. Und kein Problem für Gallenberger: „Es sollte nie ein Tennisbiopic, sondern vielmehr ein Liebesfilm werden. Mein großer Wunsch war es, zwei wirklich tolle Menschen auf eine Weise zu porträtieren, dass man am Ende Respekt und Anerkennung für die beiden empfindet.“

    Der Zeitpunkt der Veröffentlichung sei darüber hinaus ein Geschenk, das Gallenberger, der als Jugendlicher auf hohem Niveau Tennis spielte, dankend annimmt: Vom 1. bis 14. Juli überträgt Prime Video erstmals die Wimbledon Championships.