„Praxis mit Meerblick“: Trauriger Abschied in eine lange Serien-Pause

03.05.2024 um 11:30 Uhr
    Nora und Max trauern gemeinsam. | © ARD Degeto
    Nora und Max trauern gemeinsam. | ©ARD Degeto

    Die vorerst letzte Folge von „Praxis mit Meerblick“ mit Tanja Wedhorn als Rügen-Ärztin Nora Kaminski ist deutlich ernster als die vorherigen Episoden. Den Fans der ARD-Reihe dürfte klar sein, was das bedeutet.

    In der neuen Folge „Geheimnisse“ (Fr, 3. Mai, 20.15 Uhr im Ersten) bestätigt sich nun das, was bereits die Folgen-Vorschauen der ARD verrieten: Nora und Max (Bernhard Piesk) haben ihr ungeborenes Kind verloren. Wie man es von der toughen Nora Kaminski gewohnt ist, stürzt sich die Ärztin umgehend wieder in die Arbeit und entlässt sich zwei Tage nach der Fehlgeburt auf eigene Verantwortung aus dem Krankenhaus. „Ich will kein Mitleid“, so ihre Ansage gegenüber ihrem Ex-Mann Peer (Dirk Borchardt), den sie am Aufzug im Krankenhaus trifft. Der will jetzt übrigens dauerhaft nach Rügen zurückkehren.

    Die neue Patientin Saskia Menke (Dana Golombek) lenkt die Ärztin von ihrer eigenen Trauer ab. Sie ist ohne Vorwarnung in Ohnmacht gefallen. Bei der Untersuchung gibt es keine Auffälligkeiten und Nora entlässt die Patientin wieder. Doch wenig später bricht sie erneut zusammen und wird mit Verdacht auf Herzinfarkt in die Klinik eingeliefert. Die Notärztin macht sich Vorwürfe: Hat sie bei der Untersuchung etwas übersehen? Wie sich im Verlauf des Films herausstellt, leidet die Patientin am sogenannten Broken-Heart-Syndrom, eine plötzlich auftretende Funktionsstörung der linken Herzkammer, die oft durch starken Stress oder Schmerzen ausgelöst wird. Die Herzmuskelerkrankung kann sogar tödlich verlaufen. Um Saskia den rettenden Mut zu geben, müssen ihr Mann Gerrit und ihr Sohn Laurin am Krankenbett einen Familienkonflikt lösen.

    Auch Max hat der Verlust des gemeinsamen Kindes das Herz gebrochen und er kann sich kaum über seinen ersten Platz beim Architektenwettbewerb freuen. Die währt aber ohnehin nur kurz, denn er wird beschuldigt, die Entwürfe gestohlen zu haben. Da kann nur einer helfen: Noras Ex Peer Kaminski, der gerade seine Anwaltskanzlei wieder eröffnet hat. Er macht Max einen Vorschlag - der auch der Start für eine fiese Intrige sein könnte, schließlich scheinen seine Gefühle gegenüber Nora längst nicht erloschen zu sein.

    Selten war eine Folge "Praxis mit Meerblick" so berührend wie diese. Es ist ungewohnt, die sonst so positive und starke Hauptfigur traumatisiert zu sehen, aber die ernstere Tonlage tut der Reihe gut. Am Ende des Films veranstalten Nora & Max eine private Zeremonie am Strand. Mit dem gemeinsamen Abschied ihres verstorbenen, ungeborenen Kindes, endet die 22. Folge wenig heiter – aber es geht weiter.

    In der „Webtalkshow“ auf YouTube verriet Hauptdarstellerin Tanja Wedhorn: „Wir planen schon die nächsten vier Folgen für das Jahr 2025“. Die Dreharbeiten dafür seien bereits nach den Osterferien gestartet und werden nach einer kurzen Pause in den Sommerferien fortgesetzt.

    Wenn sich der bisherige Senderhythmus nicht ändert, dürften die neue Filme in einem Jahr zu erwarten sein, also im Frühjahr 2025.

    „Praxis mit Meerblick“: ER ist wieder da – gibt’s jetzt Probleme?

    Inselärztin Nora Kaminski ist schwanger, will aber beruflich nicht kürzer treten. Das für in der neuen Folge „Schiffbruch“ zu Problemen. Dazu muss sie ein Kind vor dem Ertrinken und ihr Exmann Peer taucht plötzlich vor ihrer Praxis auf. Gute Nachrichten für die werdenden Eltern Nora (Tanja Wedhorn) und Max (Bernhard Piesk): Ihr Baby ist gesund. Dennoch gibt’s Knatsch, schließlich sieht die Ärztin ohne Doktortitel in ihrer Schwangerschaft keinen Grund dafür, es beruflich etwas ruhiger anzugehen – ganz im Gegenteil, sie ist gleich doppelt gefordert: erst nach dem seltsamen Sturz eines Jungen von einem Bootssteg, dann bei der dramatischen Erkrankung seiner Spielgefährtin. Darum geht’s in der neuen Folge „Schiffbruch“ (Fr, 26. April, 20.15 Uhr im Ersten) Louisa und Kyrill Kovalenka verstehen sich gut. Der Halbwaise aus der Ukraine lebt mit seiner Mutter Oksana in dem großzügigen Strandhaus von Louisas Eltern. Als Kyrill beim Piratenspiel vom Bootssteg stürzt, springt Louisa hinterher und zieht ihn aus dem Wasser. "Rügenärztin" Nora ist zufällig in der Nähe und kann den bewusstlosen Jungen reanimieren. Eine unerklärliche Schlagverletzung bei Kyrill lässt Nora vermuten, dass etwas zwischen den Kindern vorgefallen ist. Als Louisa kurz darauf erkrankt und in die Notaufnahme des Krankenhauses kommt, finden Doktor Heckmann und sein Team keine Erklärung für die lebensbedrohliche Immunschwäche. Nora erkennt jedoch, woran das Mädchen wirklich leidet. Als Nora geraden zu ihren neuen Patienten ins Krankenhaus fahren will, steht plötzlich ihr Ex-Mann in der Einfahrt. Peer Kaminski (Dirk Borchardt) ist gerade aus Frankreich zurückgekehrt und will sie mit ihr spontan eine teure Flasche Rotwein leeren, was die schwangere Nora natürlich ablehnt. Später, bei einem gemeinsamen Picknick am Abend, erfährt der Anwalt von der Schwangerschaft. Er ist erstmal sprachlos und ist dann völlig aus dem Häuschen – vor Freude. Peers Reaktion lässt jetzt nicht darauf schließen, dass er nach Rügen zurückgekehrt ist, um seine Exfrau wieder zurückzugewinnen.  Es ist also nicht mit neuen Problemen zu rechnen? Doch, aber die betreffen das ungeborene Kind von Nora und Max und sorgen für einen Cliffhanger am Ende der 21. Folge. Die Fortsetzung gibt’s am 3. Mai und dann müssen Noras Fans im Ersten die Taschentücher rausholen.

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