Nach sechs Wochen wird die Sat.1-Vorabendserie „Für alle Fälle Familie“ am Freitag aus dem Programm genommen. Die Soap konnte die etwa doppelt so hohen Reichweiten der vorherigen 19-Uhr-Serien „Die Landarztpraxis“ und „Die Spreewaldklinik“ nicht annährend erreichen. Die noch ausstehenden Episoden der 80-teiligen ersten Staffel werden ausschließlich bei Joyn zu sehen sein.
Für Sat.1 ist das ein Rückschlag in der Vorabend-Strategie, bei der zuletzt erfolgreich auf Soaps gesetzt wurde. Gestartet war der Sender damit 2023. „Die Landarztpraxis“ schlug direkt ein. Anschließend folgte die Krimiserie „Das Küstenrevier“, das zwar die Erwartungen nicht erfüllte (und keine zweite Staffel erhielt), immerhin aber vollständig im linearen Programm gezeigt wurde. Auch „Die Spreewaldklinik“ konnte reichweitentechnisch überzeugen, auch wenn es 2024 nicht ganz so erfolgreich lief, wie bei der „Landarztpraxis“. Der vierte Anlauf ist mit „Für alle Fälle Familie“ nun gescheitert.
„Für alle Fälle Familie' hat um 18.00 Uhr in Sat.1 ihr Publikum nicht wie erhofft gefunden“, so das Fazit von Sat.1-Senderchef Marc Rasmus. In der Soap, die an der Mosel spielt, war Anwältin Julia 'Jule' Beyer (Anna Angelina Wolfers) frisch getrennt zurück in ihre alte Heimat gezogen und suchte gemeinsam mit Sohn Theo (Aurel Klug) ein neues Familienglück. Dafür interessierten sich schon zum Start nur 390.000 Menschen und es wurden nicht mehr.
Ab dem 18. November wird Sat.1 den kompletten Programm-Nachmittag ab 15 Uhr deshalb neu sortieren: Um 15 Uhr läuft "Auf Streife", eine Stunde später folgt "Lebensretter hautnah", um 17 Uhr gibt es "Notruf" zu sehen. Den 18-Uhr-Sendeplatz übernimmt TV-Anwalt Ingo Lenßen in der neuen Scripted-Reality-Serie 'Lenßen hilft'.
Grundsätzlich will Sat.1 an der Fiction-Strategie mit Soaps für den Vorabend festhalten: Die neue Serie „Frieda – Mit Feuer und Flamme“ wird weiter für den ursprünglich geplanten Sendeplatz um 18 Uhr produziert.