Sehenswerte Miniserie im ZDF: In „Reset“ geht Katja Riemann als Mutter in Not auf Zeitreise.
Ein Artikel von HÖRZU Reporter Michael Tokarski
Auf den ersten Blick führt sie ein perfektes Leben: Floriane „Flo“ Bohringer (Katja Riemann) ist als TV-Moderatorin erfolgreich, hat ein harmonisches Verhältnis zu Ex-Mann Jens (Thomas Loibl), dem Vater ihrer beiden Kinder, und eine heiße Affäre mit einem Kollegen. Doch dann bricht ihre Welt zusammen: Ihre 15-jährige Tochter Luna (Hannah Schiller) nimmt sich das Leben – scheinbar grundlos, wie aus dem Nichts. Flo ist am Boden zerstört. Kurze Zeit später erfährt die verzweifelte Mutter durch Zufall von einer mysteriösen Firma, die ein bizarres Angebot macht: Flo könne die Zeit zurückdrehen, um die Tragödie zu verhindern. Aber wie weit zurück ist weit genug? Was müsste Flo ändern? Und welchen Preis wäre sie bereit zu zahlen?
Diese Geschichte erzählt der bewegende Sechsteiler „Reset – Wie weit willst du gehen?“, der auf der kanadischen Serie „Plan B“ basiert. „Wir kennen doch alle diese Gedanken“, sagt Katja Riemann im Interview mit HÖRZU. „Was würde ich ändern, wenn ich die Möglichkeit hätte? Zu welchen Momenten würde ich zurückreisen? Es sind diese vielen Entscheidungen, die sich zu unserem Leben zusammensetzen.“
Für Riemann („Unsere wunderbaren Jahre“) ist es kein Projekt wie jedes andere. „Es war wirklich ein Ritt, extrem emotional in jeglicher Hinsicht“, sagt die Darstellerin. „Aber es ist letztlich das, was wir Schauspielenden wollen. Wir wollen diese Emotionalität und die Möglichkeit, diese in den Figuren und Situationen wiederzufinden.“ Das dramatische Thema der Serie hat die Schauspielerin über den eigentlichen Dreh hinaus begleitet. „Ich habe Freundinnen, deren Töchter 15 oder 16 Jahre alt sind, eben noch nicht erwachsen wie meine eigene Tochter“, sagt Riemann im Gespräch. „Ich sehe, wie viele von ihnen zu kämpfen haben, und weiß, dass es generell so viel Selbstzerstörung unter jungen Menschen gibt – und die Kliniken voll sind.“
Hauptfigur Flo kämpft verzweifelt um eine zweite Chance – hin- und hergerissen zwischen Ohnmacht und gefährlichem Kontrollwahn. Und das auf unterschiedlichen Zeitebenen. Wie „Reset“ mit der Idee Zeitreise umgeht, wird nicht alle ScienceFiction-Fans glücklich machen. Den meisten anderen Zuschauern aber dürfte schnell egal sein, wie genau Flo in die Vergangenheit reist – das ist die wohl größte Leistung der Miniserie der Produzenten Sabine de Mardt („Deutsches Haus“) und Andreas Bareiss („Westwall“). „Reset“ ist in erster Linie ein fesselndes Familiendrama.
Was Katja Riemann selbst ändern würde, wenn sie in ihrem Leben die Uhr zurückdrehen könnte, will sie nicht verraten. „Das ist eine sehr private Frage“, antwortet sie und lacht. „Aber ja: Ich glaube, ich würde so eine Reise in die Vergangenheit unternehmen.“ Und beruflich? „Ich hatte vor 15 Jahren zum Beispiel das Angebot, einen französischen Kinofilm mit Charles Aznavour und Michel Serrault zu drehen. Leider Gottes fand sich kein deutscher CoProduzent, sodass der Film nie realisiert werden konnte. Das hätte vermutlich mein Leben verändert.“
Sendetermine "Reset":Die ersten beiden Folgen sind am Montag, den 11. März, im ZDF zu sehen (20.15 Uhr), weitere Doppelfolgen zeigt das ZDF am Mittwoch und Donnerstag der gleichen Woche. Alle Folgen auch in der ZDF-Mediathek.